Eine Reihe von börsengehandelten Fonds (ETFs), die sich auf die Kryptowährungen Solana (SOL), Litecoin (LTC) und Hedera (HBAR) fokussieren, feiern diese Woche ihr Debüt an der Wall Street. Emittenten nutzten das neue automatisierte Regelwerk, um trotz der anhaltenden Stilllegung der Regierung an den Start zu gehen.
Die neuen Leitlinien der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC sehen vor, dass bestimmte Anträge nach 20 Tagen automatisch wirksam werden. Diese Verfahrensbesonderheit haben die Emittenten von Krypto-ETFs nun zu ihrem Vorteil genutzt. An den Start gingen Staked-Solana-ETFs der Anbieter Bitwise und Grayscale sowie Fonds auf die Kryptowährungen Hedera (HBAR) und Litecoin (LTC). Laut den Bloomberg Intelligence-Analysten James Seyffart und Eric Balchunas könnten die frühen Notierungen den Emittenten einen dauerhaften Vorteil in dem umkämpften Markt verschaffen, in dem der Status als Marktvorreiter über den langfristigen Erfolg entscheiden kann.
Meilenstein für alternative digitale Assets
Die Spot-Solana-Fonds markieren einen weiteren Meilenstein für eine Branche, die sich seit Langem einen einfachen Zugang zu alternativen Token über den handelbaren ETF-Wrapper wünscht. Einige wenige Produkte ermöglichen bereits ein indirektes Engagement in Solana – etwa durch das Staken von Token zur Validierung von Blockchain-Transaktionen, gehebelte Strategien oder Futures-Abbildungen. Diese eher exotischen Produkte verzeichneten laut Bloomberg in diesem Jahr bereits rund 1.5 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen.
Nach dem Erfolg der Bitcoin- und Ethereum-ETFs überrascht es kaum, dass Emittenten ihr Angebot um weitere Krypto-Produkte ausbauen wollen. Gemeinsam verwalten diese Fonds inzwischen über 170 Milliarden US-Dollar. Anbieter drängen nun darauf, ihr Engagement im breiteren digitalen Vermögenssektor zu vertiefen.
Nachfrage bleibt verhalten
Einen Tag nach dem Start verwaltet der grösste Fonds der Gruppe, der Bitwise Solana Staking ETF (BSOL), rund 290 Millionen US-Dollar, laut Angaben auf der Website des Anbieters. Die Canary Litecoin- und HBAR-ETFs verzeichneten dagegen kaum Handelsaktivität und keine Nettozu- oder -abflüsse. Der verhaltene Start dieser alternativen Krypto-ETFs zeigt einerseits das geringe institutionelle Interesse an Altcoins. Andererseits warten viele Anleger wohl auf die offizielle Zustimmung der SEC, die auch Branchengrössen wie Fidelity den Markteintritt ermöglichen würde.
In den USA sind inzwischen mehr als 100 ETFs mit Fokus auf Kryptowährungen gelistet. Jeder neue Anbieter steht damit in einem intensiven Wettbewerb um Anlegergelder. Fonds, die sich auf weniger bekannte Token spezialisieren, haben es zusätzlich schwer, eine breite Investorenbasis zu gewinnen.








