Die Wall Street war wieder einmal erfolgreich. Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nachdem BlackRock und Co. ihre Bewilligungsschreiben für einen Bitcoin Spot ETF einreichten, haben sie die Zulassung erhalten. Bitcoin ist jetzt in den obersten Finanzkreisen angekommen.
Was aber wenige wissen: Kryptowährungs-ETFs sind nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum eigentlichen Höhepunkt: der Tokenisierung. Das sagt niemand anderes als Larry Fink selbst, der CEO von BlackRock. Das Unternehmen ist die bedeutendste Investmentfirma unserer Zeit und sie hat es auf tokenisierte Vermögenswerte abgesehen.
Jeder redet von Tokenisierung; doch was ist das überhaupt?
Glaubt man Fink, ist Tokenisierung die nächste Evolution innerhalb der Finanzwelt. Der Prozess soll eine neue Generation an Wertschriften und anderen Vermögenswerten hervorbringen. Wie aber wird diese Entwicklung aussehen? Aus Sicht des Endkunden dürfte dieser Generationenwechsel kaum erkennbar sein. Vermögenswert bleibt Vermögenswert. Was sich in Zukunft ändern wird, ist, wie auf Assets zugegriffen wird und wie diese gehandelt, verbucht und abgewickelt werden. Die Blockchain-Technologie bringt diesbezüglich die grosse Innovation. Sie dient den Vermögenswerten der Zukunft als manipulationssichere, transparente und gemeinsame Datenbank. Das schafft Effizienzen und Synergien, welche die traditionelle Finanzinfrastruktur bis anhin nicht bieten konnte.
Indem bekannte Vermögenswerte wie Fiatwährungen, Aktien, Anleihen, Kredite, Immobilien, Rohstoffe, Kunstwerke, Luxusgüter oder auch geistiges Eigentum auf einer Blockchain ausgeben werden, erhalten sie ein digitales Pendant. Dabei handelt es sich um einen Blockchain-basierten, digitalen Token. Dieser wiederum bildet den jeweilig zugrunde liegenden tokenisierten Vermögenswert ab – unter Krypto-Kennern spricht man auch von einem tokenisierten Real-World Asset oder kurz RWA.
Wo liegen die Vorteile?
Die Vorteile der Tokenisierung überzeugen vor allem dann, wenn man sich der Herausforderungen des aktuellen Finanzsystems bewusst wird. So vermag die Tokenisierung die Effizienz steigern, indem sie Abwicklungen in Echtzeit ermöglicht. Da die Verbuchung und Abwicklung insbesondere im Post-Trading beinahe instantan erfolgen können, müssen Finanzteilnehmer Verzögerungen (T+1 oder länger) nicht mehr absichern. Vermögenswerte werden mit der Zahlung geliefert. Reibungsverluste entfallen und Gegenparteirisiken können minimiert werden.
Gegenparteirisiken, die aktuell von proprietären Silo-Datenbanken und der damit einhergehenden Undurchsichtigkeit herrühren, können ebenfalls reduziert werden. Aufgrund der Transparenz öffentlicher Blockchains sind tokenisierte Vermögenswerte in Echtzeit von jedermann überprüfbar. Das eröffnet die Möglichkeit, die Qualität von Sicherheiten zu beurteilen und potenzielle Risiken besser einzuschätzen. Übertragungen von RWAs sind on-chain, was im Fall von Unstimmigkeiten eine einfache Abstimmung über Konten und Kontoinhaber erlaubt.
Die Transparenz fördert zudem die Rückverfolgbarkeit. Sämtliche Transaktionen, die auf der Blockchain abgewickelt werden, sind immer öffentlich einsehbar und somit auch rückverfolgbar. Das ermöglicht es, Compliance-Regelwerke direkt in die Token und Anwendungen mit einzuprogrammieren. Gleichzeitig lassen sich KYC-Werkzeuge zur Wahrung der Privatsphäre implementieren, die mit den relevanten Vorschriften konform sind.
