Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Das Halving ist ein wichtiges Ereignis in Bitcoins Lebenszyklus. Alle vier Jahre werden die Belohnungen für Miner und damit die Inflation der Kryptowährung halbiert. Historisch spielte dieses Ereignis eine zentrale Rolle in der Preisentwicklung Bitcoins. Dieses Jahr knackte Bitcoin aber zum ersten Mal vor dem Halving das alte Allzeithoch. Den neuen Aufwärtstrend trieben die erfolgreichen US-Bitcoin-ETFs und nicht die gesenkte Inflationsrate an. Wie tief dieser Bruch der historischen Muster geht, wird sich zeigen.
Das Halving spielt normalerweise eine zentrale Rolle in den mehrjährigen Preiszyklen von Bitcoin – dieses Jahr ist jedoch anders.
Wall Street verkauft Bitcoin
Die im Januar eingeführten Bitcoin-ETFs waren auf ganzer Linie ein Erfolg. 17 Milliarden USD an Nettozuflüssen innerhalb weniger Monate drückten den Bitcoin-Preis auf ein neues Allzeithoch. Staatliche Pensionskassen nahme erste Investitionen vor. Über den Sommer flachte die Euphorie allerdings ab. Die lasche Kursentwicklung sowie makroökonomische Bedenken bewegten ETF-Anleger zu erheblichen Abverkäufen. Innerhalb zwei Wochen floss über eine Milliarde aus den Fonds. Mittlerweile stabilisieren sich die Produkte wieder.
Über die letzten zwei Wochen drehte sich die Stimmung und sowohl die Bitcoin- als auch Ethereum-ETFs verloren erheblich an Vermögen.
Tether nimmt Milliarden ein
Stablecoins sind digitale Währungen, die darauf ausgelegt sind, einen stabilen Wert gegenüber einem bestimmten Vermögenswert wie dem US-Dollar beizubehalten. Als erster Anbieter rangierte Tether eine Dekade an der Spitze aller Stablecoin-Anbieter. 70% der 170 Milliarden USD an Stablecoins im Umlauf stammen aus Tethers Küche. Die Firma besichert den Stablecoin im Hintergrund mit Bargeldäquivalenten wie US-Staatsanleihen. Dank des derzeitigen Hochzinsumfelds generierte Tether so mehr Gewinn als einige der grössten Finanzinstitute der Welt – und das mit weniger als 100 Mitarbeitern.
Laut eigenen Aussagen generierte Tether im vergangenen Jahr einen imposanten Gewinn von 6.2 Milliarden USD mit dem USDT-Stablecoin.
Woher kommt der Bitcoin-Verkaufsdruck?
Die Unsicherheit in Bezug auf die US-Wirtschaft hat Bitcoin und Ethereum einen hohen Tribut abverlangt, vor allem nachdem schlechte Zahlen Rezessionsängste wieder aufleben liessen. Abflüsse aus den ETFs belegen dies. Dennoch hat sich in der Zeit der wirtschaftlichen Turbulenzen ein kryptonativer Markt als widerstandsfähig erwiesen: „Decentralized Finance“. DeFi ist ein Blockchain-basierter Finanzmarkt, der ohne Intermediäre wie Banken oder Maklerfirmen arbeitet. Eine Übersicht zu den führenden Protokollen.
Decentralized Finance (DeFi) ist ein Blockchain-basierter Finanzmarkt, der ohne Intermediäre wie Banken oder Maklerfirmen funktioniert.
Notenbank muss Kurs ändern
Ausserdem: Als Antwort auf die rekordhohe Inflation nach der Covid-Krise mussten Notenbanken rund um den Globus die Zinsen erhöhen. Die Federal Reserve Bank beendete diesen Zinserhöhungszyklus im Juli 2023 bei 5.50%. Seither blieben die Zinsen stabil und die Inflation kühlte ab. Bald wird die US-Notenbank die Geldmenge aber wieder ausweiten müssen. Bereits nächste Woche wird die erste Zinssenkung in vier Jahren erwartet. Dies könnte Risikoanlagen wie Bitcoin Rückenwind geben.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein wöchentlicher Bericht in Zusammenarbeit mit Kaiko.