Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) schlägt vor, dass Staking-Dienstleister künftig Banklizenzen benötigen sollen. Staking bezieht sich auf den Prozess, bei dem Kryptowährungsbesitzer ihre Token in einem Blockchain-Netzwerk blockieren, um Transaktionsvalidierung und Netzwerksicherheit zu unterstützen und dafür Belohnungen zu erhalten. Die vorgeschlagene Regeländerung könnte die aktuellen Branchenstandards erheblich herausfordern. Das Staking-Segment, mit einer Marktkapitalisierung von rund 350 Milliarden US-Dollar, wird derzeit auch von Banken und Dienstleistern in der Schweiz unter Einhaltung der Geldwäschevorschriften verantwortungsvoll betrieben. Die Schweizer Blockchain-Industrie hält die Interpretation des Regulators für falsch und warnt vor potenziellen negativen Folgen. Staking sei in keiner Weise mit Transformationsleistungen verbunden und ist damit nicht mit dem Aktivgeschäft der Banken vergleichbar. Die vorgeschlagene Änderung der Praxis würde die mit der einstimmig vom Parlament verabschiedeten DLT-Gesetzgebung erreichte Rechtssicherheit gefährden. Dieses Gesetz stärkte unter anderem den Schutz der Kunden im Falle eines Konkurses von Verwahrungsstellen.
Die Schweizer Blockchain-Branche warnt vor möglichen negativen Folgen durch die Praxisänderung der FINMA bei Stakingvermögenswerten.
Analysten von JPMorgan weisen darauf hin, dass die SEC nach einem aktuellen Gerichtsurteil bezüglich Grayscale’s Antrag zur Umwandlung seines Bitcoin-Trusts in einen ETF nun womöglich mehr Spot-Bitcoin-ETFs genehmigen muss. Das Urteil hinterfragt die bisherige Tendenz der SEC, Futures-ETFs gegenüber Spot-ETFs zu bevorzugen. Während eine Erweiterung des Marktzugangs möglich erscheint, bleibt JPMorgan bei den Auswirkungen auf den Kryptosektor skeptisch, da Spot-ETFs bislang nicht dieselbe Anlegeraufmerksamkeit wie Futures-ETFs erlangt haben.
Experten von JPMorgan haben sich positiv zu den derzeitigen Ereignissen bezüglich der Genehmigung von Bitcoin-ETFs geäussert.
Stablecoins sind darauf ausgelegt, einen konstanten Wert zu bewahren. Sie erreichen dies, indem sie an einen bestimmten Vermögenswert, oft eine Fiat-Währung wie den US-Dollar, gekoppelt sind. Sie bilden eine essentielle Schnittstelle zwischen der volatilen Kryptowelt und den traditionellen Finanzmärkten, bieten Nutzern ein verlässliches Handelsmittel und vereinfachen tägliche digitale Transaktionen. Dabei können allerdings „Bonding Losses“ entstehen. Dieser Bindungsverlust tritt auf, wenn ein Stablecoin zu einem niedrigeren Wert im Vergleich zur abgebildeten Fiat-Währung gehandelt wird. Obwohl dieser Begriff in der Theorie einfach ist, ist es praktisch nicht immer leicht zu bestimmen, wann genau solch ein Verlust eintritt. Mittels diverser Metriken, wie globalen Stablecoin-Volumina und einem gewichteten System basierend auf Handelsvolumina zwischen unterschiedlichen Paaren, lassen sich tiefe Einblicke in die Stabilität von Stablecoins und ihre relevanten Handelspaare gewinnen.
Ein Bindungsverlust bei Stablecoins tritt auf, wenn sie mit einem Abschlag zu ihrem eigentlichen Fiatwert gehandelt werden.
Zuletzt wurde der Kryptomarkt durch eine temporäre Bitcoin-Rallye nach einem positiven Gerichtsentscheid für Grayscale belebt. Sollte der finale Beschluss einen Bitcoin-ETF genehmigen, könnte dies die Mainstream-Akzeptanz beschleunigen und beträchtliches Kapital in den Markt fliessen lassen. Dennoch schwingt aktuell Unsicherheit mit. Die meisten Kryptowährungen aus den Top 20 erlebten eine verhältnismässig ruhige Woche mit minimalen Verlusten.
Eine komplette Übersicht zum Geschehen des Tages an den (Krypto-)Märkten. Kompakt zusammengefasst im CVJ.CH Marktkommentar.
Ausserdem: Im vergangenen Monat ging die Marktkapitalisierung des Kryptomarktes um 6% zurück, beeinflusst durch Ereignisse wie mögliche Zinserhöhungen, Unsicherheiten im Ripple-Verfahren und Gerüchte über einen Bitcoin-Verkauf von SpaceX. Liquidationen, die den erzwungenen Verkauf von Positionen aufgrund von Margin Calls oder Vertragsanforderungen bedeuten, führten zu einem weiteren Druck von 1.04 Milliarden US-Dollar auf den Markt. Im Fokus des Monats standen Visa mit ihrer Einführung eines vereinfachten ETH-Gasgebührenzahlungssystems und Friend.tech, eine innovative Social-Media-App auf dem Base-Netzwerk.
Ein zusammenfassender Monatsrückblick über das Geschehen auf den Krypto-Märkten in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spezialist 21Shares AG.