Einzigartige Eigenschaften der Blockchain-Technologie
Eine Fraktionalisierung von realen Vermögenswerten ist heute auch ohne Blockchain möglich. Letztere ermöglicht allerdings noch kleinere Stückelungen. Insbesondere für historisch illiquide Märkte erhöht die Tokenisierung die Liquidität und macht diese zugänglicher. Investoren, denen solche Investitionen auf herkömmlichem Weg verwehrt sind, können auf einmal Zugang erlangen. Und für RWA-Emittenten winkt ein grösserer adressierbarer Markt (Total Addressable Market, TAM), sind Blockchains doch globale Erscheinungen.
Ein letzter zu nennender Vorteil ist die Kostenreduktion. Die Handhabe von realen Vermögenswerte mittels Smart Contracts reduziert den Bedarf an Intermediären. Erste Ergebnisse bestätigen dies. Sobald alle relevanten Aspekte, allen voran die noch immer fehlenden, aber bald kommenden Sekundärmärkte, eines RWA-Ökosystems vorhanden sind, werden diese Kosteneinsparungen voll zum Tragen kommen.
RWAs – ein gewaltiger Wachstumsmarkt
Tokenisierte Vermögenswerte stellen einen gewaltigen Wachstumsmarkt dar; darüber scheinen sich viele in der Finanzwelt mittlerweile einig zu sein. Wie gross dieses Potenzial ist – dazu gibt es verschiedene Schätzungen. So schätzt der Krypto-ETP-Anbieter 21Shares in einem kürzlich erschienen Report, dass der Marktwert für tokenisierte Vermögenswerte bis 2030 zwischen 3.5 Billionen und 10 Billionen USD liegen dürfte.
Die Unternehmensberatung Roland Berger stimmt diesen Aussichten zu und glaubt ebenfalls, dass bis 2030 ein Wachstum von mindestens 10 Billionen USD möglich ist. Ein noch grösseres Wachstumspotenzial sieht die Boston Consulting Group. In einem der ersten, bereits 2022 veröffentlichten Forschungsbericht zum Thema prognostizierte das Unternehmen einen 50-fachen Anstieg zwischen 2022 und 2030. Mit 16.1 Billionen USD sollen tokenisierte Vermögenswerte bis zum Ende des Jahrzehnts 10% des globalen BIP ausmachen.
Das bisher stärkste Wachstum haben tokenisierte Anleihen zu verzeichnen. So befinden sich mittlerweile 853 Millionen USD in tokenisierten Anleihe-Produkten. Anfang Januar 2023 stand diese Zahl noch bei etwas über 100 Millionen USD. Der Grund für dieses Wachstum dürften die angestiegenen Zinsen für Staatsanleihen sein. So basieren die allermeisten dieser tokenisieren Anleihen auf US-Treasuries, also den US-Staatsanleihen, die aktuell bis zu 5% Zinsen abwerfen.
Tokenisiertes Silbergranulat aus der Schweiz
Der Erfolg der tokenisierten Anleihen kann denn auch als Vorbote für den Rest des Tokenisierungsmarktes angesehen werden und schafft Aufholpotenzial für andere RWAs. Ein Bereich sind Rohstoffe, insbesondere Edelmetalle wie Gold und Silber. Ein Schweizer RWA-Projekt, das auf Silber setzt, ist die Denario AG. Das Unternehmen ist Emittent des Denario Silver Coin (DSC) - ein Token, der an den greifbaren Wert von physischem Silbergranulat gebunden ist.
Weshalb gerade Silber und warum existiert die Deckung in Form von Granulat? Silber hat sich seit jeher als sicherer Wert erwiesen. Noch heute ist das Edelmetall ein beliebtes Wertaufbewahrungsmittel. Im Vergleich zu Gold ist Silber jedoch potenziell stark unterbewertet. Die Gold/Silber-Ratio – eine Kennzahl, die anzeigt, in welchem Verhältnis der Preis von Gold zum Preis von Silber steht – liegt zurzeit bei 85. Über die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte war dieses Verhältnis viel tiefer (1 zu 12 oder 13), was darauf schliessen lässt, dass Silber gegenüber Gold historisch unterbewertet ist.
