Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Wall-Street-Bank Morgan Stanley hat ihre bisherigen Beschränkungen für Krypto-Investments aufgehoben. Ab dieser Woche erhalten Kunden aller Vermögensklassen Zugang zu Bitcoin- und Ethereum-Fonds. Die Hürden für digitale Anlagen sinken – nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Kundendrucks. Krypto-Investments werden Investoren zunehmend zugänglich gemacht, Teil eines globalen Trends, der sich besonders in den USA zeigt. Jüngstes Beispiel ist der Vermögensverwalter Vanguard, einer der grössten der Welt, der sich lange gegen digitale Anlagen gewehrt hatte und nun eine Öffnung vollzieht. Mit Morgan Stanley folgt ein weiteres Schwergewicht, das seine bisherigen Restriktionen im Umgang mit digitalen Assets aufhebt. Die Entscheidung zeigt, dass Krypto-Anlagen im Mainstream angekommen sind und klassische Finanzhäuser zunehmend in direkten Wettbewerb mit reinen Krypto-Plattformen treten.
Morgan Stanley öffnet Krypto-Fonds für alle Kunden und erlaubt bald auch Bitcoin-, Ether- und Solana-Handel über E-Trade.
Weitere Globalbank plant Krypto-Dienste
Citi verkündete diese Woche Pläne, bis 2026 eine eigene Krypto-Verwahrdienstleistung einzuführen. Institutionelle Kunden sollen künftig native digitale Assets wie Bitcoin und Ether sicher über die Citi-Infrastruktur verwalten können. Das Institut arbeitet seit zwei bis drei Jahren an dem Projekt und prüft dabei sowohl interne Lösungen als auch Partnerschaften mit Drittanbietern. Ziel sei ein „glaubwürdiges Custody-Produkt“ für Asset Manager und andere institutionelle Investoren. Darüber hinaus erwägt Citi die Emission eines eigenen Stablecoins. Mit dem Einstieg ins Custody-Geschäft positioniert sich die Bank direkt neben Wettbewerbern wie BNY Mellon und Standard Chartered, die bereits Verwahrlösungen für digitale Vermögenswerte anbieten.
Citi plant 2026 eigene Krypto-Custody-Dienste für institutionelle Kunden, mit hybriden Lösungen und möglicher Stablecoin-Strategie.
Keine Fortschritte für Altcoin-ETFs
Im September 2025 führte die SEC neue generische Listing-Standards für Spot-Krypto-ETFs ein. Damit sollen Zulassungsverfahren deutlich beschleunigt werden – von bislang bis zu 240 Tagen auf rund 75 Tage. Die Reform gilt als Meilenstein für die Akzeptanz von Altcoin-ETFs und als Signal, dass die Integration digitaler Vermögenswerte in regulierte Strukturen an Dynamik gewinnt. Doch genau in dem Moment, als erste Anträge für Solana-, XRP- oder Cardano-ETFs unter den neuen Rahmen fallen sollten, legte ein US-Government-Shutdown die Arbeit der SEC lahm. Viele Hoffnungen auf schnelle Genehmigungen gerieten ins Stocken. Laut offiziellen Mitteilungen bleiben während der Haushaltsblockade zwar Einreichungen über EDGAR möglich, aktive Prüfungen, Kommentare oder Beschleunigungen entfallen jedoch. Auch die übliche Kommunikation mit Emittenten ist weitgehend ausgesetzt.
US-Regierungsstillstand verzögert SEC-Entscheidungen – mehrere Krypto-ETFs bleiben vorerst in der Warteschleife.
Peinlicher Fehler für Paxos
Ein schwerer Fehler in der Stablecoin-Infrastruktur von Paxos sorgte diese Woche für Aufsehen. Der Emittent prägte versehentlich 300 Billionen US-Dollar an PayPal USD (PYUSD). Binnen rund 20 Minuten erkannte Paxos den Fehler und vernichtete die überschüssigen Token. Der Vorfall zeigt die Sensibilität von Stablecoins, selbst wenn sie als reguliert gelten. Ein vereinfachtes Mint-/Burn-Verfahren kann in Minuten extreme Fehlbeträge erzeugen und Vertrauen wie technisches Design herausfordern. Paxos erklärte, es habe sich um einen internen Test gehandelt, der irrtümlich im Mainnet statt in einer Testumgebung lief. PYUSD bleibe laut Paxos vollständig durch US-Dollar und US-Staatsanleihen gedeckt; das zirkulierende Angebot liegt bei rund 230 Mio. Token. PayPal kommentierte den Vorfall nicht.
Paxos mintett versehentlich 300 Bio. USD in PYUSD, bevor sie gelöscht wurden – technischer Fehler bei reguliertem Stablecoin-Ausgeber.
Flash Crash erschüttert Kryptomarkt
Ausserdem: Nach Wochen stetiger ETP-Zuflüsse und einem neuen Allzeithoch wurde der Kryptomarkt vergangene Woche von einem plötzlichen Schock erfasst, wie ihn selbst erfahrene Händler selten erlebt haben. Innerhalb weniger Stunden brachen die Kurse von Bitcoin und anderen führenden Assets ein, rund 20 Milliarden USD an gehebeltem Kapital wurden liquidiert, und selbst die grössten Handelsplattformen stiessen an ihre Belastungsgrenzen. Die Bewegung war nicht nur heftig, sondern auch aufschlussreich: Sie machte deutlich, wie stark Krypto- und Makromärkte inzwischen verflochten sind und wie schnell Liquidität versiegen kann, wenn Vertrauen und Risikobereitschaft gleichzeitig schwinden.
Ein Rückblick auf den historischen Krypto Flash Crash vom 10. Oktober 2025, der die Marktmechanik…









