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Eine weitere blutige Woche geht zu Ende. Derzeit handelt Bitcoin (BTC) bei 20'500 USD (-30% in 7 Tagen), Ethereum (ETH) bei 1'080 USD (-39% in 7 Tagen), und der ETH/BTC-Spread liegt bei 0.05273 (-11.3% in 7 Tagen).
Der Nasdaq schloss gestern um mehr als 6% unter dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Die Zentralbanken haben diese Woche nicht enttäuscht. Die FED hob die Zinsen um 75 Basispunkte an. Dieser Schritt war erst seit Montag eingepreist und stellt die grösste Anhebung seit 28 Jahren dar. Noch überraschender war die gestrige Anhebung um 50 Basispunkte durch die Schweizerische Nationalbank. Alle Augen richten sich nun auf die EZB, die unter Druck steht, ihren Kollegen zu folgen. Länder wie Italien werden sich mittelfristig jedoch kaum wesentlich höhere Zinsen leisten können.
stETH hat begonnen, sich vom ETH-Preis zu entkoppeln
Weniger als ein Monat ist seit dem Zusammenbruch des Terra-Ökosystems vergangen. Während der Kryptomarkt noch dabei war, diesen Zusammenbruch zu verdauen, ist diese Woche noch mehr davon an die Oberfläche gekommen. Was ist passiert? ETH-Besitzer, die Staking-Renditen generieren wollen, können nur ein Vielfaches von 32 ETH staken und ihre ETH bis nach dem Merge sperren lassen.
Lido Staked ETH (stETH) wurde eingeführt, um beide Probleme zu lösen: Investoren können einen beliebigen ETH-Betrag staken und erhalten dafür stETH, im Wesentlichen ein Derivat mit den gesperrten ETH als Basiswert. Diese stETH können für die Kreditvergabe und Staking verwendet oder gegen andere Coins verkauft werden. Lange Zeit wurde stETH fast 1:1 mit ETH gehandelt.
stETH funktioniert nur in eine Richtung: Es ist unmöglich, stETH gegen ETH einzutauschen, da die hinterlegten Vermögenswerte gesperrt sind. Letzte Woche geriet der Preis von stETH unter Druck und begann, vom ETH-Preis abzuweichen. Derzeit wird stETH mit einem Abschlag von 6% gehandelt. Allerdings ist die Entkoppelung von stETH/ETH nicht mit dem Kollaps von TerraUSD (UST) zu vergleichen. Dies zeigt, dass der Markt ordnungsgemäss funktioniert. Eine Liquiditätsprämie wird für die Tatsache eingepreist, dass der Basiswert gesperrt ist, sowie eine Risikoprämie für den Fall, dass der ETH-Merge nie vollzogen wird.
Unternehmen geraten unter Druck
Das eigentliche Problem, das diese Woche auftrat, ist das Geschäftsmodell eines Unternehmens namens Celsius. Sie versprachen ihren Investoren eine garantierte Rendite auf ihre ETH. Celsius nutzte seinerseits das Lido-Protokoll, um die Rendite zu generieren. Als das Verhältnis von stETH/ETH nicht mehr 1:1 war, geriet Celsius schnell unter Druck. Sie waren nicht mehr in der Lage, ihr Versprechen zu erfüllen und den Kunden ihre ETH immer zurückzuzahlen. So stellte das Unternehmen alle Abhebungen temporär ein. Infolgedessen wurde der Kryptomarkt erneut von Angst, Panikverkäufen und einem Liquiditätsengpass erschüttert. Three Arrow Capital, ein in Singapur ansässiger Krypto-Hedgefonds und ein wichtiger Akteur in der Welt der Kryptowährungen, war ebenfalls stark in stETH involviert. Gerüchten zufolge könnten sie infolgedessen insolvent werden.
Hoffentlich werden die Kryptomärkte daraus lernen. Wenn Investoren nicht anfangen, eine angemessene Sorgfaltsprüfung durchzuführen, werden die Regulierungsbehörden früher oder später einschreiten, um sie zu schützen. Zu guter Letzt werden Sie sich vielleicht fragen, was BTC-Händler im letzten Monat getan haben. Vor allem Adressen mit mehr als 10'000 BTC haben stetig aufgestockt, während Wallets mit 100-10'000 BTC in den letzten 30 Tagen stark verkauft haben.
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