Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Immer mehr Unternehmen sehen Bitcoin nicht länger nur als spekulatives Investment. Strategisch bietet die Kryptowährung die Möglichkeit, Unternehmensreserven zu diversifizieren und sich gegen Inflation sowie Währungsabwertung abzusichern. Gleichzeitig stärkt sie das Innovationsprofil von Firmen und erhöht ihre Attraktivität für Investoren. Nach dem Vorbild von MicroStrategy greifen zunehmend weitere Unternehmen zu dieser Strategie. Im zweiten Quartal 2025 nahm die Unternehmensadoption deutlich Fahrt auf: 125 börsennotierte Firmen hielten zusammen 847’000 BTC, ein Anstieg um 23.13% gegenüber dem Vorquartal und rund 4.03% des gesamten Bitcoin-Angebots. Der Zuwachs verdeutlicht das wachsende institutionelle Engagement, das vor allem durch positive regulatorische Entwicklungen unterstützt wird. Allerdings ist die Strategie nicht frei von Risiken. Die starke Volatilität des Bitcoin-Kurses kann Unternehmensbilanzen und Aktionärswerte erheblich unter Druck setzen.
Unternehmensadoption von Bitcoin 2025 im Aufschwung: wichtigste Treiber, Strategien, Risiken und wie Firmen Bitcoin in ihre Geschäftsmodelle integrieren.
Regulierungsreform in den USA
Die Fed hat ihr spezielles Programm zur Überwachung von Banken bei Krypto- und Fintech-Aktivitäten eingestellt. Das 2023 eingeführte Programm sollte Banken beim Umgang mit neuartigen Aktivitäten wie Krypto-Diensten, Stablecoin-Emissionen und Blockchain-Partnerschaften unter strengere Aufsicht stellen, wurde jedoch in der Praxis genutzt, um die Branche strategisch auszubremsen. Künftig werden kritische Bereiche wie Stablecoin-Dienste, tokenisierte Produkte und Kooperationen mit Fintech-Unternehmen wieder im Rahmen des regulären Aufsichtsprozesses behandelt. Die Fed begründet den Schritt mit einem besseren Verständnis der Risiken und der Risikomanagementpraktiken der Banken. Die Aufhebung des Sonderprogramms beseitigt eine zentrale Hürde für Banken, die in digitale Assets einsteigen wollen. Stablecoin-Emissionen oder Krypto-Verwahrungsdienste lassen sich nun einfacher umsetzen. Auch die Abschaffung der früheren Pflicht zur Vorabgenehmigung von Krypto-Aktivitäten signalisiert einen klaren Kurswechsel hin zu mehr regulatorischer Flexibilität.
Fed stellt Spezialaufsicht für Banken in Sachen Krypto ein – digitale Assets fallen künftig unter reguläre Überprüfungen zurück.
Erster Bundesstaat führt Stablecoin ein
Der US-Bundesstaat Wyoming hat mit dem Frontier Stable Token (FRNT) den ersten staatlich unterstützten Stablecoin eingeführt. Er ist vollständig durch US-Staatsanleihen und US-Dollar gedeckt und auf sieben Blockchains verfügbar. Noch ist der Stablecoin nicht öffentlich handelbar, wie die Wyoming Stable Token Commission betont. Erste Kaufmöglichkeiten sollen jedoch in Kürze über Kraken in Wyoming bereitstehen. Zudem kann FRNT überall dort genutzt werden, wo Visa-Zahlungen akzeptiert werden, einschliesslich Apple Pay und Google Pay.
Wyoming startet FRNT-Stablecoin mit Visa-Unterstützung auf sieben Blockchains – erste staatliche Krypto-Zahlungslösung.
China spürt den Druck
Unter der Trump-Administration bauen die Vereinigten Staaten ihre Führungsrolle im Stablecoin-Sektor aus, was die Dollar-Dominanz weiter stärkt. China reagiert darauf mit eigenen Plänen. Laut einem aktuellen Regierungsbericht erwägt Peking staatlich unterstützte, yuan-besicherte Stablecoins. Der Staatsrat will noch in diesem Monat eine Roadmap für die internationale Verbreitung des Renminbi vorlegen, die auch die Einführung solcher Stablecoins vorsieht. Hongkong und Shanghai könnten dabei als Pilotregionen dienen. Das Konzeptpapier umfasst Zielvorgaben zur stärkeren Renminbi-Nutzung, klare Zuständigkeiten für Regulierungsbehörden sowie Massnahmen zum Risikomanagement. Ziel ist es, den Renminbi global zu etablieren und seine Attraktivität gegenüber dem US-Dollar zu erhöhen. Die mögliche Einführung yuan-basierter Stablecoins markiert einen deutlichen Kurswechsel in Chinas Politik. Nachdem 2021 alle Krypto-Aktivitäten im Inland untersagt wurden, gilt die neue Initiative als direkte Reaktion auf die wachsende Bedeutung von Dollar-Stablecoins.
China erwägt erstmals yuan-besicherte Stablecoins zur Internationalisierung des Renminbi – Pilotregionen sind Hongkong und Shanghai.
Krypto-Zahlungen in Thailand
Ausserdem: Thailand hat ein Pilotprojekt gestartet, das ausländischen Touristen den Umtausch von Kryptowährungen in thailändische Baht ermöglicht. Das Programm soll den Tourismussektor nach den pandemiebedingten Einbrüchen ankurbeln. Das 18-monatige Programm namens TouristDigiPay erlaubt die Konversion über lizenzierte Plattformen, wobei pro Person ein Limit von 550’000 Baht, rund 13’600 Franken, gilt, um Geldwäscherei zu verhindern. Die umgerechneten Baht können anschliessend in regulierten E-Wallets hinterlegt und per QR-Code in Geschäften genutzt werden. Direkte Zahlungen mit Kryptowährungen sind in der ersten Phase des Projekts noch nicht vorgesehen.
Thailand ermöglicht Touristen die direkte Umwandlung von Krypto in Baht – ein Meilenstein für Tourismus und Zahlungsverkehr.









