Eine Übersicht rund um das Geschehen an den Kryptomärkten, täglich zusammengefasst von Crypto Finance AG Senior Trader Patrick Heusser im Marktkommentar.
Marktkommentar
Guten Morgen!
Es besteht die Gefahr, dass ich wie eine kaputte Schallplatte klinge. Aber meiner Ansicht nach sind das Ausmass der Entwicklung in der Krypto-Welt und der traditionelle Finanzsektor die Bausteine für eine seismische Verschiebung/Änderung in der Art und Weise, wie wir Vermögenswerte (traditionelle und krypto-basierte) investieren und handeln werden.
Folgendes denkt Ari Paul von Blocktower Capital:
Some anecdotes on where the new money has come from to bid BTC from $10k-$18k. Retail inflows have been relatively muted. The crypto industry is at relatively low leverage. So where's the buying coming from? /1
— Ari Paul ⛓️ (@AriDavidPaul) November 20, 2020
Und Su Zhu von 3ac (three arrow capital), die über Hedgefonds-Manager und Investmentbanken sprechen, die Schlange stehen, um ein Stück vom Krypto-Kuchen (hauptsächlich Bitcoin) zu bekommen.
https://twitter.com/zhusu/status/1329264791299399680
Open Interest und Handelsvolumen
All dieses "Gerede" spiegelt sich gut in dem massiv wachsenden OI (Open Interest) und Handelsvolumen für die CME-Bitcoin-Futures wider, welches das beste Barometer für institutionelle Anleger und deren Grad der Beteiligung (oder Risikobereitschaft) darstellt.
Steigendes Interesse
Online-Handelsplattformen und Online-Zahlungsdienste, z.B. PayPal, drängen in den Bereich der Krypto-Assets. Wir sehen eine riesige Nachfrage aus Deutschland bei den so genannten NEO-Brokern, die Krypto-Assets zu ihren normalen Aktien- und FX-Angeboten hinzufügen wollen. Ausserdem sehen wir, dass einige grössere Investmentbanken Forschungsberichte über Bitcoin herausgeben. Der letzte war eine technische Analyse, die von einem Analysten der Citibank geschrieben wurde, der über ein Kursziel von $300.000 für Bitcoin sprach. Ausserdem sehen wir jetzt auch, dass grosse Hedgefonds-Manager und CIOs (z.B. Rick Rieder, CIO von BlackRock) häufiger über Bitcoin sprechen.
Wow. BlackRock CIO of Fixed Income Rick Rieder talking about Bitcoin replacing gold on CNBC this morning. pic.twitter.com/9KZR0muJVp
— Anthony Pompliano 🌪 (@APompliano) November 20, 2020
Ausblick
Ich denke, die oben genannten Entwicklungen erhöhen den Druck auf den traditionellen Bankensektor, endlich in den Bereich einzusteigen. In den letzten zwei bis drei Jahren konnten sie sich hinter der Tatsache verstecken, dass der regulatorische Rahmen für Krypto noch nicht definiert war. Doch ausnahmsweise greifen auch die Regulatoren früh den Ball auf und haben regulatorische Richtlinien und Rahmenbedingungen (mit der Schweiz an vorderster Front) umgesetzt. Um jedoch die Schleusen für eine massenhafte Adoption zu öffnen, müssen die Banken Krypto-Assets annehmen und z.B. damit beginnen, alle Krypto-Dienstleister zu unterstützen, die es gibt. Es sieht so aus, als hätten die USA einige erste Schritte in diese Richtung unternommen:
1/ 🚨 BREAKING: US Office of the Comptroller of the Currency proposes rule prohibiting large banks from discriminating against "legal but disfavored" customers like oil & gas biz, independent ATM operators and of course...
crypto companies.
— Marco Santori (@msantoriESQ) November 20, 2020
Ich glaube, dass CBDCs (central bank digital currencies) für alle regulatorischen Entwicklungen mitverantwortlich sind. CBDCs haben nichts mit Krypto-Assets an sich zu tun, aber sie werden (oder Stablecoins im Allgemeinen) benötigt, um den nächsten Schritt von der traditionellen Asset-Verarbeitung (Handel, Abwicklung und Lagerung) zum DLT-Prozess zu machen. Irgendwann werden die Banken erkennen, dass es nicht ausreicht, nur ihre Zehen in die "Tokenisierung" zu tauchen. Sie müssen sich voll und ganz auf Krypto-Assets als eine ernstzunehmende Anlageklasse vorbereiten. Nur dann können sie von dem gesamten Spektrum an Effizienzgewinnen und weiteren finanziellen Entwicklungen profitieren (Produkte, Infrastruktur oder auch neue Konzepte der Marktbildung und des Handels mit Vermögenswerten).
Eine letzte Bemerkung, die sich gut in alle meine obigen Ausführungen einfügt und auch ein wesentlicher Faktor dafür ist, warum Krypto-Vermögenswerte noch nicht wie eine Rakete abgehoben haben. Die knappste Sache im Universum der Krypto-Assets (neben Bitcoin selbst) ist die Bilanz. Mit mehr Banken, die sich ihr öffnen und mehr VCs, die in diesen Raum investieren, wird es diesen Schmerz lindern und dazu beitragen, die Schleusen für die Massen-Adoption zu öffnen
Fröhlichen Montag!
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