Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Warum der Nenner alles entscheidet: Knappheit zieht Kapital an – sichtbar in der Performance von Werten ohne Gegenparteirisiko wie Gold und Bitcoin. Doch hinter den Kursanstiegen steht nicht nur Nachfrage, sondern der Nenner selbst: Wertzuwächse werden in Fiat gemessen, dessen Kaufkraft seit Aufhebung des Goldstandards und durch die expansive Geldpolitik stetig sinkt. Wenn der Nenner entwertet wird, steigen die in Dollar oder Euro gemessenen Preise nahezu aller knappen Güter, auch ohne „echten“ Wertzuwachs. Der Blick in die Geldgeschichte zeigt, wie Vertrauen, Mindestreserve und Geldmengenexpansion Preise treiben und warum Werterhalt die Achillesferse jeder Währung bleibt.
Jeder benutzt es, doch nur wenige kennen die Geschichte unseres Tauschmittels Nummer eins. Geld – Von der Entstehung bis heute.
Fiatgeld kommt auf die Blockchain
Stablecoins sind längst zu einem Milliardenmarkt geworden – mittlerweile sind über 300 Milliarden USD im Umlauf. Fast das gesamte Volumen ist jedoch Dollar-denominiert, während Euro-Stablecoins mit rund 400 Millionen USD praktisch bedeutungslos bleiben. Nun wollen neun europäische Grossbanken gegensteuern und 2026 einen regulierten Euro-Stablecoin lancieren. Die Initiative unterstreicht zwei Punkte: Erstens wächst der Druck auf die EZB, beim digitalen Euro schneller zu liefern. Zweitens hängt der Erfolg davon ab, ob der neue Stablecoin über Banken hinaus in DeFi, E-Commerce und beim Zahlungsverkehr integriert wird. Gelingt diese Brücke, hätte Europa erstmals ein eigenes Schwergewicht im Stablecoin-Markt.
Europäische Grossbanken planen Stablecoin-Launch für sicheres, reguliertes digitales Bezahlen und neue Finanzinfrastruktur.
Blockchain als Rückgrat: SWIFT modernisiert seine Infrastruktur
Nachdem europäische Banken mit einem eigenen Stablecoin die Tokenisierung von Fiatgeld vorantreiben, folgt gleich der nächste Paukenschlag: SWIFT selbst steigt in die Blockchain-Ära ein. Das globale Zahlungsnetzwerk entwickelt mit Consensys ein eigenes Ledger, das direkt in die bestehende Infrastruktur eingebettet wird. Die Bedeutung ist klar: Was bisher in Form von Dollar-Stablecoins und Krypto-Netzwerken vorgemacht wurde, zieht nun in die traditionelle Finanzarchitektur ein. SWIFT positioniert sich als Interoperabilitäts-Schicht zwischen klassischem Zahlungsverkehr und digitaler Asset-Ökonomie – ein Wendepunkt, der den Wettbewerb zwischen Stablecoins, CBDCs und Bankeninfrastruktur neu definiert.
Swift integriert Blockchain-Ledger ins 150-Billionen-Dollar-Netzwerk und stärkt seine Rolle im globalen Zahlungsverkehr.
Vanguard vor Kurswechsel
Dass im Finanzsektor an Blockchain und digitalen Assets kaum mehr ein Weg vorbeiführt, zeigt nun auch Vanguard. Einer der weltweit grössten Vermögensverwalter prüft erstmals, seinen Kunden Zugang zu Krypto-ETFs zu eröffnen. Das wäre ein drastischer Bruch mit der bisherigen Linie. Während BlackRock längst zum Marktführer avancierte, blieb Vanguard bisher stur auf Distanz zu digitalen Assets. Mit neuem CEO und steigendem Druck von Anlegern und Konkurrenz deutet nun vieles auf eine strategische Wende hin. Sollte der Schritt erfolgen, wäre er ein symbolträchtiger Meilenstein für die Mainstream-Adoption von Krypto und ein Signal, dass selbst die konservativsten Häuser den Anschluss suchen müssen.
Vanguard prüft Krypto-ETFs – ein Kurswechsel mit Chancen für Anleger, aber auch Kritik an der Strategie des Vermögensverwalters.
Binance-Blockchain auf Rekordkurs
Ausserdem: Die BNB Chain, Blockchain der weltgrössten Kryptobörse Binance, verzeichnet neue Höchststände bei Nutzern und Handelsvolumen. Der BNB-Token bildet das Herzstück: Er dient als Zahlungsmittel auf der Chain und wird durch ein festgelegtes Rückkauf- und Verbrennungsmodell laufend verknappt. Mit schnellen, günstigen Transaktionen positioniert sich die BNB Chain zwischen Ethereum und Solana. Trotz einzelner regulatorischer Hürden zählt sie weiterhin zu den führenden Plattformen im Krypto-Sektor.
BNB Chain meldet Rekordnutzerzahlen. Was hinter dem Aufschwung steckt: Tokenomics, Airdrops, Burns und der regulatorische Rahmen.









