Visa, neben Mastercard das grösste Unternehmen für Zahlungskarten, setzt sich weiterhin intensiv mit Kryptowährungen auseinander. CEO Alfred Kelly sieht besonders in sogenannten Stablecoins grosses Potenzial, darunter auch digitale Zentralbankwährungen (CBDCs).
Kryptowährungen wie Bitcoin werden oftmals als reine Wertanlagen oder Investitionen wahrgenommen. Für Visa CEO Alfred Kelly ist jedoch die Funktion als effektives Zahlungsmittel viel wichtiger, so der Unternehmer in einem Interview mit CNBC. Er spricht damit vor allem Stablecoins an - digitale Währungen, deren Preis meist an Fiat-Währungen gekoppelt werden. Dazu gehören auch digitale Zentralbankwährungen (CBDCs), die weiterhin an Fahrt gewinnen. Schliesslich kündete Visa auch eine neue Krypto-Karte mit Blockchain-Firma BlockFi an.
Update 02.12.2020: Visa macht ausserdem Partnerschaft mit Ethereum-Startup Circle Internet Financial publik, das Unternehmen hinter dem Stablecoin USDC, berichtet Forbes
Visa und Kryptowährungen
Schon 2018 hat das US-Unternehmen einen Patentantrag für eine eigene digitale Währung bei den Behörden eingereicht. Ursprünglich war Visa auch ein Mitglied der Libra Association, dem Stablecoin-Projekt von Facebook. Ende 2019 stiegen aufgrund des hohen regulatorischen Drucks einige Unternehmen, darunter Visa, Mastercard und PayPal, wieder aus. Trotzdem glauben sie weiter an die Technologie und sind neue Partnerschaften eingegangen.
"Ich denke, es dauert noch einige Jahre, aber wir sind sicherlich offen für jedes Vehikel, das dazu beiträgt, die Bewegung von Geld in der Welt zu erleichtern; wir möchten mittendrin sein. Und ich denke, dass Kryptowährungen eine Rolle spielen können, vor allem in Schwellenländern, in denen es viele Menschen ohne Bankkonto gibt. Das sind etwa 1,7 Milliarden Menschen auf der Erde, die keine Bankdienstleistungen erhalten, einschliesslich einiger hier in den Vereinigten Staaten." - Alfred Kelly, CEO Visa
Kryptowährungen als Zahlungsmittel
Nicht nur Visa möchte es erleichtern, tagtägliche Zahlungen mit Kryptowährungen zu erleichtern. Auch ihr Rivale Mastercard, der ursprünglich Teil des Libra Projekts war, hat eine ähnliche Vision. Seit einigen Monaten versuchen sie ihr Kryptokarten-Partnerprogramm auszubauen, um ihren Rückstand zu Visa einzuholen.
Ein weiteres ehemaliges Libra Association Mitglied ist der Online-Zahlungsgigant PayPal. Auch sie sind aus dem Facebook Projekt ausgestiegen und haben ihr eigenes Programm weiterentwickelt. Vor einem Monat kündigte PayPal schliesslich an, dass sie ab 2021 den Kauf und Verkauf von einigen Kryptowährungen anbieten werden. In einem späteren Interview stellte der CEO Daniel Schulman ausserdem klar, dass überall mit Kryptowährungen bezahlt werden könne.
Neue Krypto-Karten mit Bitcoin Cashback
Finanzdienstleister für digitale Vermögenswerte BlockFi kündigte vor einem Tag eine Partnerschaft mit Visa an. Sie lancieren eine "Bitcoin Kreditkarte", die ab Frühling 2021 für US-Kunden verfügbar sein sollte. Nutzer der Visa Karte erhalten 1,5 % ihrer Einkäufe in Bitcoin zurück, sowie eine Pauschalsumme von 250 US-Dollar, wenn sie in den ersten drei Monaten mehr als 3.000 USD ausgeben. Die Karte, für die eine Jahresgebühr von 200 US-Dollar anfällt, wird von der Evolve Bank & Trust ausgegeben.
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