Vergangenen Freitag erteilte die US-Wertpapieraufsicht (SEC) acht Spot-basierten Ethereum-ETFs eine zweite Runde an Genehmigungen. Ein leicht zu übersehendes Detail überraschte jedoch. Die Schweizer Produktemittentin 21Shares wird den Ethereum-ETF ohne ARK Invest betreiben.
Im April 2021 verkündete Cathie Wood's Investmentgesellschaft ARK Invest erstmals eine Partnerschaft mit Europas führender Emittentin börsengehandelter Krypto-Produkte (ETPs), 21Shares. Wood hatte bereits zuvor in das Schweizer Krypto-Startup investiert und sass im Vorstand der Tochtergesellschaft Amun. Neu wollten die beiden Unternehmen gemeinsam einen Spot-Bitcoin-ETF aufsetzen. ARK Invest würde dem Produkt primär den vor dem Crash Ende 2021 noch berüchtigten Namen beisteuern. Zweieinhalb Jahre später glückte der Start mit dem gemeinsamen Bitcoin-ETF "ARKB" auf Rang Drei nach verwaltetem Vermögen - kurz nach den Finanzschwergewichten BlackRock und Fidelity. Umso überraschender kommt die jüngste Trennung für den bereits genehmigten Ethereum-ETF.
Bitcoin-ETF bleibt gemeinsames Projekt
Kunden werden das Auseinandergehen allerdings in keiner Weise spüren, meinte 21Shares auf Anfrage von CVJ.CH. 21Shares sei bereits zuvor für das gesamte Fondsgeschäft des ARKB-ETFs verantwortlich gewesen und ARK Invest bleibe engagierter Partner für alle bestehenden Produkte auf dem US-Markt. Kundengelder seien weiterhin sicher und es müssen keine Massnahmen ergriffen werden. Nur wird der kommende Ethereum-ETF eben nicht mehr den Namen von Cathie Woods ARK Invest tragen.
Dieser erhielt Ende Mai erstmals das grüne Licht der SEC. Zu der Zeit hiess das Produkt noch Ark 21Shares Ethereum ETF. Am letzten Freitag, bei der Einreichung des aktualisierten "Form S-1" Dokuments, strich die Schweizer Emittentin das "Ark" und benannte den Fonds zu "21Shares Core Ethereum ETF" um. Auch der Ticker heisst neu "CETH". Anpassungen bei den Produktgebühren gab es keine. Wie gross der Einfluss der Namensgebung bei Anlegern ausfällt, wird interessant zu beobachten sein. Die acht Spot-Ethereum-ETFs dürften in den kommenden Wochen ihren ersten Handelstag feiern.
Was steckt hinter der Trennung?
Auch ARK Invest wollte in einer Stellungnahme nichts weiteres über die Spaltung preisgeben. Zwar glaube die Fondsgesellschaft nach wie vor an das transformative Potenzial Ethereums. Den ETF überlasse ARK jedoch vollständig 21Shares. Ein eigenes Produkt wird das US-Unternehmen vorerst nicht lancieren. Fragen über den Grund zur Trennung lassen beide völlig offen.
Umso skurriler folgt die Ankündigung nur einen Monat auf eine gemeinsame Veranstaltung mit ARK-Gründerin Cathie Wood und 21.co-CEO Hany Rashwan im Zürcher Kaufleuten. Auf dem Podium erzählte die erfolgreiche Tech-Investorin begeistert von den Ursprüngen der Zusammenarbeit. Die "ideale Partnerschaft" scheint aber Risse zu haben. Werner Grundlehner, Redakteur des Schweizer Wirtschaftsmediums tippinpoint, spekulierte in seiner Berichterstattung zum Event, ARK wollte in erster Linie den Verkauf ihrer europäischen Fonds unter dem kürzlich erworbenen Londoner Fondshaus Rize ETF (neu "ARK Invest Europe") ankurbeln. Wie 21Shares in diese Strategie passt, ist unklar.