Über die vergangenen Jahre machte die Blockchain-Technologie bemerkenswerte Fortschritte und fand Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Finanzen, Unterhaltung und Lieferketten. Eine Tochterfirma des Automobilgiganten Toyota erforscht jetzt die Blockchain-Anwendung in der Mobilität.
Laut Toyota gab es bisher nur wenige Versuche, öffentliche Blockchains aus der Perspektive der Mobilität zu nutzen. Dies möchte das Unternehmen über das "Toyota Blockchain Lab" ändern. Im Rahmen des "Mobilität 3.0"-Konzepts untersucht der Automobilgigant, wie Mobilität in soziale Systeme integriert werden kann. Öffentliche Blockchains, die Statusmeldungen automatisiert mit einer erheblichen Anzahl von Menschen teilen, sollen die Grundlage bilden. Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag hervor.
Automobildaten auf der Blockchain
In der realen Welt erkennen wir Mobilität durch die Integration verschiedener Informationen wie Fahrzeugtyp, Farbe, Nummernschild, Emblem, Fahrstil und Gesichtsausdruck des Fahrers. Laut dem Blogbeitrag erfordert die digitale Darstellung von Mobilität eine Verknüpfung der Eigenschaften sowohl des Fahrers als auch des Fahrzeugs. Die Vorteile der Blockchain-Technologie in diesem Gebiet fasst Toyota wie folgt zusammen:
- Die Verknüpfung dieser Daten verbessert die Programmierbarkeit.
- Eine Standardschnittstelle stellt die Verbindung zu verschiedenen Diensten her.
- Die Tokenisierung von Rechten macht ein Auto zu einer Dienstleistungseinheit.
Das extremste Szenario, das sich aus diesen Merkmalen ergibt, sei das völlig autonome Fahren in der Zukunft. Autonome Mobilität, die keine menschliche Bedienung mehr erfordert, könne als völlig unabhängige Dienstleistungseinheit funktionieren. Alle Rechte würden On-Chain abgewickelt. Ein solches Blockchain-basiertes Konto bezeichnet Toyota als Mobility-Oriented Account (MOA).
Account Abstraction auf Ethereum
Der herkömmliche Ansatz zur Erstellung eines Blockchain-Kontos für ein Auto besteht darin, den privaten Schlüssel eines externen Kontos (Externally Owned Account, EOA) zu speichern. Laut dem Beitrag ergibt sich ein erhebliches Problem. Wenn der Private Key aufgrund eines Ausfalls des Fahrzeuggeräts verloren geht, ist auch das Konto nicht mehr zu retten. Ausserdem haben EOAs nur begrenzte Funktionalität. Dies erfordert weitere Verträge zur Verwaltung von Informationen über das Auto, was das System noch komplexer macht.
Für das Konzept verwendet der Automobilgigant deshalb den Account Abstraction Standard ERC-4337. Account Abstraction (dt. = Kontoabstraktion) stellt Konten als eigene Smart Contracts dar. Dadurch wird der Authentifizierungsprozess von der Schlüsselverwaltung getrennt. Account Abstraction stellt somit sicher, dass das Konto selbst dann erhalten bleibt, wenn der Private Key verloren geht. Mithilfe dieser Technologie meint Toyota, die Mobilität sinnvoll in soziale Applikationen einbauen zu können.