Die AMINA Bank (zuvor SEBA) ist eine in der Schweiz ansässige Bank. Sie hat sich auf die Verbindung zwischen digitalen und traditionellen Vermögenswerten spezialisiert. Im Jahr 2019 erhielt das Unternehmen als eine der zwei ersten Krypto-Startups die Schweizer Banklizenz der FINMA.
Mit Hauptsitz in Zug verfügt die Bank heute über eine globale Präsenz mit Niederlassungen in Hongkong, Abu Dhabi und Singapur. Die Bank richtet sich an eine vielfältige Klientel, darunter professionelle Anleger, Unternehmen, Family Offices und institutionelle Investoren. Im Gespräch mit CVJ.CH erklärt Markus Menzl, CCO der AMINA Bank, die Mission des Unternehmens und ihre Tätigkeit im wachsenden Kryptomarkt und der sich verändernden Finanzlandschaft.
CVJ.CH: Die AMINA Bank erhielt 2019 als eine der ersten Krypto-Startups eine Banklizenz. Welche Türen öffnete dieser Meilenstein?
Markus Menzl: Für uns bedeutet die Lizenz vor allem die Schaffung von Rechtssicherheit und Vertrauen. Mit der FINMA Lizenz wurde eine Brücke zwischen dem Krypto-Markt und dem konventionellen Bankensektor geschaffen, alles unter dem Schirm einer regulierten Bank. Dadurch wurden neue Möglichkeiten für institutionelle und private Investitionen in digitale Vermögenswerte geschaffen.
Können Sie die zunehmende Professionalisierung des Bereichs über die vergangenen Jahre bestätigen?
Die Finanzbranche hat in den letzten Jahren erhebliche technologische Fortschritte gemacht. Die sich wandelnden Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden haben Banken dazu veranlasst, ihre Dienstleistungen auszuweiten, was zu einer zunehmenden Professionalisierung geführt hat. Kunden zeigen ein wachsendes Interesse an Kryptowährungen als Anlageklasse und suchen nach Möglichkeiten, diese zu handeln und zu verwahren.
In Kooperation mit AMINA lancierte die St. Galler Kantonalbank ein eigenes Krypto-Angebot. Werden weitere Kantonalbanken folgen?
Die Zusammenarbeit mit der St. Galler Kantonalbank zeigt das wachsende Interesse von traditionellen Finanzinstituten an Kryptowährungen. Wir sind im Gespräch mit unterschiedlichen Banken, die ich namentlich nicht nennen kann, aber ich kann bestätigen, dass das Interesse sowohl von Kantonalbanken als auch von anderen Retailbanken kommt.
Macht der Eintritt bestehender Hausbanken die Rolle einer spezialisierten Krypto-Bank nicht obsolet?
Der Markt ist gross genug für mehrere Player und im Moment haben nicht alle Banken die technologischen Voraussetzungen und das Wissen welches benötigt wird, um ein vollwertiges Krypto-Angebot gewährleisten zu können. Wir sind noch Jahre davon entfernt, dass Kryptowährungen als Bestandteil von Hausbanken angeboten wird und bis dahin bieten wir bei der AMINA Lösungen für diese Banken an.
Kürzlich erhielt die AMINA Bank eine Lizenz in Hongkong. Wie beurteilen Sie die Haltung der dortigen Regierung gegenüber digitalen Vermögenswerten?
Es ist ein positives Zeichen und zeigt, dass Hongkong offen für Innovationen im Finanzsektor ist und die Bedeutung und das Potenzial digitaler Vermögenswerte anerkennt. Die Lizenzvergabe unterstreicht auch das Engagement der Regierung für die Entwicklung eines regulierten und sicheren Umfelds für Kryptowährungen und Blockchain-Technologien. Dies könnte ein Anreiz für weitere Investitionen und Innovationen in diesem Bereich sein.
Wie schneidet das Schweizer Umfeld im internationalen Vergleich ab?
Die Schweiz schneidet im internationalen Vergleich sehr gut ab und hat sich dank ihrer innovativen und fortschrittlichen Haltung zu Technologien wie Blockchain und Kryptowährungen als führender globaler Hub in diesem Bereich etabliert. Nicht zuletzt auch, weil die Gesetzgeberin einen regulierten Rahmen schafft.
Auf welche Entwicklungen der kommenden fünf Jahre freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich besonders auf die fortschreitende Integration von Blockchain-Technologien in verschiedene Wirtschaftssektoren und die zunehmende Akzeptanz und Einbindung von Kryptowährungen in das traditionelle Finanzsystem, was neue Innovations- und Investmentmöglichkeiten eröffnen wird. Ebenso begrüsse ich die Entwicklung klarer regulatorischer Rahmenbedingungen, die sowohl Innovation fördern, Verbraucherschutz gewährleisten und Vertrauen schaffen.
Markus ist ein erfahrener Bankfachmann mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in leitenden Positionen für weltweit agierende Schweizer Banken. Er hat seine Berufserfahrung in verschiedenen Regionen gesammelt, einschliesslich Erfahrungen auf der Kaufseite in einem Single-Family Office. Markus ist seit Januar 2020 bei der AMINA Bank AG tätig. Er ist der Chief Commercial Officer für Europa und Mitglied des Executive Committee.