Dezentrale Börsen (DEXes) haben sich 2025 als stabile Säule im Krypto-Ökosystem etabliert. Trotz des jüngsten Markteinbruchs halten sie hohe Handelsvolumina und zeigen, dass Dezentralisierung kein Nischenthema mehr ist.
Nach Jahren rasanter Entwicklung erreichen dezentrale Börsen (Decentralized Exchanges, DEXes) eine neue Marktphase: steigende Handelsvolumina, wachsende institutionelle Nutzung und robuste Systeme selbst in Stresssituationen. Der jüngste Crash wirkte weniger als Rückschlag, sondern vielmehr als Belastungstest, der zeigt, wie widerstandsfähig DEX-Infrastrukturen inzwischen geworden sind.
Unterschied und Marktstruktur
Im Gegensatz zu zentralen Börsen (CEXes) wie Binance oder Coinbase operieren DEXes ohne Mittelsmann – Transaktionen werden direkt über Smart Contracts abgewickelt. Dabei haben sich zwei Typen etabliert: Spot-DEXes (z. B. Uniswap, Balancer) für den direkten Token-Tausch und Perpetual-DEXes (z. B. Hyperliquid, dYdX, Aevo) für den Derivatehandel mit unbegrenzter Laufzeit.
Beide Segmente wachsen rasant, doch die Dynamik ist unterschiedlich: Spot-DEXes profitieren von steigender Retail-Aktivität, während Perp-DEXes zunehmend institutionelles Interesse anziehen.
Rekordvolumen und Marktanteile
Das Spot-DEX-Volumen überstieg im dritten Quartal 2025 rund 900 Mrd. US-Dollar, ein Anstieg von über 25% gegenüber dem Vorquartal. Der Perpetual-Handel bewegte sich auf ähnlichem Niveau – angeführt von Hyperliquid, das mit über 70% Marktanteil und einem TVL von mehr als 6 Mrd. US-Dollar den Sektor dominiert.
Neue Herausforderer wie Aster zeigen jedoch, dass Marktanteile in Bewegung sind: Nach dem Token Generation Event im September 2025 stieg der Tokenpreis um über 1'650%, das TVL erreichte 1 Mrd. US-Dollar – und zeitweise übertraf Aster beim Handelsvolumen sogar Hyperliquid.

Crash und Volatilität als Belastungstest
Der Krypto-Crash am 10. Oktober 2025, bei dem über 20 Mrd. US-Dollar an gehebelten Positionen liquidiert wurden, traf auch DEXes – sie hielten sich jedoch erstaunlich stabil. Während zentrale Börsen zeitweise Überlastungen meldeten, liefen grosse DEX-Protokolle weiter. Allein auf Solana-basierten Plattformen wurden während des Crashs über 8 Mrd. US-Dollar gehandelt.
Solche Phasen extremer Volatilität zeigen aber auch Schwachpunkte: Slippage, Liquiditätsabzüge und orakelbedingte Preisabweichungen können die Handelsqualität kurzfristig beeinträchtigen. Dennoch blieb die Aktivität hoch, was auf ein wachsendes Vertrauen in dezentrale Handelsinfrastrukturen hindeutet.
Trotz Crashs und Kursschwankungen festigt sich der DEX-Markt weiter. Plattformen wie Hyperliquid und Aster beweisen, dass dezentrale Handelsplätze nicht nur technologisch gereift, sondern auch krisenresilient sind. DEXes haben ihren Stresstest bestanden – und nähern sich Schritt für Schritt dem Mainstream.








