Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die US-Regierung beschleunigt ihre Krypto-Offensive. In einem 160-seitigen Bericht skizziert die Arbeitsgruppe für digitale Assets den aktuellen Marktstatus und konkrete Schritte zur Positionierung der USA als globalen Krypto-Hub. Der Plan definiert klare Zuständigkeiten für SEC und CFTC, schafft einen Rechtsrahmen für Stablecoins, Safe-Harbor-Regeln für DeFi und sichert Bankzugänge für Krypto-Firmen. Mit dieser Roadmap bekräftigt Washington seinen Führungsanspruch in der Welt der digitalen Assets und demonstriert ein tieferes Branchenverständnis als jede andere Regierung weltweit.
Das Weisse Haus stellt eine nationale Krypto-Roadmap vor – klare Regeln für Stablecoins, DeFi und Börsen bis 2026.
JPMorgan vollzieht Kehrtwende
Noch vor wenigen Monaten wetterte JPMorgan-CEO Jamie Dimon öffentlich gegen digitale Assets. Bitcoin sei wertlos, diene der Geldwäsche, und seine Bank werde niemals damit arbeiten. Doch seit dem Regierungswechsel in den USA vollzieht JPMorgan eine komplette Kehrtwende. Der Finanzriese bietet inzwischen Handel mit Bitcoin und Ethereum an, plant digitale Assets als Kreditsicherheit und ermöglicht Kunden die Verknüpfung ihrer Konten mit der Krypto-Börse Coinbase. Die Botschaft ist unmissverständlich: Banken müssen sich dem Wandel stellen oder riskieren, den Anschluss zu verlieren.
JPMorgan und Coinbase verknüpfen Krypto- und Bankkonten – ein Pilotprojekt mit Signalwirkung für den gesamten Finanzsektor.
Krypto-ETFs werden effizienter
Die US-Börsenaufsicht SEC hat stillschweigend eine Regeländerung für Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs genehmigt: Künftig sind “in-kind”-Auszahlungen erlaubt. Autorisierte Marktteilnehmer können ETF-Anteile nun direkt in Bitcoin oder Ethereum einlösen – statt wie bisher nur in US-Dollar. Vor allem institutionelle Investoren profitieren, da sie erhebliche Krypto-Volumen effizienter bewegen können. Gleichzeitig dürfte die neue Flexibilität die Arbitrage zwischen Spot- und ETF-Märkten verbessern und Preisabweichungen reduzieren.
SEC genehmigt In-Kind-Rückgaben für alle Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs – ein Meilenstein für Kosteneffizienz und Markttransparenz.
EZB in Bedrängnis
Ein Autor des offiziellen EZB-Blogs – bislang als vehementer Krypto-Kritiker bekannt – vollzieht eine überraschende Kehrtwende bei Stablecoins. Europa drohe an Relevanz gegenüber dem US-Dollar zu verlieren, heisst es. Besonders im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr könnten digitale Token „eine potenziell sinnvolle Rolle“ spielen. Das Statement fällt in eine Phase globaler Regulierungsinitiativen für Stablecoins. Nach Jahren der Ablehnung wächst in der EU die Einsicht: Der Anschluss an die Krypto-Zukunft droht verloren zu gehen. In den USA existieren dank des kürzlich verabschiedeten GENIUS-Acts innovationsfreundliche Richtlinien, die es in anderen Jurisdiktionen nicht gibt.
EZB zeigt sich offen für Stablecoins und deren Regulierung – ein möglicher Wendepunkt für digitale Währungen in Europa.
Die Geschichte des Bitcoin-Hardforks
Ausserdem: Die Schweiz feierte am 1. August ihren Nationalfeiertag und auch die Bitcoin-Community erinnert sich an dieses Datum. Am 1. August 2017 kam es zum bisher bekanntesten Hard Fork in der Bitcoin-Geschichte: der Entstehung von Bitcoin Cash. Ein Hard Fork spaltet eine Blockchain, wenn sich das Netzwerk bei Updates nicht einig ist – es entstehen zwei getrennte Protokolle. Hintergrund war ein Streit über Bitcoins Skalierbarkeit. Während das Original weiter auf 1 MB grosse Blöcke setzte, erhöhte Bitcoin Cash die Blockgrösse auf 8 MB, um mehr Transaktionen zu ermöglichen und Gebühren zu senken. Ziel war ein nutzerfreundlicheres Zahlungsmittel. Doch trotz des technischen Ansatzes konnte sich Bitcoin Cash nie gegen das Original durchsetzen.
Am 1. August 2017 ereignete sich der bisher meistbeachtete Bitcoin Hard Fork, der zur Entstehung von Bitcoin Cash führte.









