Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hat kürzlich eine Reihe neuer Leitlinien herausgegeben, um die Praktiken zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung (CTF) für Finanzinstitutionen im Umgang mit Krypto-Assets zu stärken.
Bei der Veröffentlichung der Leitlinien wurde der Umgang mit digitalen Vermögenswerten wie Kryptowährungen und nicht-fungiblen Token (NFTs) angegangen. Dabei handle es sich um einen wichtigen Schritt in den laufenden Bemühungen der VAE, illegale Finanzströme zu bekämpfen und den aufkeimenden Krypto-Markt zu regulieren. Im September 2021 führte die Zentralbank der VAE erstmals Richtlinien ein, die Finanzinstitute dazu verpflichteten, interne Verfahren zur Identifizierung verdächtiger Transaktionen zu entwickeln und diese an der Abteilung für Finanzermittlungen der Zentralbank zu melden.
Vereinigte Arabische Emirate (VAE) passt sich internationalen Standards an
Im Mai 2023 hat die Arabische Zentralbank ihre Bemühungen nachgebessert und neue AML/CTF-Leitlinien speziell für den Umgang mit Krypto-Assets herausgegeben. Dieser Leitfaden, der innerhalb eines Monats in Kraft treten wird, gilt für ein breites Spektrum von Finanzinstituten. Neben Banken, Börsen, Zahlungsdienstleistern und sonstigen Finanzunternehmen betrifft sie auch registrierte Hawala-Anbieter, Versicherungsunternehmen, Agenten und Makler.
Zudem befasse sich die Notenbank mit besonderen Risiken, die mit virtuellen Vermögenswerten und deren Anbietern verbunden seien. Der Schritt solle die Bedeutung der Sorgfaltspflicht für zugelassene Finanzinstitute unterstreichen, wenn sie mit Verbrauchern und Gegenparteien im Bereich der digitalen Vermögenswerte zu tun haben. Dazu gehört, dass sie ihre Datenbanken und Transaktionen regelmässig mit Namen auf den vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen oder der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate herausgegebenen Listen abgleichen, bevor sie Geschäfte tätigen oder eine Geschäftsbeziehung mit Privat- und Firmenkunden eingehen.
Die Leitlinien der Zentralbank stehen im Einklang mit den FATF-Standards und spiegeln das Engagement der Vereinigten Arabischen Emirate für internationale "Best Practices" im Bereich AML/CTF wider. Dies geschah unter anderem, nachdem die FATF die VAE im März 2022 auf ihre "graue Liste" gesetzt hat. Daraufhin hat sich die VAE verpflichtet, eng mit der FATF zusammenzuarbeiten, um ihren Regulierungsrahmen zu verbessern.
Der arabische Raum als Krypto-Standort
Die Auswirkungen des neuen Krypto-Leitfadens sind tiefgreifend. Durch die Festlegung klarer regulatorischer Erwartungen für Krypto-Firmen positionieren sich die Vereinigten Arabischen Emirate als sicheres und reguliertes Umfeld. Dies erhöht die Attraktivität des Standorts und stärkt den Status des Landes als globales Fintech-Zentrum.
Des Weiteren kollaboriert die Notenbank der Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Währungshüter Hongkongs im Aufbau als Krypto-Zentrum. Vorsitzende der beiden Zentralbanken trafen sich diese Woche in Abu Dhabi, um verschiedene Wege der Zusammenarbeit zu erforschen. Die beiden Behörden einigten sich auf die Einrichtung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, um eine einheitliche Krypto-Regulierung anzustreben.
"Wir freuen uns, die Hongkonger Währungsbehörde und ihre Vertretung in den Vereinigten Arabischen Emiraten begrüssen zu dürfen. Wir sind bestrebt, die bestehenden und soliden Beziehungen zwischen unseren Zentralbanken auszubauen. Im Laufe des Tages erörterten wir die Vertiefung der Zusammenarbeit in mehreren wichtigen Bereichen, darunter die Entwicklung der Finanzmarktinfrastruktur und die gemeinsamen Wachstumschancen im Bereich der Digitalisierung und des technologischen Fortschritts." - Khaled Mohamed Balama, Gouverneur der Arabischen Zentralbank