Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
2021 startete der Privatanleger Keith Gill (besser bekannt als „Roaring Kitty“) eine lose Anti-Wall-Street-Bewegung über das Internetforum WallStreetBets. Er teilte seine optimistische Analyse des angeschlagenen Videospielhändlers GameStop (GME). Zu der Zeit lag die Anzahl der leerverkauften Aktien im Verhältnis zum gesamten öffentlichen Aktienbesitz bei sagenhaften 140%. Eine massive Kaufwelle von Privatanlegern sollte die Hedgefonds auf der Short-Seite in die Knie zwingen. Drei Jahre später geht die Saga in die zweite Runde, wobei die Parallelen zur Krypto-Branche immer relevanter werden.
Durch die zweite Runde der GameStop-Saga ist der Videospielhändler im Besitz weiterer Mittel, die in Bitcoin diversifiziert werden könnten.
Promis starten eigene Memecoins
Das „Meme“-Phänomen tritt in verschiedenen Formen auf. Bereits länger als in der Aktienwelt gibt es Kryptowährungen ohne Sinn und Zweck, die lediglich zur Unterhaltung dienen. Ihr Preis wird durch Narrative und Engagement im Internet bestimmt. Die Popularität wird durch virale Online-Inhalte wie Tweets, Videos oder Nachrichten ausgelöst. Und mittlerweile bilden sich gar Subsektoren in der Welt der Memecoins. Der neuste Trend: Kryptowährungen von Promis und Präsidentschaftskandidaten.
Memecoins sind von Witzen inspiriert, werden von viralen Inhalten angetrieben und umfassen nun auch Prominente und sogar Politiker.
Nächste US-Börse plant IPO
Die Krypto-Börse Kraken stellte 2011 einen der ersten Handelsplätze für Bitcoin dar. Nach Coinbase wickelt die Börse das zweithöchste Volumen auf dem US-Markt ab. Jetzt wird eine letzte Finanzierungsrunde erwägt, die mehr als 100 Millionen USD einbringen soll. Danach würde Kraken einen Börsengang anpeilen – genau wie der Konkurrent Coinbase. Mit einem jährlichen Umsatz von 1-2 Milliarden USD wäre Kraken eines der höchstbewerteten Krypto-Unternehmen an der Börse. Die Finanzierungsrunde soll dieses Jahr abgeschlossen werden.
Wie der US-Konkurrent Coinbase plant Kraken nach einer Finanzierungsrunde von 100 Mio. USD einen Börsengang (Initial Public Offering, IPO).
Neues Retail-CBDC-Projekt
Eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) ist eine digitale Form der Fiat-Währung eines Landes, die von der Notenbank ausgegeben und reguliert wird. Im Gegensatz zu Kryptowährungen sind CBDCs staatlich gedeckt und haben denselben rechtlichen Status wie physische Währungen. Das Hauptrisiko bei CBDCs ist der erhebliche Verlust der Privatsphäre, da alle Transaktionen von den Zentralbanken genau überwacht werden können. Es ist kein Zufall, dass CBDCs für Privatkunden („Retail-CBDCs“) in China besonders weit fortgeschritten sind. Ein Team von Bank- und FinTech-Experten in der Schweiz arbeitet an einem privatwirtschaftlichen Projekt für eine Schweizer Narrow Bank (SNAB) mit einem „synthetischen“ Retail-CBDC.
Die neue Swiss Narrow Bank (SNAB) möchte einen privatwirtschaftlichen Ansatz eines Retail-CBDCs mit Zinsfunktion einführen.
Stablecoin-Anbieter unter Druck der EU
Ausserdem: Die bevorstehende Regulierung in Europa wird den Stablecoin-Markt aufmischen. Binance enthüllte letzte Woche Pläne, Stablecoins einzuschränken, welche nicht den MiCA-Standards (Markets in Crypto Assets) entsprechen. Möglicherweise fällt der grösste Stablecoin, Tether (USDT), darunter. Andere Börsen verkündeten ähnliche Pläne. Für Euro-Stablecoins wäre das die Chance, Marktanteile vom US-Dollar zurückzuerlangen.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein wöchentlicher Bericht in Zusammenarbeit mit Kaiko.