Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk für den direkten Werttransfer (Peer-to-Peer). Entworfen wurde das Konzept 2008 von Satoshi Nakamoto, einem Pseudonym. Es ist bis heute nicht klar wer hinter dem Pseudonym steht.
Das Bitcoin-Whitepaper welches im Oktober 2008 in Software Entwickler Kreisen verbreitet wurde, enthielt eine Beschreibung zur Implementierung einer digitalen Währung basierend auf der Blockchain-Technologie. Es wird ein Zahlungssystem beschrieben, worin deren Teilnehmer ebenbürtig und direkt (peer to peer), ohne die Hilfe eines Intermediärs, Werte transferieren können. Die technologische Basis war eine komplexe Zusammenführung von bis dato mehreren bereits entwickelten Komponenten, welche für die Erschaffung eines Zahlungssystems nötig waren.
Durch dessen Zusammenführung wurde ein bis anhin grundlegendes Informatik Problem gelöst, welches bisher ein softwarebasiertes Zahlungssystem verhinderte (siehe: double spending). Durch ein kryptographisches Rätsel namens Proof-of-Work (PoW) war es fortan möglich, ohne eine zentrale Instanz Zahlungen zu prüfen und zu verarbeiten. Durch das Mining (PoW) entstehen neue Token, bis zu einer maximalen Anzahl von 21 Millionen. Alle Transaktionen werden auf unabhängigen Rechnern in einer verteilten öffentlichen Buchhaltung geführt.
Als älteste und gemessen an der Marktkapitalisierung gewichtigste Krypto-Währung stellt Bitcoin heute
ein zensurresistentes, dezentrales peer-to-peer Zahlungsabwicklungsnetzwerk mit einem mathematisch begrenzten Angebot dar.
Währung und Anwendungsnetzwerk
Seit September 2021 nutzt das erste Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel. El Salvador nutzt dabei Bitcoin nicht nur als Währung, sondern zudem das zugrundeliegende Netzwerk als elektronisches Zahlungssystem. Eine weitere positive Auswirkung ist die progressive Digitalisierung und die Demokratisierung der Finanzen. Mehr als 70% der erwachsenen Bevölkerung in El Salvador haben kein Bankkonto. Der einfache Zugang zu elektronischen Zahlungen durch ein spezielles Bitcoin-Wallet, hat innert 30 Tagen die Anzahl der Bankkonten überstiegen.
In weiteren Entwicklungsländern gewinnt die Kryptowährung zunehmend an Beliebtheit. Trotz strikten Vorgaben und teilweise direkten Verboten steigt die Nutzung Bitcoins in Ländern wie Nigeria rapide. Viele Bürger wenden sich nicht zuletzt wegen Einschränkungen des internationalen Handels und des Wertverlustes ihrer lokalen Währung an Bitcoin. So befand sich Nigeria, ein Land mit einer jährlichen Inflationsrate von über 15%, auf Rang 8 des Krypto-Adoptionsindex 2020. Besonders die junge Bevölkerung des Landes sucht nach Alternativen.
Steigende Akzeptanz
Daten zeigen, dass die Einwohner von immer mehr Ländern auf der ganzen Welt den Sprung in die Kryptowährung wagen. Es ist weltweit eine Zunahme der bestehenden Akzeptanz zu beobachten.
Am Ende des zweiten Quartals 2020, nach einer Periode geringen Wachstums, lag die weltweite Gesamtakzeptanz bei 2.5, basierend auf summierten Länderindexwerten von Chainanalysis. Ende des zweiten Quartals 2021 lag dieser Wert bei 24. Die weltweite Akzeptanz ist seit dem dritten Quartal 2019 um über 2300% und im letzten Jahr um über 881% gestiegen. Die Gründe für diese weltweit zunehmende Akzeptanz sind unterschiedlich. In den Schwellenländern wenden sich viele an Kryptowährungen, um ihre Ersparnisse angesichts der Währungsabwertung zu bewahren, Überweisungen zu senden und zu empfangen und Geschäftstransaktionen durchzuführen. Die Akzeptanz in Nordamerika, Westeuropa und Ostasien im letzten Jahr wurde jedoch weitgehend durch institutionelle Investitionen angetrieben. In einem Jahr, in dem die Preise für Kryptowährungen dramatisch angestiegen sind, scheinen sich die jeweiligen Gründe für die Akzeptanz der Anlageklasse in jeder Region als überzeugend erwiesen zu haben.