Das Unternehmen Sita sowie der Handelsverband ULD Care untersuchen die Möglichkeit, mithilfe der Blockchain-Technologie jährlich rund 400 Millionen Dollar einzusparen.
Dies haben die beiden Organisationen in einer Ankündigung verlauten lassen. Durch den Einsatz der Blockchain können Luftfrachtunternehmen, den Wechsel der Verwahrung von Luftfrachtcontainern oder sogenannten «Unit Load Devices» (ULDs) digital verfolgen und aufzeichnen. Die Unternehmen wollen damit die Kosten der Branche senken, die Effizienz verbessern, Verluste minimieren oder Frachtschäden vermeiden.
Hälfte der Lieferzeit fällt aufgrund von Verwaltungsarbeiten an
Im Rahmen der Initiative wurde eine Blockchain-Plattform vorgeschlagen, die Authentifizierungs- und vertrauensbasierte Funktionen einbettet, um das Risiko von Manipulationen, Cyberkriminalität, handelsbezogener Geldwäsche, Betrug und illegalem Handel zu verringern. Laut Bob Rogers, dem Vizepräsident von ULD Care, benötigt ein Container von Shanghai nach Long Beach derzeit rund 30 Tage. Die tatsächliche Dauer für die Reise auf dem See- oder Landweg beträgt allerdings nur die Hälfte der Zeit, die übrigen 15 Tage fallen für Verwaltungsarbeiten im Back-Office sowie für Papierdokumente an. Dies macht den Prozess kompliziert und verursacht Vertrauens- und Transparenzprobleme.
Dass die Blockchain die Möglichkeit bietet, Zeit und Geld in der Luftfrachtindustrie einzusparen, hat auch der Präsident des Bereiches Air Travel Solutions bei Sita erkannt.
Wir sehen uns Blockchain sehr genau an und freuen uns darauf, das Potenzial der Technologie zu testen, um die Luftfrachtindustrie zu verändern. - Matthys Serfontein
Auch führt er auf, dass das Potenzial der Blockchain über den Frachtbereich hinausgehe und weitere Herausforderungen, denen sich Fluggesellschaften gegenüber stehen, lösen kann.
Immer mehr Unternehmen starten Pilotprojekte basierend auf der Blockchain-Technologie
In der jüngsten Vergangenheit haben sich immer mehr Unternehmen mit dem Einsatz der Blockchain beschäftigt. So kündigte beispielsweise das weltweit grösste Personalunternehmen Randstad an, die potenziellen Einsatzgebiete der Technologie im Rahmen einiger Tests zu untersuchen. Die Tests sollen es ermöglichen, die Talentsuche des Personaldienstleisters besser auf die Bedürfnisse externer Unternehmen anzupassen. Auch die deutschen Unternehmen Edeka, Lidl, Henkel, SAP sowie die Lufthansa und einige weitere Grossunternehmen planen ein gemeinsames Blockchain-Projekt für den Tausch von sogenannten Ladungsträgern.