Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) setzt auf Chainlink-Technologie, um Echtzeit-Zahlungen zwischen digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) und Stablecoins zu ermöglichen. Teilnehmer des Projekts sind Visa, Fidelity sowie die Australia and New Zealand Banking Group (ANZ).
Im Rahmen der zweiten Phase ihres e-HKD+-Pilotprogramms hat die Hong Konger Zentralbank bekanntgegeben, mit Chainlink zusammenzuarbeiten. Dabei kommt das Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP) von Chainlink zum Einsatz, um die Interoperabilität zwischen CBDCs und Stablecoins über verschiedene Blockchains hinweg zu testen. Im Fokus steht ein Anwendungsfall, bei dem eine tokenisierte Version der Hongkonger Zentralbankwährung (e-HKD) gegen einen australische Stablecoin (A$DC) in Echtzeit getauscht wird, wie aus offiziellen Quellen hervorgeht.
Abwicklung über verschiedene Blockchains
Das Pilotprojekt demonstriert, wie mithilfe von Chainlink CCIP Transaktionen zwischen privaten und öffentlichen Netzwerken abgewickelt werden können – in diesem Fall zwischen ANZs permissioned Blockchain (DASChain) und Ethereum (Sepolia-Testnetz). Die Zahlungen erfolgen dabei atomar, das heisst simultan auf beiden Seiten, was Gegenparteirisiken ausschliesst. So sollen beispielsweise digitale Vermögenswerte wie ein Geldmarktfonds mit einer Stablecoin in Echtzeit erworben werden können – voll automatisiert und ohne Settlement-Verzögerung.
Partner des Pilotprojekts sind unter anderem Visa, ANZ, ChinaAMC und Fidelity International, die jeweils regulatorisch konforme Anwendungsszenarien testen. Diese reichen von digitalen Investitionen bis hin zu programmierbaren Zahlungen – inklusive Compliance, Identitätsprüfung und Datenschutz.
Tokenisierung als globaler Wachstumstreiber
Das Projekt unterstreicht die wachsende Bedeutung der Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWAs) für den globalen Zahlungsverkehr. Laut Visa könnten tokenisierte Stablecoins und CBDCs bis 2030 ein Marktvolumen von mehreren Billionen USD erreichen. Chainlink CCIP gilt als eine der führendem Lösungen für Cross-Chain-Kommunikation, bereits aktiv auf über 50 Blockchains mit einem gesicherten Volumen von über 21 Billionen USD.
Die Teilnahme etablierter Finanzakteure wie Visa und Fidelity unterstreicht den regulatorischen Anspruch des Projekts: Es geht nicht nur um technologische Machbarkeit, sondern auch um rechtssichere Anwendbarkeit in internationalen Märkten. Hongkong beweist damit erneut seine Rolle als Brückenkopf zwischen Ost und West, indem es regulatorische Innovation mit modernster Blockchain-Infrastruktur kombiniert.