Darüber hinaus ist Silber ein beliebtes Industriemetall – noch viel mehr als Gold. Allgegenwärtige Geräte wie Smartphones (0.305g) oder Laptops (0.46g), aber auch aufkommende Produkte wie Photovoltaik-Anlagen (100g) oder Elektroautos (95g) enthalten Silber. So wird Silber auch in Zukunft eines der wichtigsten Industriemetalle bleiben. Auf Silbergranulat setzt Denario deshalb, weil es neben dem Einsatz für Schmuck und Münzen leichter in industriellen Anwendungen eingesetzt werden kann, weniger Platz einnimmt und so einfacher zu transportieren ist. Ganz allgemein dürften die Kosten für die Herstellung und Handhabung von Granulat im Vergleich zu Barrensilber geringer ausfallen.
Wo liegen die Vorteile von Denario?
Ein DSC ist durch eine Unze Silbergranulat gedeckt – der Wert eines DSC entspricht somit exakt einer Unze. Das Silbergranulat hat einen Feingehalt von 999.9 und stammt aus zertifizierten Raffinerien. Wichtig: Es wird von der Schweizer Verwahrer als physische Bestände in einem Zollfreilager in der Schweiz gelagert. Der Verwahrer ist es auch, welcher das unterliegende Silbergranulat zweimal im Jahr prüft.
Indem Denario in der Schweiz domiziliert ist, gesellt es sich zu vielen weiteren RWA-Projekten, welche die Alpenrepublik ebenfalls ihr Zuhause nennen. Insgesamt sollen 9% aller weltweiten RWA-Projekte in der Schweiz sein. Das dürfte nicht von ungefähr kommen, ist das Land doch für seine regulatorische Klarheit, eine Community mit viel Blockchain-Expertise und der Verflechtung zur traditionellen Finanzwelt bekannt – Dinge, von denen auch Denario profitieren kann.
So ist der Token von Denario nämlich in ein solides rechtliches Fundament eingebettet und verfügt über einen klaren regulatorischen Status. DSC ist als Wertregisterrecht (Anlage-Token) anerkannt und damit vollumfänglich konform mit der Schweizer Finanzmarktregulierung. Als Real-World-Asset-Token (RWA), der vollständig mit physischem Silber unterlegt ist, ist DSC auch für traditionelle Investoren leicht zu verstehen. DSC ermöglicht es ihnen, an der Krypto-Entwicklung teilhaben zu können, ohne dass sie ein umfassendes Verständnis für die komplizierten digitalen Verwicklungen aufbringen müssen. Gleichzeitig will Denario mit der Tokenisierung von Silbergranulat den altbewährten Wertspeicher, aber auch künftigen Generationen zugänglich machen – jüngere Generationen, die ihre Vermögenswerte dereinst wohl hauptsächlich in digitaler Form halten werden.
Ethereum-Ökosystem führend bei RWAs
Aus Sicht eines jeden Token-Halters erhöht der DSC letztlich dessen Wahlmöglichkeit, da man sein Silber bequem über ein öffentliches Blockchain-Netzwerk transferieren kann. Denario nutzt die Polygon-Blockchain, zieht derzeit aber auch in Erwägung, das Projekt auf Ethereum auszuweiten. Polygon gehört neben Ethereum zu den prominentesten RWA-Blockchains. Zusammen hosten die Netzwerke 50% aller RWA-Projekte. Darüber hinaus wurden alle Smart-Contract-Funktionen von Denario, also der gesamte Quellcode, von der renommierten Smart-Contract-Auditfirma CertiK sorgfältig geprüft.
Das künftige Potenzial für RWA ist riesig. Dies scheinen auch immer mehr traditionelle Finanzteilnehmer zu verstehen. Mit ihrem soliden Rechtsrahmen ist die Schweiz somit prädestiniert, von dieser Entwicklung optimal zu profitieren. Denario und andere RWA-Projekte werden die Zugpferde sein, die diese Entwicklung vorantreiben.