Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Krypto-Währungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Neben den USA, Grossbritannien, Kanada, Südkorea und Japan arbeiten auch die Mitglieder der EU daran, den Kryptomarkt harmonisiert und einheitlich zu regulieren. Der Markt hat eine Stufe der Adoption erreicht, der die Behörden drängt, Aufsichtsprobleme zügig anzugehen. Im Rahmen der Konsultation der Europäischen Kommission zur aufsichtlichen Konvergenz veröffentlichte Frankreichs Börsenaufsichts-behörde (AMF) Vorschläge, die zu mehr Aufsichtsautorität für den Kryptomarkt führen sollen. In ihrer Empfehlung nennt die Aufsichtsbehörde vier Aktionspunkte. Darunter gehört die Schaffung einer zentralen Aufsicht für neue unregulierte Aktivitäten innerhalb der europäischen Wertpapier- und Marktaufsichts-behörde (ESMA). Damit sollen gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet und gleichzeitig die Möglichkeit der „regulatorischen Arbitrage“ minimiert werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) startet offiziell ein Projekt für die Einführung eines digitalen Euro (CBDC). In der zweijährigen Phase sollen Schlüsselfragen zur Gestaltung und Verteilung geklärt werden. Die EZB wird in ihrem Unterfangen mit dem Europäischen Parlament und anderen europäischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten. Die Gestaltung soll auf Vorlieben der Nutzer sowie der technischen Beratung durch Handel und Intermediäre aufbauen. Der digitale Euro soll gemäss der Notenbank eine risikolose, zugängliche und effiziente Form von digitalem Zentralbankgeld darstellen. Darüber hinaus wird das Projekt Aufschluss geben, welche Änderungen des EU-Rechtsrahmens erforderlich sein werden.
Seit der Entstehung des Crypto Valley im Jahr 2013 hat sich in der Schweiz eine institutionelle und regulierte digitale Asset-Infrastruktur entwickelt, welche auch international als wegweisend wahrgenommen wird. Heute zählt das Ökosystem mehr als 50 Unternehmen, die Dienstleistungen rund um digitale Werte auf institutionellem Niveau anbieten und professionellen Anlegern die benötigte Auswahl bietet. Investoren sind im Jahr 2021 in rasantem Tempo in den Bereich der digitalen Assets eingestiegen. Besonders in den letzten Monaten haben rekordverdächtige Finanzierungsrunden, innovative Produkteinführungen und ein wachsendes Interesse an neuen Finanzprodukten die globalen Nachrichtenzyklen dominiert. Der erstmals veröffentlichte "Swiss Digital Asset & Wealth Management Report" gibt ein interessantes Gesamtbild des Schweizer „Digital Asset“ Ökosystems wieder.
Die Tokenisierung demokratisiert die Anlegerwelt und eröffnet neue Möglichkeiten für Kleinsparer. Zum ersten Mal werden nun die Eigentumsrechte an einem Picasso Kunstwerk von einer regulierten Bank auf die Blockchain übertragen. Die Schweizer Sygnum Bank und Kunstspezialist Artemundi haben sich zusammengetan, um die Eigentumsrechte an Picassos Gemälde „Fillette au béret“ in sogenannte Art Security Tokens (ASTs) zu fragmentieren. Die Token sind nach Schweizer Recht anerkannt und als solches sind die Eigentumsrechte entsprechend geschützt.
Ausserdem: Der „Londoner Hard Fork“ von Ethereum wird voraussichtlich am 4. August in das Blockchainnetzwerk implementiert. Der Upgrade beinhaltet mit der oft thematisierten EIP-1559 Erneuerung auch eine Aktualisierung der wirtschaftlichen Struktur der zugrunde liegenden Kryptowährung Ether (ETH). Eine neue Gebührenstruktur zielt darauf ab, einen Teil der Basisgebühren zu "vernichten". Entsprechend wird die Angebotsseite der Kryptowährung über die Zeit verkleinert, was bis hin zu einem deflationären Effekt führen kann. Zudem wird erwartet, dass die Überlastung des Netzwerks durch eine effektivere Nutzung der Blockkapazität mit dem Upgrade reduziert und gleichzeitig die Benutzerfreundlichkeit verbessert wird.
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Redaktion CVJ.CH
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Im Rahmen der Konsultation der Europäischen Kommission zur aufsichtlichen Konvergenz reicht Frankreichs Börsenaufsichtsbehörde (AMF) Vorschläge für eine einheitliche Kryptomarktregulierung ein.
https://cvj.ch/fokus/legal-compliance/franzoesische-finanzaufsichtsbehoerde-veroeffentlicht-vorschlaege-zur-krypto-regulierung/
Die EZB bekräftigt eine Einführung des digitalen Euro mit dem Start einer zweijährigen Projektphase.
Der erstmals veröffentlichte "Swiss Digital Asset & Wealth Management Report" bietet interessante Einblicke in das Gebiet.
Mit dem Erwerb von Token können Investoren erstmalig einen Anteil an einem Picassowerk akquirieren.
Wandelt sich ETH mit dem EIP-1559 Upgrade zur deflationären Kapitalanlage?
Was ist EIP-1559 und kann die Implementierung Ethereum helfen, deflationär zu werden?
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