Ethereum hat mit dem Pectra-Upgrade einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Diese umfassende Aktualisierung kombiniert den “Prague-Hardfork” der Ausführungsebene mit dem “Electra-Upgrade” der Konsensschicht und integriert insgesamt 11 Ethereum Improvement Proposals (EIPs).
Das Ethereum Pectra-Upgrade zielt darauf ab, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, die Skalierbarkeit zu erhöhen und das Staking effizienter zu gestalten. Gestern wurde die Netzwerkaktualisierung erfolgreich abgeschlossen, wie aus einem Tweet der Ethereum-Foundation hervorgeht.
Smart Wallets, Staking-Änderungen und Benutzerfreundlichkeit
Ein zentrales Element von Pectra ist das EIP-7702, das die sogenannte Account Abstraction einführt. Diese ermöglicht es externen Konten (EOAs), temporär wie Smart Contracts zu agieren, wodurch Funktionen wie Gas-Sponsoring, Delegierung und benutzerdefinierte Validierungslogik direkt in regulären Wallets verfügbar werden. Dies erleichtert die Nutzung von Ethereum und ebnet den Weg für fortschrittlichere Wallet-Anwendungen.
Pectra bringt zudem bedeutende Änderungen für Validatoren mit sich. Durch EIP-7251 wird die maximale effektive Balance pro Validator von 32 ETH auf 2’048 ETH erhöht. Dies ermöglicht es Institutionen, höhere Beträge effizienter zu staken, ohne mehrere Validatoren betreiben zu müssen. Zudem werden durch neue Mechanismen Ein- und Auszahlungen direkt über die Ausführungsebene ermöglicht, was den Staking-Prozess vereinfacht.
Günstigere Layer-2-Transaktionen
EIP-6110, ebenfalls Teil des Pectra-Upgrades, erlaubt die direkte Einbindung neuer Validatoren über die Abwicklungsschicht, was das Onboarding vereinfachen soll. EIP-7002 wiederum ermöglicht es Validatoren, Auszahlungsadressen zu ändern - eine Funktion, die besonders in Fällen von Sicherheitsrisiken oder Organisationswechseln von Bedeutung ist. Diese Features stärken nicht nur das Vertrauen institutioneller Nutzer, sondern fördern auch Innovationen im Ethereum-Ökosystem.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Layer-2-Integration. Durch die Erhöhung des Blob-Speicherplatzes von drei auf sechs Blobs pro Block wird die Datenkapazität für Rollups wie Arbitrum und Base verdoppelt. Dies führt zu einer Reduzierung der Transaktionsgebühren auf Layer-2-Netzwerken um bis zu 40%.
Ein oft übersehener, aber bedeutender Bestandteil des Pectra-Upgrades ist die verbesserte Entwicklerfreundlichkeit. Mit der Integration mehrerer EIPs, darunter EIP-6110 und EIP-7002, erhalten Entwickler mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Anwendungen und Smart Contracts.