Bitcoin ist die allererste entwickelte und führende Kryptowährung. Anders als herkömmliches Geld ist Bitcoin digital und existiert nicht in physischer Form. Stattdessen handelt es sich um verschlüsselte Datensätze, die auf der sogenannten Blockchain-Technologie unwiderruflich gespeichert sind. Das dezentrale Bitcoin-Netzwerk ermöglicht den direkten Werttransfer zwischen Nutzern.
Entworfen wurde das Konzept von einem Individuum oder einer Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Bis heute ist es nicht klar, wer hinter dem Namen steht. Das Bitcoin-Whitepaper wurde im Oktober 2008 veröffentlicht und beschreibt, wie ein direkter Werttransfer zwischen Nutzern (Peer-to-Peer) ohne eine Drittpartei wie das herkömmliche Banksystem möglich ist.
Wie Bitcoin funktioniert
Bitcoin oder BTC ist die Währung der Bitcoin-Blockchain und wird oft als digitales Gold bezeichnet. Ähnlich wie Gold ist Bitcoin knapp und langlebig. Es gibt nur 21 Millionen Bitcoins, die jemals gemined werden können. Dies steht im Gegensatz zu Fiat-Währungen, die von Zentralbanken unbegrenzt gedruckt werden können. Es wird spekuliert, dass die Knappheit von Bitcoin im Laufe der Zeit zu einer Wertsteigerung führen kann. Dies macht Bitcoin zu einer attraktiven Investition für Anlege, die sich gegen Inflation schützen möchten.
Die Blockchain ist eine öffentliche, dezentrale Datenbank, die alle Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk aufzeichnet. Transaktionen werden gesammelt und in sogenannten Blocks gespeichert. Diese Blocks werden ca. alle 10 Minuten (abhängig der Netzwerknutzung) validiert. Nach erfolgreicher Überprüfung wird der neue Datenblock mit der vorherigen Kette von Blocks verknüpft, dies bildet die sogenannte Blockchain.
Schritte notwendig zur Validierung von Transaktionen im Bitcoinnetzwerk:
- Erstellung einer Transaktion
Ein Benutzer erstellt eine Transaktion, um eine beliebige Anzahl Bitcoin von einer Wallet-Adresse an einen andere zu senden. - Verifizierung der Transaktion
Bitcoin-Miner verifizieren die Transaktion - Verknüpfung der Transaktion zur Blockchain
Die verifizierte Transaktion wird als neuer Block gespeichert und mit den vorherigen Blocks verkettet. - Abschluss der Transaktion
Die Transaktion ist abgeschlossen und die Bitcoins werden dem Empfänger gutgeschrieben.
Bitcoin-Mining ist der Prozess, der neue Bitcoins in Umlauf bringt und gleichzeitig die Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk sichert. Miner verwenden leistungsstarke Computer, um komplexe mathematische Probleme zu lösen, welche notwendig sind, um die Bitcoin-Transaktion abzuschliessen. Der erste Miner, der dieses Problem löst, erhält Bitcoin als Belohnung für die geleistete Arbeit. Dieser Prozess wird als Proof-of-Work (PoW) bezeichnet.
Bitcoin ermöglicht einen globalen Werttransfer und löst das Double Spending Problem
Die Bitcoin-Blockchain ist ein dezentralisiertes Netzwerk von Computern, die keiner zentralen Autorität untergeordnet sind. Es gibt somit keine direkte kontrollierende Partei des Systems. Dies steht im starken Gegensatz zu Fiat-Währungen, die von Zentralbanken des jeweiligen Landes kontrolliert und herausgegeben werden. Mit Bitcoin sind Transaktionen von jedem beliebigen Standort auf der Welt, solange eine Internetverbindung besteht, möglich. Grenzüberschreitenden, globale Transaktionen sind 24/7 möglich und kosten einen Bruchteil von Fiat-Transaktionen.
Bevor der Entwicklung der Blockchain-Technologie war das Problem des "Double Spending" (Deutsch: Doppelte Ausgaben), was die Einführung einer digitalen Währung blockiert. Die Blockchain stellt ein unveränderbares Hauptbuch dar, welches die doppelte Ausgaben bzw. die Ausgabe von Geldern, welche nicht vorhanden sind, verhindert. Durch das Einführen der auf einem kryptografischen Rätsel basierende PoW-Systems war es fortan möglich, ohne eine zentrale Instanz Zahlungen zu prüfen und zu verarbeiten.
Bitcoin als Währung und Anwendungsbereiche
Daten zeigen, dass Einwohner von immer mehr Ländern auf der ganzen Welt den Sprung in die Kryptowährung wagen. Es ist weltweit eine Zunahme der bestehenden Akzeptanz zu beobachten. In Schwellenländern wenden sich viele an Kryptowährungen, um Ersparnisse in Bitcoin zu verwahren, Überweisungen zu senden und zu empfangen und Geschäftstransaktionen durchzuführen. Die Akzeptanz in Nordamerika, Westeuropa und Ostasien in den letzten Jahr wurde jedoch weitgehend durch institutionelle Investitionen angetrieben.
Seit September 2021 nutzt El Salvador als erstes Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel. Bitcoin fungiert dabei nicht nur als Währung, sondern ist zudem das grundlegende Netzwerk des elektronischen Zahlungssystems. Eine positive Auswirkung ist die progressive Digitalisierung und die Demokratisierung des Finanzsystems. Zudem ist das Aufsetzen eines Krypto-Wallets innert weniger Minuten und sogar via Smartphone möglich. Mehr als 70% der erwachsenen Bevölkerung in El Salvador haben kein Bankkonto. Der einfache Zugang zu elektronischen Zahlungen durch ein Bitcoin-Wallet hat innert 30 Tagen die Anzahl der Bankkonten überstiegen.
In weiteren Entwicklungsländern gewinnt die Kryptowährung zunehmend an Beliebtheit. Trotz strikten Vorgaben und teilweise direkten Verboten steigt die Nutzung Bitcoins in Ländern wie Nigeria rapide. Viele Bürger wenden sich nicht zuletzt wegen Einschränkungen des internationalen Handels und des Wertverlustes ihrer lokalen Währung an Bitcoin. So befand sich Nigeria, ein Land mit einer jährlichen Inflationsrate von über 15% auf Rang 8 des Krypto-Adoptionsindex 2020. Besonders die junge Bevölkerung des Landes sucht nach Alternativen.