Der Swiss Digital Asset and Wealth Management Report bildet eine neue Referenzpublikation für die Finanzindustrie in der Schweiz. Basierend auf 100 Interviews wird ein Bild des Schweizer "Digital Asset" Ökosystems mit den verschiedenen Unterkategorien wiedergegeben.
Digitale Assets und die "Tokenisierung" sind auf dem Vormarsch. Besonders in den letzten Monaten haben rekordverdächtige Finanzierungsrunden, innovative Produkteinführungen und ein wachsendes Interesse an neuen Finanzprodukten die globalen Nachrichtenzyklen dominiert.
Um das Schweizer Ökosystem rund um digitale Assets besser fassen zu können, veröffentlicht der Investmentspezialist CV VC in Zusammenarbeit mit der Swiss Blockchain Federation und Alexander Brunner erstmals den "Swiss Digital Asset & Wealth Management Report".
Wendepunkt für digitale Vermögenswerte
Eine Investorennotiz aus der Feder der Vermögensverwaltungseinheit von Morgan Stanley im März 2021 fasste den Aufstieg von digitalen Vermögenswerten und Kryptowährungen treffend zusammen:
"Unsere Empfehlung ist, dass Investoren sich informieren und überlegen, wie und ob sie sich innerhalb dieser wachsenden Anlageklasse in ihrem Portfolio ein Engagement wiederspiegeln sollen"
Investoren sind im Jahr 2021 in rasantem Tempo in den Bereich der digitalen Assets eingestiegen. Sie entwickelten sich von etwas, das im Jahr 2021 leicht als Hype (oder Schlimmeres) abgetan wurde, zu einer aufstrebenden und aufregenden neuen Anlageklasse. Die großen Schweizer und US-Banken arbeiten hinter den Kulissen an einem Angebot für digitale Anlagen und traditionelle Hedge-Fonds beginnen, ein Engagement aufzubauen. Viele Dienstleister bestätigten, dass das Jahr 2021 der Kipppunkt für die Akzeptanz von Kryptowährungen und und digitalen Vermögenswerten darstellt: Die Kundennachfrage sei zu groß geworden zu groß geworden, um sie einfach zu ignorieren. Selbst kritische Financial Times kam im Mai 2021 zu dem Schluss, dass Bitcoin und Kryptowährungen bleiben werden. Bitcoin und seine Nachfolger betraten den Zeitgeist im Jahr 2021.
Starkes Schweizer Ökosystem
Seit der Entstehung des Crypto Valley im Jahr 2013 hat die Schweiz eine institutionelle und regulierte digitale Asset-Infrastruktur entwickelt, die international wegweisend ist. Heute zählt das Ökosystem mehr als 50 Unternehmen, die Dienstleistungen auf institutionellem Niveau anbieten und professionellen Anlegern die dringend benötigte Auswahl bietet.
Die Kombination von Technologie und Finanzen in Form von digitalen Assets hat die Innovation von der Finanzwelt bis zur Kunst vorangetrieben. Von Initialcoin-Offerings (ICO) im Jahr 2017 bis hin zu dezentraler Finanzierung und nicht-fungiblen Token haben die hohen Krypto-Preise einen starken Impuls für weit verbreitete Unterfangen.
Auf der anderen Seite sind viele etablierte Finanzinstitute besorgt über fehlende Regulierung, illegales Verhalten und das Risiko einer übermächtigen Regulierungsbehörde. Regulierungsbehörden in Europa und den USA haben kürzlich begonnen, die verschiedenen Krypto- und Digital-Asset-Angebote genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist klar, dass sich das gesamte Ökosystem in Richtung einer stärker regulierten Zukunft bewegt, auch wenn dies Zeit und solides Wissen von Seiten der Regulierungsbehörden erfordert. Die Schweizer Regulierungsbehörde FINMA hat bei dieser Entwicklung eine Vorreiterrolle eingenommen und der Schweiz einen klaren Vorsprung verschafft. Die Schweiz hat ein vielfältiges und schnell reifendes Ökosystem mit vielen Vermögensverwaltern, Asset- und Fondsmanagern und Privatbanken die ihr Angebot erweitern.
Größere Banken bereiten sich vor
Die Schweizer Großbanken, wichtige globale Verwahrer für Finanzanlagen, sind auch Anfang 2021 noch weitgehend abwesend. Ihr Ansatz scheint darin zu bestehen, "abzuwarten". Dies ist sowohl auf regulatorische Bedenken sowie dem fehlenden Wissen und damit auch dem fehlenden Engagement geschuldet. Interessant ist, dass die kleineren Privat- und Kantonalbanken, die näher an ihren Privatkunden sind, mit der Einführung verschiedener digitaler Asset-Angebote vorankommen. Viele Anbieter von digitalen Vermögensdienstleistungen bestätigten dass große Institute sich hinter den Kulissen auf ein digitales Asset-Angebot vorbereiten. Der Digital Asset Zug hat den Bahnhof verlassen!
Risikokapitalfinanzierung nimmt zu
Die Schweiz hat eine umfangreiche Seed- und Angel-Investoren Gemeinschaft, die viele beeindruckende Startups finanziert. Um jedoch globale Größe zu erreichen und schnell zu skalieren, ist ein großer Pool an Kapital für spätere Phasen, das sogenannte Skalierungskapital, erforderlich. Wie der Tech-Unternehmer
und Investor Francisco Fernandez betont, mangelt es an großen Pools von Wachstums-Kapital in der Schweiz. Dies ist eindeutig ein Nachteil im im Vergleich zum florierenden und sehr aktiven US
Risikokapitalsektor.
Globaler Wettbewerb verstärkt sich
Die Schweiz steht in starkem Wettbewerb mit anderen Finanzmetropolen wie New York, London und Singapur. Als Fondsdomizil ist die Schweiz klein im Vergleich zu Luxemburg, Irland, Großbritannien, den USA oder Singapur. Die fehlende Größe ist eindeutig ein Hindernis. Die Schweiz hat es schwer, mit der Größe und dem Umfang der US-Finanzmärkte mitzuhalten. Was den USA jedoch fehlt, sind klare regulatorische und Steuerrichtlinien, die Unsicherheit für alle etablierten oder neuen Akteure im
Ökosystem schaffen.
Die Schweiz bleibt an der Spitze
Der aktuelle EU-Bericht zur Entwicklung des Blockchain-Ökosystems stellt fest: "Die Schweiz ist eine der am weitesten fortgeschrittenen Nationen, was Blockchain und Krypto-Assets betrifft, nicht nur in Europa, sondern auch weltweit. Sie wurde als 'Krypto-Nation' bezeichnet und ist die Heimat vom weltberühmten "Crypto Valley" im Kanton Zug.