Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Stablecoins sind digitale Assets mit einer stabilen Bindung an einen bestimmten Vermögenswert. In der Krypto-Branche werden hauptsächlich Stablecoins mit einer Bindung an den US-Dollar verwendet. Einige Emittenten arbeiten allerdings an Franken-Alternativen. Diese unterliegen in der Schweiz neuen Vorschriften, wie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) kürzlich in einer Aufsichtsmitteilung verkündete. Einerseits brauchen Emittenten eine Banklizenz, andererseits muss jeder einzelne Kunde über ein KYC-Verfahren identifiziert werden. Diese Regeln verunmöglichen ein Wirtschaften in der Schweiz, meint der Blockchain-Verband Swiss Blockchain Federation in einem Antwortsbrief. Schweizer Emittenten von Stablecoins seien faktisch gezwungen, ihr Projekt im Ausland zu realisieren.
Laut der Swiss Blockchain Federation verunmöglichen die neuen Regeln der FINMA die Ausgabe von konkurrenzfähigen Stablecoins in der Schweiz.
BRICS setzt auf SWIFT-Alternative
In den letzten Jahren haben geopolitische Spannungen wie zwischen den USA und China oder den Südamerikanischen Staaten das Interesse an alternativen Systemen zu SWIFT geweckt. Nun nehmen die BRICS-Staaten die Angelegenheit in die eigenen Hände. BRICS ist ein überstaatliches Bündnis zwischen den ersten fünf Gründungsmitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Später kamen Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate hinzu. BRICS hat das Ziel, die Abhängigkeit vom westlich dominierten SWIFT-Netzwerk zu verringern und seine Volkswirtschaften vor externem Druck zu schützen. Ein Blick auf die alternative Währungsstrategie.
BRICS-Staaten entwickeln alternative Zahlungsinfrastruktur zum SWIFT-System, um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken.
„Solana-Killer“ auf dem Vormarsch?
Sui ist eine Smart-Contract-Plattform, die sich auf die schnelle Verarbeitung von Transaktionen spezialisiert und mit Blockchains wie Solana konkurriert. Innerhalb einer Woche verzeichnete der native Token SUI einen Preissprung von 89%. Der Anstieg kommt nicht von ungefähr. Verschiedene Nutzerdaten der Blockchain-Plattform verbesserten sich über das vergangene Jahr. Trotzdem bleibt Sui in vielerlei Hinsicht hinter Solana zurück. Eine ausführliche Analyse von 21Shares Research.
Suis Mysticeti-Upgrade hat Geschwindigkeit und Kosteneffizienz verbessert und positioniert die Blockchain als potenziellen Solana-Killer.
Integrierte Solana-Links auf herkömmlichen Websites
Solanas Blockchain-Links (Blinks) wurden zusammen mit „Solana Actions“ im Juni 2024 eingeführt. Dabei handelt es sich um spezielle URLs, die es Benutzern ermöglichen, von traditionellen Social-Media-Websites aus mit dem Solana-Netzwerk zu interagieren. Auf diese Weise erleichtern sie Blockchain-Transaktionen für Zahlungen, den Kauf von Token, NFTs, das Staking und vieles mehr. Ohne die eigentliche Plattform zu verlassen können Nutzer Transaktionen in einer Vorschau sehen, unterzeichnen und senden.
Solana Blinks ermöglichen nahtlose Blockchain-Integrationen mit traditionellen „Web 2.0“ Social-Media-Plattformen – eine Übersicht.
Milliardenbetrug fliegt auf
Ausserdem: Diese Woche hat die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat das Krypto-Unternehmen NovaTech und seine Gründer verklagt. Mit mehr als 200’000 Investoren habe das Projekt auf betrügerische Weise über 650 Millionen US-Dollar eingenommen. NovaTech soll Anlegern versichert haben, sie würden ohne Risiko ab dem ersten Tag einen Gewinn erwirtschaften. Laut der SEC-Klage verwendete das verheiratete Gründerpaar die Gelder aber nicht für echte Investitionen. Vielmehr wurden mit den neuen Mitteln frühere Anleger ausbezahlt und Provisionen an Vermittler verteilt. Die Masche von NovaTech entspricht damit dem klassischen Betrugsschema einer Pyramidenstruktur. Nach vier Jahren brach das Projekt im Mai 2023 schliesslich zusammen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft, die vor zwei Monaten ebenfalls Klage einreichte, schätzt den Schaden gar auf über eine Milliarde USD.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat das Krypto-Unternehmen NovaTech und seine Gründer für mutmasslichen Betrug verklagt.