Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
US-Präsident Donald Trump hat per Executive Order den Weg geebnet, 401(k)-Altersvorsorgepläne um alternative Investments wie Kryptowährungen, Private Equity und Immobilien zu erweitern. Arbeitsministerium, SEC und Finanzministerium sollen dazu die bestehenden ERISA-Regeln (Employee Retirement Income Security Act) überprüfen. Damit eröffnet sich ein 12-Billionen-Dollar-Markt für neue Anlageoptionen in beitragsorientierten Vorsorgeplänen. Die Massnahme könnte Milliarden in bislang wenig genutzte Assetklassen lenken und die Altersvorsorge in den USA grundlegend verändern. Bis Arbeitgeber diese neuen Möglichkeiten anbieten können, sind jedoch umfangreiche Regelanpassungen nötig. Die Umsetzung dürfte also Zeit beanspruchen.
Trumps 401(k)-Krypto-Plan sorgt für Debatten, während grosse Pensionsanbieter Bitcoin und Ethereum für Rentenportfolios prüfen.
Ethereum holt auf
Ethereum-ETFs in den USA verzeichneten jüngst einen historischen Rekord: Über 1 Milliarde US-Dollar an Nettozuflüssen an nur einem Tag. Parallel dazu stocken Unternehmen ihre Ethereum-Bestände massiv auf und sichern sich strategische Positionen. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden rund 545’000 ETH im Wert von etwa 2.3 Milliarden Dollar akkumuliert. Unter den Käufern: SharpLink Gaming, BitMine Immersion, Bit Digital und BTCS. Die Zukäufe unterstreichen, dass Ethereum – ähnlich wie Bitcoin – zunehmend als langfristiges Bilanz-Asset gilt. Diese Entwicklung hat den Preis gestützt und die jüngste Outperformance befeuert.
Ethereum-ETFs knacken den Rekord mit über einer Milliarde USD an Nettozuflüssen in einem Tag und 20 Mrd. an verwaltetem Vermögen.
Citigroup steigt ins Krypto-Geschäft ein
Citigroup erwägt den Einstieg ins Custody-Geschäft für Sicherheiten hinter Stablecoins, darunter US-Staatsanleihen und Bargeld. Parallel prüft die Bank Stablecoin-basierte Zahlungslösungen zur Beschleunigung von Abwicklungen sowie die Verwahrung digitaler Assets, die Krypto-ETFs unterliegen; ein Segment mit starkem Wachstum. Der Schritt folgt auf neue regulatorische Vorgaben, die Stablecoin-Infrastruktur für traditionelle Finanzakteure öffnen. Sollte Citigroup tatsächlich in Stablecoin-Custody und Krypto-ETF-Verwahrung einsteigen, dürfte dies den Wettbewerb verschärfen. Institutionelle Investoren erhielten damit erstmals Zugang zu solchen Diensten über eine Grossbank, der sie bereits vertrauen.
Citigroup prüft Stablecoin-Custody, Krypto-ETF-Verwahrung und Payment-Dienste – ein Schlag gegen die Krypto-Bankvorherrschaft.
Neuer Bitcoin-ETP an der SIX
Die Schweizer Börse SIX zählt mit iShares nun ihren 20. Emittenten von Krypto-ETPs. Das BlackRock-Tochterunternehmen listet sein erstes europäisches Produkt auf Bitcoin. Der ETP wurde von einer Zweckgesellschaft in der Schweiz aufgelegt und ist bereits seit März an Xetra, Euronext Paris und Euronext Amsterdam notiert. Nun ist er auch an der SIX handelbar. Verwahrt werden die hinterlegten Bitcoin von Coinbase Custody International Limited, einem lizenzierten Custodian des Emittenten. Der ETP wird in Schweizer Franken gehandelt und von drei Market Makern unterstützt, die Liquidität und effizienten Handel sicherstellen.
Die Schweizer Börse SIX begrüsst iShares als 20. Emittenten von Exchange Traded Products (ETPs) mit Kryptowährungen als Basiswert.
Die makroökonomische Wende
Ausserdem: Nach zwei Jahren der Vorsicht markiert 2025 den klarsten Wendepunkt für digitale Vermögenswerte seit dem Bullenzyklus 2021. Binnen sechs Monaten kippte die Anlegerstimmung deutlich zugunsten des Kryptosektors. Börsengänge rücken zurück auf die Agenda, institutionelle Fonds fliessen in grossem Umfang, und Venture Capital hat wieder das Niveau von Anfang 2022 erreicht. Anders als in früheren Phasen wird das Kapital heute disziplinierter eingesetzt – vor allem in Infrastruktur, Compliance, Custody und reale Blockchain-Anwendungen. Das Ergebnis: ein gereifter Kryptomarkt, der sich stärker an institutionellen Standards und den Erwartungen klassischer Kapitalmärkte ausrichtet.
Krypto ist 2025 zurück. Börsengänge, Risikokapitalströme und Regulierung treiben den reifen, institutionellen Wandel voran.









