Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Die fundamentalen Entwicklungen im Gebiet der digitalen Vermögenswerte gehen zuweilen in den dominanten Schlagzeilen zu deren Preisbewegungen unter. Tatsächlich hat der Bereich in den letzten Monaten bemerkenswerte Fortschritte erzielt und etliche etablierte Finanzdienstleister haben sich im aufstrebenden Sektor positioniert. JPMorgan, Goldman Sachs, Fidelity Investments und die Deutsche Börse sind nur einige prominente Namen, die dies verdeutlichen. Sie alle konnten eine wachsende Nachfrage für Krypto-Assets wahrnehmen und haben sich dazu entschieden, ihren Kunden entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Auch in der Schweiz entkeimt aus dem sogenannten Crypto Valley ein beachtliches Ökosystem um digitale Vermögenswerte. Die hiesigen Regulierungsbehörden schufen früh mit klaren Vorgaben Rechtssicherheit, während andere Jurisdiktionen sich noch kaum damit auseinandersetzten.
Mit der ansteigenden Gesamtmarktkapitalisierung von Kryptowährungen und der fortschreitenden Institutionalisierung der Branche setzen sich sichtbar regulatorische Vorschriften aus dem Bereich Geldwäscheverhinderung (AML/KYC) durch. Dies lässt sich anschaulich an der volumenstärksten Krypto-Börse Binance verfolgen. Für eine lange Zeit war das Unternehmen bekannt für eine entspannte Haltung in Sachen AML/KYC. Auch verfügte die Börse über kein festes Hauptquartier und unterliess es in einigen Ländern, sich als Handelsplattform zu registrieren. In den vergangenen Monaten war eine Welle regulatorischer Durchgriffe in verschiedenen Jurisdiktionen gegen die Kryptobörse beobachtbar, die teilweise zu vollständigen Verboten führten. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen kürzlich mehrere Massnahmen eingeleitet. Dazu gehören striktere Verifizierungsprozesse, Begrenzung der Hebelmöglichkeiten für Kleinanleger und die Aufgabe des Futures-Angebots in ausgewählten Ländern.
Auch bei dezentralen Börsen ist eine Adoption des sich ändernden regulatorischen Umfelds ersichtlich. Diese Woche hat das Entwicklerteam hinter der grössten dezentrale Handelsplattform Uniswap, den Zugang zu über 100 Kryptoprodukten eingeschränkt. Der Fokus liegt dabei auf synthetischen Aktien-Token und Optionskontrakten. Diese sind, wie kürzlich von SEC Chairman Gary Gensler erläutert, als Wertpapiere zu klassifizieren. Um eine erforderliche Wertschriftenhandels-Lizenz zu vermeiden, limitierte das US-basierte Entwicklerteam den Zugang zu den betroffenen Token über die eigene Schnittstelle. Auf den Computercode in Form eines Smart Contracts der sich unwiderruflich auf der Ethereum-Blockchain befindet, kann jedoch weiterhin mit alternativen Applikationen zugegriffen werden.
Kleinanleger drängten in den "Lockdown" Zeiten vermehrt in den Handel mit Wertschriften vor. Profitiert haben davon Anbieter wie die Entwickler der Handelsplattform Robinhood. Das Unternehmen sorgte zu Beginn des Jahres mit Handelsrestriktionen auf die "Meme-Aktien" GameStop und AMC für Aufsehen. Trotz dieses Debakels stiegen die Nutzerzahlen exponentiell. Neben Aktien und Derivaten wird auf der Plattform seit Neuestem auch rege mit Kryptowährungen gehandelt. Die beeindruckenden Wachstumszahlen nützte das Unternehmen diese Woche für einen Börsengang. Begleitet durch die Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan fand das Börsendebüt bei einer Bewertung von 35 Milliarden US-Dollar statt.
Ausserdem: Die Kreditkartenfirma Mastercard kündigte kürzlich ein Förderprogramm für Blockchain-Startups an. Durch die Unterstützung des Ökosystems soll die Innovationskraft im Bereich digitale Vermögenswerte vorangetrieben werden. Besonders interessant findet Mastercard das Thema Tokenisierung, Datengenauigkeit, digitale Sicherheit und die Verknüpfung der traditionellen mit der neuen Finanzwelt. Sieben globale Krypto-Startups sind Teil des neuen Programms. Sie beschäftigen sich unter anderem mit einem neuartigen Marktplatz für NFTs, dem Bau eines luftgekühlten Tresors sowie mit der Schaffung nachhaltiger digitaler Vermögenswerte.
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Redaktion CVJ.CH
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