Eine zusammenfassende wöchentliche Rückschau auf die Geschehnisse an den Kryptomärkten mit Fokus auf Trendsektoren, Liquidität, Volatilität, Spreads und mehr in Zusammenarbeit mit Marktdatenanbieter Kaiko.
Die letzten 7 Tage an den Kryptomärkten:
- Preis-Bewegungen: Nach historischen Allzeithochs und sinkender Intraday-Volatilität stürzten Bitcoin und Ethereum am Montagmorgen abrupt ab.
- Handelsvolumen: Das sinkende Verhältnis von US-Dollar zu Tether-Volumen deutet darauf hin, dass institutionelle Händler sich im Februar ein wenig zurückzogen.
- Orderbuch-Liquidität: Die Markttiefe sank während des Einbruchs und verursachte kurzzeitig einen Flash Crash für ETH-USD auf Kraken.
- Volatilität und Korrelationen: Die Korrelation von Bitcoin mit Gold war in den letzten 2 Jahren meist positiv.
Ein historischer Meilenstein gefolgt von einer scharfen Korrektur
Beim Wochenschluss brach der Preis von BTC und ETH ein, aber einige Ereignisse der letzten Woche sind erwähnenswert. Eine Reihe von scheinbar endlosen neuen Allzeithochs trieb die Marktkapitalisierung von Bitcoin über den Meilenstein von $1 Billion, vor einem Jahr lag sie bei $178 Milliarden vor einem Jah. Die Hausse setzte sich in allen Sektoren der Krypto-Branche fort, wobei der BNB-Token von Binance mit 107% die besten Anstiege der Woche erzielte, was den Exchange-Token auf einen neuen Rang als drittgrösster Coin nach Marktkapitalisierung katapultierte. Doch kann sich diese historische Rallye fortführen? Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Handelsvolumina trotz der Höchststände nachzulassen scheinen. Dieser Morgen legt nahe, dass eine Korrektur im Gange ist.
Dollar-Volumen als Indikator für institutionelle Zuflüsse
Das Verhältnis von Dollar (USD) Volumen zu Tether (USDT) Volumen kann als Signal für die institutionelle Präsenz an Krypto-Märkten verwendet werden, wenn man davon ausgeht, dass die meisten institutionellen Händler mit Fiat-Währungen auf regulierten Börsenplattformen handeln. Seit letztem Jahr hat sich das Dollar-Volumen von 15% des gesamten Bitcoin-Handelsvolumen auf 30% verdoppelt. Dieser Anstieg korrespondiert eng mit der Welle von institutionellen Ankündigungen der letzten Monate. Das USD-Volumen erreichte Mitte Januar mit mehr als 40% des Gesamtvolumens seinen Höhepunkt.
Wir können dieses Volumenverhältnis auch auf kürzeren Zeitskalen verwenden, um festzustellen, wie sich die institutionellen Händler verhalten. Unten haben wir die USD- und USDT-Volumina über die letzten zwei Monate grafisch dargestellt und können einen anderen Trend im Vergleich zum obigen Diagramm beobachten.
Kurzfristig deutet das Volumenverhältnis darauf hin, dass institutionelle Käufer im Februar eine Pause eingelegt haben, mit einem Rückgang des BTC-USD-Volumens um 5% im Vergleich zu BTC-USDT. Interessanterweise sind die Preise trotz der Verschiebung des Volumenverhältnisses in Richtung der eher auf den Privatkunden ausgerichteten Krypto-Börsen wie Binance weiter auf neue Allzeithochs gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass institutionelle Händler weniger eine Rolle bei der Bitcoin-Rallye der letzten Wochen gespielt haben.
Markttiefe löst sich während eines Crashs auf
Von einer Minute zur nächsten sprang Bitcoin zwischen $48k, $52k und zurück zu $48k. Es schien so, als wären die Preisfeeds kaputt. Doch das passierte tatsächlich: Eine komplette Dezimierung der Orderbuchtiefe machte den Prozess der Preisfindung fast unmöglich. Wenn es keine Markttiefe mehr im Orderbuch gibt, gibt es nichts mehr, was grosse Marktaufträge davon abhält, den Preis von Bitcoin stark zu beeinflussen. In extremen Szenarien kann dies zu einem sogenannten Flash Crash führen, bei dem der Rückzug von Aufträgen den Preisverfall verstärkt.
Ein Flash-Crash trat gestern Morgen tatsächlich kurzzeitig auf bei Kraken (ETH-USD), was den Preis von ETH unter $1k fallen liess (kurz zuvor war der Preis bei $1600). Wir können oben eine komplette Dezimierung der Markttiefe beobachten, da Market Maker schnell Aufträge aus dem Buch gezogen haben. Dies führte vorübergehend dazu, dass die Preise rasch einbrechen, nur um sich wieder zu erholen, sobald die Marktmacher ihre Positionen angepasst haben.
Die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold war in den letzten 2 Jahren meist positiv
Auf der anderen Seite war die Korrelation von Bitcoin mit dem S&P 500 nur im letzten Jahr durchgehend positiv, wahrscheinlich aufgrund von pandemiebedingten wirtschaftlichen Schocks. Wie dem auch sei, beide Korrelationsdiagramme zeigen, dass fast alle Vermögenswerte (Gold, Aktien und Kryptowährungen) im letzten Jahr profitiert haben, aus unterschiedlichen Gründen. Bitcoin und Gold werden oft als Absicherung gegen wirtschaftliche Schocks und Inflation angesehen, was ihr Wachstum erklären könnte, während viele glauben, dass Aktien als Ergebnis einer wirtschaftsfreundlichen Fiskal- und Geldpolitik gestiegen sind.