Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Vanguard beendet seine zweijährige Blockade und erlaubt seinen über 50 Millionen Brokerage-Kunden den Handel mit Bitcoin-, Ethereum-, XRP- und Solana-ETFs. Der Vermögensverwalter mit 11.6 Billionen USD verwalteten Vermögens positioniert sich damit als Vertriebsplattform, ohne eigene Krypto-Produkte zu entwickeln. Der neue CEO Salim Ramji, der zuvor bei BlackRock den IBIT Bitcoin-ETF betreute, trieb die strategische Wende voran. Bloomberg Intelligence schätzt, dass eine fünfprozentige Adoption zusätzliche Zuflüsse von 15 bis 25 Milliarden USD generieren könnte. Die Ankündigung erfolgte, während Bitcoin bei 86’000 USD notierte – 32 Prozent unter dem Oktober-Höchststand von 126’000 USD. Memecoin-ETFs bleiben weiterhin blockiert.
Die Vanguard Group gab bekannt, dass Kunden neu ETFs und Investmentfonds handeln können, die Bitcoin, Ethereum, XRP und Solana halten.
Bank of America gewährt 15’000 Beratern ETF-Empfehlungen
Die Bank of America erlaubt ab Januar 2025 ihren über 15’000 Beratern bei Merrill Lynch, Private Bank und Merrill Edge die Empfehlung von vier Bitcoin-ETFs mit Allokationen von ein bis vier Prozent. Zugelassen sind die Produkte von Bitwise, Fidelity, Grayscale und BlackRock. Die Entscheidung beendet eine Restriktion, während der Berater Krypto-Produkte nur auf explizite Kundennachfrage erwähnen durften. Mit 3.6 Billionen USD verwalteten Vermögens bei Merrill signalisiert BofA eine branchenweite Normalisierung institutioneller Bitcoin-Exposition. Morgan Stanley hatte im August 2024 einen vergleichbaren Schritt für vermögende Kunden vollzogen, während Wells Fargo, Goldman Sachs und UBS restriktiv bleiben.
Die Bank of America hat eine neue Richtlinie angekündigt, die ihren Beratern ab Januar erlaubt, aktiv Bitcoin-ETF-Allokationen zu empfehlen.
Staatsfonds kaufen Bitcoin bei Kursrückgängen
BlackRock-CEO Larry Fink bestätigte am DealBook Summit der New York Times, dass mehrere Staatsfonds ihre Bitcoin-Positionen während der jüngsten Kurskorrektur systematisch ausbauten. Die Käufe erfolgten bei 120’000, 100’000 und unter 90’000 USD als langfristige strategische Positionen über mehrere Jahre. Fink charakterisierte Bitcoin dabei als „Asset der Angst“ – eine Absicherung gegen Währungsabwertung, Staatsverschuldung und geopolitische Instabilität. Abu Dhabi hält via zwei Staatsfonds rund 1.1 Milliarden USD in iShares Bitcoin Trust-Anteilen, Bhutan über 13’000 BTC im Wert von 1.2 Milliarden USD. Fink prognostizierte ausserdem, dass eine zwei- bis fünfprozentige Allokation der 13 Billionen USD an Staatsfondsvermögen Bitcoin auf 500’000 bis 700’000 USD treiben könnte.
BlackRock-CEO Larry Fink bestätigte auf einem Summit, dass mehrere Staatsfonds ihre Bitcoin-Positionen systematisch aufstockten.
Kraken integriert Schweizer Tokenisierungsplattform
Die Kryptobörse Kraken übernahm diese Woche die Backed Finance AG aus der Schweiz, einen führenden Emittenten tokenisierter Wertpapiere mit über 60 Produkten auf Solana und Ethereum. Die xStocks-Plattform erreichte innerhalb von vier Monaten nach dem Launch Anfang 2025 ein kombiniertes Handelsvolumen von zehn Milliarden USD. Über 11’000 Nutzer halten den Tesla-Token, das Volumen überschritt bereits im August zwei Milliarden USD. Der Kaufpreis der Übernahme wurde nicht offengelegt. Die Transaktion markiert Krakens fünfte Akquisition 2025 und folgt einer Finanzierungsrunde über 800 Millionen USD im November. Co-CEO Arjun Sethi betont die vertikale Integration von Emission, Handel und Settlement als Grundlage für programmierbare Kapitalmärkte.
Die Krypto-Börse Kraken hat die Übernahme des Schweizer Tokenisierungsunternehmens Backed Finance angekündigt.
Zürcher Behörden beschlagnahmen 23 Millionen von Cryptomixer
Ausserdem: Die Stadt- und Kantonspolizei Zürich beschlagnahmten Ende November in Zusammenarbeit mit Europol und Eurojust rund 23 Millionen Franken in Bitcoin von der Mixing-Plattform Cryptomixer.io. Der seit 2016 aktive Dienst verschleierte Transaktionswege durch Vermischung von Einlagen und erleichterte damit Geldwäscherei aus Darknet-Marktplätzen, Ransomware-Zahlungen und Krypto-Diebstählen. Das kumulative Volumen der gewaschenen Gelder überstieg laut den Behörde eine Milliarde Franken. Ermittler sicherten zwölf Terabyte Daten sowie Server-Infrastruktur und nahmen die Plattform vom Netz. Die Staatsanwaltschaft Zürich stellte klar, dass Nutzung von Mixing-Diensten nach Artikel 305bis StGB nicht per se strafbar ist – die strafrechtliche Verantwortung entsteht nur bei der Wäsche krimineller Erträge.
Zürcher Behörden beschlagnahmen Millionen in Bitcoin bei Cryptomixer.io-Ermittlungen; Staatsanwaltschaft erklärt rechtliche Grenzen.







