Das chinesische Staatsfernsehen, China Central Television (CCTV), strahlte kürzlich einen Beitrag zur Regulierung von Krypto-Dienstleistungen in Hongkong aus. Die Ankündigung steht im starken Kontrast zum bisherigen Kurs Chinas, wobei die Sonderverwaltungszone als Testgelände für Peking dienen könnte.
Wie das China Central Television (CCTV) berichtete, bereiten sich die Regulierungsbehörden in Hongkong auf den Handel mit Krypto-Assets vor. In Kürze sollen Anträge von Handelsplattformen für "virtuelle Vermögenswerte" angenommen werden. Der Beitrag des chinesischen Staatsfernsehens hob die Herausforderungen hervor, die sich bei der Regulierung von Krypto-Anbietern stellen - darunter Cybersicherheit und Interessenkonflikte - wobei offenkundig negative Kommentare über Kryptowährungen vermieden wurden. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den strengen Vorschriften Festlandchinas, die Bitcoin-Mining und Kryptowährungsbörsen verbieten, den Besitz von Kryptowährungen aber derzeit erlauben.
Hongkong trifft abschliessende Vorkehrungen
Im nationalen Staatssender von China wurde ein circa eineinhalb minütiger Bericht über die letzten Vorbereitungen der Hongkonger Regulierungsbehörden zur Einführung von Krypto-Lizenzen ausgestrahlt. Darin wurde bekannt gegeben, dass sich die Securities and Futures Commission (SFC) aktiv mit dem Thema auseinandersetzt und den endgültigen Schritt in Richtung Kryptowährungen zu wagen versucht.
Ein Beamter der Behörde betonte trotz den erfreulichen Neuigkeiten für den Krypto-Sektor unter anderem auch die damit verbundenen Schwierigkeiten. Darunter fallen Aspekte wie Cybersicherheit, Schutz von Kundengeldern, allgemeine Regulierungsdefinitionen oder die Infrastruktur für die darauf aufbauenden digitalen Vermögenswerte. Nichtsdestotrotz sei die Sonderverwaltungszone Chinas bestrebt, sich der Krypto-Branche anzunehmen. Ab dem 1. Juni werden die Richtlinien der SFC in Kraft treten, wie CVJ.CH bereits im Februar berichtete. Bisher wurde allerdings noch keine Handelsplattform zugelassen.
Ein Lichtblick im Krypto-feindlichen China
China hat eine komplizierte Geschichte mit Kryptowährungen hinter sich. Das Land führte 2013 erstmals Beschränkungen für Kryptowährungen ein und verbot den Banken, Bitcoin-Transaktionen abzuwickeln. Im Jahr 2017 verschärfte China sein Durchgreifen, verbot Initial Coin Offerings (ICOs) und zwang lokale Kryptowährungsbörsen zur Schliessung. Trotzdem stieg die Krypto-Adoption weiter. In den Jahren 2019 und 2020 brachte die Regierung ihre Feindseligkeit gegenüber dem Bitcoin-Mining zum Ausdruck und beabsichtigte, ausländische Krypto-Handelsplattformen zu blockieren. Im Mai 2021 setzten die chinesischen Behörden ihre Massnahmen erstmals konsequent durch.
Die jüngsten regulatorischen Änderungen in Hongkong, einer Sonderverwaltungsregion Chinas, könnten jedoch eine Wende in Chinas Haltung signalisieren. Einige Experten vermuten, dass China Hongkong als Testgebiet für eine Lockerung der Vorschriften für Kryptowährungen nutzen könnte, was möglicherweise zu einer Wiedereinführung von Krypto-Dienstleistungen auf dem chinesischen Festland führen würde. Diese Verschiebung könnte dazu beitragen, Hongkong wieder zu einem wichtigen Krypto-Hub in der Region zu machen.