Der weltgrösste Vermögensverwalter BlackRock bereitet die Einführung eines börsengehandelten Bitcoin-Produkts (ETF) in Europa vor. Mit Sitz in der Schweiz soll der Fonds eine Alternative zum milliardenschweren Bitcoin-ETF in den Vereinigten Staaten darstellen.
Börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) sind Investmentprodukte, die die Wertentwicklung eines bestimmten Vermögenswerts oder Korb an Assets abbilden. Bitcoin-ETFs ermöglichen es Anlegern dadurch, in einem regulierten und bekannten Bankenrahmen in die Kryptowährung zu investieren. Nach ihrem Start in den USA im Januar 2024 feierten die Bitcoin-ETFs einen sofortigen Durchbruch. Mittlerweile verwaltet BlackRocks "IBIT" über 58 Milliarden USD - diesen Erfolg möchte der Vermögensverwalter in Europa replizieren. Der Bitcoin-ETF soll seinen Sitz in der Schweiz haben, wie Bloomberg berichtet.
Konkurrenz in Europa wird härter
In Europa gibt es seit einigen Jahren Anlageprodukte für Bitcoin und weitere Kryptowährungen. Zu den erfolgreichsten Emittenten gehören das Schweizer "Unicorn" 21Shares und der britische Anbieter CoinShares. Insgesamt verwalten die 250 Bitcoin- und alternativen Krypto-ETFs rund 18 Milliarden USD an Vermögenswerten. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch unter 10 Milliarden USD.

Dieses Vermögen bauten sich die Emittenten über mehrere Jahre auf. Der 21Shares Bitcoin-ETP beispielsweise ist seit 2019 handelbar, während weitere Kryptowährungen kurz darauf folgten. Die US-Bitcoin-ETFs überflügelten den gesamten Markt innerhalb weniger Tage. Die drei grössten Bitcoin-Produkte aus den Vereinigten Staaten verwalten jeweils alleine mehr als die Gesamtheit der Krypto-ETFs in Europa. Trotzdem scheint BlackRock eine Chance zu wittern.
Potenzieller Start im Februar
Mit Verweis auf eine Insiderquelle berichtet Bloomberg, BlackRock könnte bereits in diesem Monat mit der Vermarktung des Bitcoin-ETFs in Europa beginnen. Die Schweizer Medienstelle des weltgrössten Vermögensverwalters erwiderte auf Anfrage von CVJ.CH, BlackRock beobachte weiterhin die Kundennachfrage und sei bestrebt, Lösungen anzubieten, die ihren Anlagebedürfnissen entsprechen.
Das Unternehmen nimmt die Krypto-Branche aber ernst. CEO Larry Fink erwähnt Bitcoin und Tokenisierung in fast jedem Medienauftritt. Der Geschäftsführer sieht die grösste Kryptowährung als klare Alternative zu traditionellen "Safe Haven Assets" wie Gold. Aber auch Smart Contract-basierte Finanzprodukte treibt BlackRock weiter voran. Schliesslich biete die Blockchain-Technologie wichtige Vorteile.
"Ich glaube wirklich, dass wir uns in Richtung [Tokenisierung] entwickeln werden. Wir haben heute die Technologie zur Tokenisierung. Wenn man ein tokenisiertes Wertpapier hat [...] in dem Moment, in dem man ein Instrument kauft oder verkauft, weiss man, dass es in einem Hauptbuch steht, das alle zusammen erstellt haben. [...] Ein tokenisiertes System eliminiert jegliche Korruption." - Larry Fink, BlackRock CEO