Wie die meisten lang erwarteten Ereignisse markierte der Start der ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs in den USA den lokalen Höchststand für den BTC-Preis. Die starke Rallye seit Mitte 2023 legt jetzt eine wohlverdiente Verschnaufpause ein.Diese Konsolidierung nach der starken Vorfreude auf die ETFs ist zu begrüssen. Denn bereits vor der Genehmigung waren einige Anzeichen einer Überhitzung der Märkte zu beobachten.
Einige Gewinnmitnahmen sind jetzt natürlich. Schliesslich legte der Bitcoin-Preis über das Jahr 2023 um beeindruckende +156% zu. Damit sicherte sich die Kryptowährung einmal mehr den Platz unter den "Best Performing Assets" des Jahres. Zusätzlich zu den Verkäufen üblicher Händler drücken Einlösungen des neu in einen ETF umgewandelten Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) auf den Bitcoin-Preis.
GBTC wird zum ETF: das Ende des "Witwenmachers"
Trusts des Krypto-Vermögensverwalters Grayscale sind Anlagevehikel, die Anlegern bereits im Jahr 2013 leichte Krypto-Investitionen ohne die eigene Verwahrung ermöglichten. Für den Bereich war dies äusserst früh, den ersten handelbaren Futures-Bitcoin-ETF genehmigte die SEC erst 2021. Entsprechend sammelte Grayscale über die Trusts Vermögenswerte im Umfang von über 30 Milliarden USD ein. Doch als Trusts sind die Grayscale-Produkte geschlossene Investmentvehikel. Anteile können von Käufern nicht frei erstellt oder eingelöst werden. Nur akkreditierte Investoren haben Zugang zum Primärmarkt, der eine sechsmonatige Sperrfrist für die Freischaltung auf dem Sekundärmarkt beinhaltet. Dies hat historisch zu erheblichen Preisabweichungen der Trusts gegenüber den Spot-Preisen der jeweiligen Kryptowährung geführt.
Verschiedene Akteure versuchten, diesen Quasi-Arbitrage-Handel für sich auszunutzen. Doch was vor 2020 als Prämie im hohen zweistelligen Prozentbereich begann, drehte sich im Verlaufe der Jahre in einen tiefen Abschlag gegenüber dem Bitcoin-Preis. Das Flaggschiffprodukt GBTC verwandelte sich in eine tickende Zeitbombe. Diverse Akteure, die den Trade fremdfinanzierten, brachen zusammen. Als erstes traf es den Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital, dann folgten Celsius, BlockFi, Silvergate und indirekt auch FTX. Der "Witwenmacher" forderte finanzielle Opfer im Milliardenbereich.
Die einzige Rettung für Halter des Bitcoin-Trusts blieb die Aussicht auf die Genehmigung eines Spot-Bitcoin-ETFs. Dadurch würde der geschlossene Fonds in einen frei handelbaren ETF umgewandelt. Händler mit übrigem Kapital stiegen zu einem Abschlag von fast 50% ein. Und seit zwei Wochen sind GBTC-Halter endlich in der Lage, aus dem Produkt mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 1.5% auszusteigen. Bisher flossen rund 1.7 Mrd. USD aus dem Grayscale Bitcoin Trust. Diese Einlösungen haben zweifelsohne einen Einfluss auf den Bitcoin-Preis, auch wenn ein Teil der Abflüsse in günstigeren ETFs landen dürfte.
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