Wir sind in diesem Artikel auf Trading eingegangen. Hier wollen wir uns vertiefter mit einer mittel bis langfristigen Anlagestrategie in Krypto-Währungen befassen.
Kursentwicklung von Krypto-Währungen seit Bestehen
Im Gegensatz zu traditionellen Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Rohstoffe, Währungen etc., separieren sich Kryptowährungen vor allem durch grosse Kursbewegungen. Diese erhöhte Volatilität muss nicht per se negativ sein. Im Gegenteil, diese heftigen Kursbewegungen bescherten schlussendlich dem Bitcoin, der ältesten und etabliertesten aller Kryptowährungen, eine Wertsteigerung von unter einem Dollar im Jahre 2009 auf aktuell rund 10'000 USD, was einer einer jährlichen Rendite von gut 150% entspricht. Nicht eingerechnet in dieser Berechnung sind mehrere «Forks», welche ähnlich wie Dividenden in der Gesamtrechnung berücksichtigt werden müssten und somit dem Bitcoin eine noch höhere Wertsteigerung bescherte.
Erste breitere Beachtung von Krypto-Währungen erst ab 2017
Realistischerweise muss man anmerken, dass bis im Jahre 2013 ganz wenige Leute überhaupt von dieser neuen «Währung» in der Form von «Blockchain-Technologie» jemals gehört haben. Auch die Klassifikation als alternative Assetklasse dürfte erst ab dem Jahre 2017 einer breiteren Investorengemeinschaft präsent geworden sein. Aber auch seit Jahresbeginn 2017 lässt sich die Wertsteigerung sehen. Im Januar 2017 noch unter 800 USD zu haben, notiert der Bitcoin aktuell mehr als das zehnfache dieses Wertes. Die Nummer 2 nach Marktkapitalisierung, Ethereum, konnte sogar einen noch rasanteren Kursanstieg als Bitcoin hinlegen. In einem Crowdsale 2014 für 0.311 USD zu kaufen notiert Ethereum aktuell bei 217 USD, eine Wertsteigerung von über 69’774%. Soviel zu den zwei wohl geläufigsten und nach Marktkapitalisierung grössten Kryptowährungen.
Auf Spektakuläre Kursgewinne folgen Notierungen von 90% unter den Allzeit-Höchstständen
Seit 2011 Litecoin sein Debut feierte, kamen zwischen 2013 bis 2017 zahlreiche neue Kryptowährungen zum Vorschein. Während einige davon wieder verschwanden, konnten sich andere bis heute in den Top20 nach Marktkapitalisierung behaupten und ähnliche spektakuläre Wertsteigerungen hinlegen. So u.a. die im Jahre 2013 lancierten Ripple, gefolgt von Dash, NEO, Monero, NEM und Stellar 2014. Später folgten Zcash, EOS und Bitcoin Cash. Zwar sind die Wertsteigerungen dieser Kryptowährungen seit ihrem Bestehen beachtlich, allerdings haben sie von ihren Höchstkursen Ende 2017 wieder beträchtlich an Wert eingebüsst. So notieren nicht wenige der zuvor erwähnten Coins 70% bis 90% unter ihren Höchstkursen.
ICO Hype mit vielen Totalverlusten
Auch darf nicht vergessen werden, dass um den ursprünglichen breiter gefassten Hype 2017 auch zahlreiche Krypto-Währungen entstanden sind, welche heute faktisch keinen Wert mehr aufweisen. So boomten sogenannte ICO’s, eine durch die Blockchain-Technologie ermöglichte einfache Kapitalaufnahme im Austausch gegen Tokens. Diese Kapitalaufnahmen welche die Ausgabe und die Verwahrung der neu geschaffenen Coins/Tokens umfasst, ist bisher die am meisten genutzte Möglichkeit der «smart-contract» Plattform Ethereum. Die neue technische Möglichkeit, global Venture Kapital auf einfache Weise einzusammeln, gemischt mit dem grossen Risikoappetit in diese neue Technologie-Projekte zu investieren, war eine ungesunde nicht nachhaltige Mischung. Das Fehlen regulatorischer Hürden inklusive fast nicht vorhandenen regulatorischen Hürden In der Folge kamen viele frischgebackene «Unternehmer» ohne Erfahrung oder mit nicht durchdachten und nicht vom Markt nachgefragten Geschäftsideen auf den Plan. Auch Betrüger gaukelten mit vagen Geschäftsideen Projekte vor, nur um mit dem eingesammelten Geld das Weite zu suchen (siehe exit scam). Die regulatorische Grauzone rund um die Kapitalaufnahme über ICO’s verschärfte das Problem zusätzlich. Schätzungen über die Gesamtmenge an aufgenommenem Kapital über ICO’s variieren stark. Statistiken von icodata gehen von 6.2 Mrd USD für 2017, sowie 7.8 Mrd. USD 2018 aus. Ein grosser Teil davon, manche sprechen von über 95%, ist heute nur noch ein Bruchteil des ursprünglichen Investments wert.
Annäherung an traditionelle Märkte
War Bitcoin und Konsorte lange nur an Kryptobörsen handelbar, entstehen zusehends Instrumente in der traditionellen Finanzwelt welche es ermöglichen an der Preisentwicklung von Krypto-Währungen partizipieren zu können. Mit der Einführung Ende 2017 von Futures durch die CME gewann Bitcoin an Zugänglichkeit und Aufmerksamkeit für professionelle Investoren. Die amerikanische CME Group zählt zu den weltgrössten Options und Terminbörsen weltweit.
Krypto-Währungen als Asset Klasse
Spätestens seit der Einführung von Futures auf Bitcoin, sind auch Debatten über Krypto-Währungen als Porftolio-Zusatz aktuell. Dank der Unkorreliertheit zu Aktien und Obligationen würde Bitcoin gemäss der Modern Portfolio Theorie gut in ein Portfolio passen. So kann Bitcoin das Risiko/Ertrags Profil eines Portfolios welches aus Obligationen und Aktien besteht verbessern. Gemäss einer Studie von Galaxy Digital, würde eine Allokation von 6% Bitcoin zum effizientesten Risiko/Ertrag Profil beisteuern. Die Berechnung basiert auf dem Sharpe Ratio, eine oft angewendete Grösse um den erzielten Ertrag im Verhältnis zum eingegangenen Risiko darzustellen.
Ob und wie hoch ein Anteil in Kryptowährungen in einem globalen Porftolio-Kontext Sinn macht, muss schlussendlich dem Investor überlassen werden. Während im Bitcoin aufgrund der steigenden Anzahl an Finanzinstrumenten und Marktteilnehmern eine abnehmende Volatilität zu beobachten ist, ist der Zeitpunkt des Einstiegs nicht unwesentlich. Eine Alternative bietet das schrittweise Investieren bei welchem periodisch ein Betrag in Krypto-Währungen investiert wird. Mit dem erzielten Durchschnittskosteneffekt wird der durchschnittliche Einstiegskurs über die gewählte Periode respektive dessen Turnus erreicht.
Mit der Website Dollar Cost Averaging Into Bitcoin können Beispielberechnungen dieser Investitionsart durchgeführt werden.