US-Handelsminister Howard Lutnick kündigte an, dass das US-Handelsministerium künftig wirtschaftliche Kennzahlen, darunter das Bruttoinlandsprodukt (BIP), auf der Blockchain veröffentlichen wird. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Verteilung offizieller Daten transparenter und innovativer zu gestalten.
In einem White-House-Kabinettsmeeting erklärte Handelsminister Howard Lutnick, das Handelsministerium würde künftig seine wirtschaftlichen Statistiken - beginnend mit dem BIP - auf der Blockchain bereitstellen, um den Datenzugang über Regierungsbehörden hinweg zu digitalisieren und modernisieren. Die Initiative soll später auch auf andere Behörden ausgeweitet werden, sobald die Implementierungsdetails geklärt sind. Allerdings bleibt unklar, welche Blockchain-Infrastruktur genutzt wird und welchen Mehrwert dies operativ und technologisch bringt.
Moderne Datenverteilung über Blockchain
Lutnick präsentierte die Blockchain-Initiative als Teil eines umfassenderen Pakets zur Digitalisierung staatlicher Verfahren. Er betonte, dass das BIP „on-chain“ veröffentlicht werde, um es leichter zugänglich und transparent zu machen. Die Pilotphase soll beim Handelsministerium beginnen und unternehmensweit auf andere Behörden ausgeweitet werden - sobald alle technischen und organisatorischen Fragen geklärt sind.
Während solche Blockchain-Anwendungen bei Regierungen wie Estland, der EU oder Kalifornien bereits in Teilen Realität sind, stellt sich die Frage, welche Form der Blockchain-Lösung die USA wählen werden - permissioned oder öffentlich?
Mehr Transparenz oder PR-Geste?
Bislang ist nicht bekannt, welche Blockchain genutzt werden soll und ob der Schritt tatsächlichen Nutzen über das Marketing hinaus bietet. Ohne klare Antworten auf Fragen zu Skalierbarkeit, Datenschutz, Governance und Kosten wirkt die Ankündigung teilweise wie eine symbolische Geste im Rahmen der Pro-Krypto-Politik der aktuellen Administration. Lutnick stellte den Schritt als logische Folge der „Krypto-Präsidentschaft“ dar, ohne jedoch technische Details zu liefern oder Nutzen konkret zu erläutern.
Sollte die USA tatsächlich beginnen, offizielle Wirtschaftsdaten über die Blockchain zu verbreiten, hätte das Signalwirkung weit über die eigenen Grenzen hinaus. Länder wie China und Mitglieder der Europäischen Union arbeiten bereits an staatlich initiierten Blockchain-Projekten - jedoch vor allem im Bereich Lieferketten oder digitaler Identitäten. Ein Vorstoss der grössten Volkswirtschaft der Welt im Bereich ökonomischer Kennzahlen könnte Standards setzen und Druck auf andere Regierungen ausüben, ähnliche Wege zu gehen. Damit würde die Blockchain nicht nur als Infrastruktur für Finanzmärkte, sondern auch als Fundament für staatliche Transparenz und internationale Datenpolitik etabliert.








