Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Zwischen Korrelation und Kausalität besteht oft ein Unterschied. Dennoch identifizieren eine Handvoll Schweizer Politiker den Zusammenhang zwischen Cyberangriffen und der daraus resultierenden gelegentlichen Bitcoin Lösegeld-Forderung als Ursache des Übels. Zusammen mit 28 Mitunterzeichnern fordert SP-Fraktionschef Roger Nordmann deshalb ein Verbot von „anonymem Cybergeld“ und verweist dabei auf die Massnahmen der Volksrepublik China. Verbotsrufe zu einer Technologie, die in der Schweiz bereits umfassend reguliert ist und einen beträchtlichen Teil der Digitalisierung stellt, scheinen auf den ersten Blick weltfremd. Auch ein Nacheifern nach dem Vorbild der Volksrepublik und dessen Beweggründe sollte in einer direkten Demokratie kritisch hinterfragt werden. Nach Meinung der CVJ.CH Redaktion ignorieren die Unterzeichner der Motion mit ihrer Forderung nicht nur das Potenzial der Blockchain-Technologie, sondern enthüllen darüber hinaus ein erschreckend schlechtes Verständnis des Sektors.
Die Investmentfirma des bekannten Hedgefonds-Managers George Soros hat bestätigt, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen seit 2018 in das Spektrum ihres Anlageuniversums gehören. Chief Investment Officer Dawn Fitzpatrick ist der Meinung, dass Bitcoin weitaus mehr als nur ein Inflationsschutz darstellt. Die breite Finanzindustrie hätte langsam aber sicher begonnen, das Potenzial von Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Technologie zu erkennen. Im selben Zug gab die Firma bekannt, eine Aktieninvestition aus dem Jahre 2020 in Höhe von 5 Mrd. US-Dollar in digitale Assets umgeschichtet zu haben.
Immer mehr Unternehmen beginnen, die Möglichkeiten von nicht-fungiblen Token (NFTs) zu erkunden. Dabei werden potenzielle Erlösmodelle und Anwendungsfälle für die entstehende Verschmelzung der realen und digitalen Welt erforscht. Beispielsweise ist die Videospielbranche prädestiniert für den Einsatz von NFTs und so begann die Eruierung von Anwendungsfällen relativ früh. Durch die Handelbarkeit der Token ist es in gewissen Teilen der Welt bereits möglich, den monatlichen Unterhalt mit dem Erlös von Krypto-Videospielen zu bestreiten. Doch auch andere Sektoren wie die Musikindustrie wurden im vergangenen Jahr mit dem Aufkommen der neuen Technologie auf den Kopf gestellt. Eine Übersicht zu den derzeitigen NFT-Anwendungsbereichen und dessen Disruptionspotenzial.
Digitale Vermögenswerte repräsentieren mittlerweile einen Marktwert von über 2 Billionen US-Dollar und zählen mehr als 200 Millionen Nutzer. Laut der zweitgrössten Finanzinstitution Amerikas ist der Markt zu gross, um ignoriert zu werden. Die von der Bank of America (BofA) ins Leben gerufene spezialisierte Researchabteilung beleuchtet in ihrem ersten Bericht das enorme Potenzial der Technologie, die laut der Grossbank in jede Branche vordringen wird. Neben der zunehmenden Bedeutung von Stablecoins adressiert das Papier das Potenzial von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) sowie die innovative Natur von NFTs und dem DeFi Bereich.
Ausserdem: Die am 1. Februar 2021 in Kraft getretene Gesetzesänderung für tokenisierte Wertpapiere wurde diese Woche von der Credit Suisse beispielhaft umgesetzt. Die Schweizer Grossbank arbeitet mit dem Genfer Blockchain-Startup Taurus zusammen, um Anteile eines Alpenresorts in Crans-Montana zu digitalisieren. Dabei werden die Beteiligungen durch eine speziell entwickelte Token-Erweiterung auf der Ethereum Blockchain tokenisiert, welcher spezifisch für die Tokenisierung von Aktien entworfen wurde. Schlussendlich können die Token auf dem ersten FINMA-genehmigten Digital Asset Marktplatz gehandelt werden.
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Redaktion CVJ.CH
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