Die US-Börsenaufsicht SEC hat einen Antrag für einen börsengehandelten Solana-Fonds (ETF) zur Kenntnis genommen, was die Uhr für eine Genehmigung oder Ablehnung startet. Jetzt hat die Behörde bis spätestens im Oktober 2025 Zeit, um eine Entscheidung zu fällen.
Seit Trumps Amtsantritt wird die Wertpapier- und Börsenaufsicht (SEC) erheblich umstrukturiert. Statt neue Krypto-Dienstleistungen mit Klagen zu konfrontieren, soll die Behörde Innovation künftig offen gegenüberstehen. Entsprechend flatterten dutzende Anträge für Altcoin-Fonds auf den Tisch der SEC. Am heisstesten werden ETFs auf die Kryptowährungen Solana und XRP erwartet. Bis vor Kurzen nahm die Behörde aber keinen der Anträge zur Kenntnis. Erst vor sechs Wochen wies die vom demokratischen Gary Gensler geleitete SEC die emittierenden Börsen noch an, ihren Solana-Anträge zurückzuziehen. Die jüngste Kenntnisnahme startet die Uhr für eine definitive Entscheidung, die wohl positiv ausfallen dürfte.
Solana: Wertpapier oder Rohstoff?
Der Streitpunkt zwischen der alten und neuen SEC-Leitung liegt in der Klassifizierung von Kryptowährungen. Unter Gary Gensler stufte die SEC die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere ein und unterwarf sie damit einer strengeren behördlichen Aufsicht. Klare Richtlinien zur Anmeldung als Wertpapier gab es für Krypto-Projekte nicht. Unter der Trump-Administration werden Kryptowährungen hingegen als Rohstoffe eingestuft - wie es in den meisten Ländern der Fall ist. Das stellt die Anlageklasse unter die Zuständigkeit der Aufsichtsbehörde für Warenterminhandel CFTC.
Da Emittenten die Solana-ETFs als Rohstoff-Fonds einreichten, hatten sie keine Chance auf Genehmigung während des Gensler-Regimes. In Klagen gegen US-Kryptobörsen wie Coinbase und Kraken nannte die SEC Solana noch konkret als Wertpapier. Dank der Klassifizierungsänderung sind die Solana-ETFs nun im Rennen, wie die Kenntnisnahme der SEC bestätigt.
Letzte Deadline für Solana-ETF im Oktober 2025
Nachdem Grayscales "19b-4" Antrag für einen Solana-ETF anerkannt wurde, gibt es bei der SEC einen fünfstufigen Prozess, der zur Genehmigung oder Ablehnung führt. Zunächst hat die Behörde 15 Tage Zeit, um die Regeländerung im Federal Register zu veröffentlichen. Damit beginnt eine Frist für öffentliche Stellungnahmen, die in der Regel 21 Tage beträgt. Anschliessend folgt eine bis zu 45-tägige Überprüfungsfrist, in der die SEC die Genehmigung erteilen, ablehnen oder die Überprüfungsfrist verlängern kann. Wird keine Entscheidung getroffen, gilt die Genehmigung automatisch als erteilt.
Auf Wunsch kann die SEC zwei weitere Verschiebungen vornehmen, die ihnen zusätzliche 45 und dann 90 Tage verschaffen. Nach dieser Deadling von maximal 240 Tagen muss die SEC über die Genehmigung oder Ablehnung des Solana-ETFs entscheiden. Damit liegt das allerletzte Datum für eine Entscheidung über die Fonds in der zweiten Oktoberwoche 2025. Wahrscheinlich wird die SEC das grüne Licht aber früher erteilen.