Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Unter dem Namen „Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)“ lancierte ein privates Komitee im Dezember eine Volksinitiative, um die Schweizerische Nationalbank zu Investitionen in zu Bitcoin verpflichten. Konkret würde der Vorschlag den Auszug der Bundesverfassung ändern, der eine Währungsreserve in Gold vorschreibt. Zusätzlich soll die SNB einen Teil der Reserven in Bitcoin halten. Bis Ende Juni 2026 läuft die Sammelfrist. An der diesjährigen Generalversammlung der Nationalbank nutzte der Mitinitiant Luzius Meisser erneut die Gelegenheit, um für den Vorschlag zu werben. Das Präsidium der Notenbank möchte aber nichts von Kryptowährungen wissen. Die längst widerlegten Bedenken zu Volatilität und Liquidität führten erneut die Argumentation an.
Luzius Meisser präsentierte an der Generalversammlung der SNB erneut die Argumente für eine langfristige Investition in Bitcoin.
Ripple strebt Übernahme von Circle an
Ripple ist eines der ältesten Krypto-Projekte. Das Unternehmen wollte bei der Gründung 2012 kostengünstige, grenzüberschreitende Transaktionen ermöglichen. Es sollte sich durch eine skalierbarere Lösung von Bitcoin unterscheiden. Die Grundlage des Netzwerks: die Kryptowährung XRP, früher auch „Ripple“ genannt. Doch in den letzten Jahren hatte Ripple Schwierigkeiten, XRP als Zahlungsmittel zu etablieren. Stattdessen setzt die Firma jetzt auf Stablecoins. Im Oktober 2024 lancierte Ripple den RLUSD, der einen verhältnismässig kleinen Marktwert von 316 Mio. USD einnimmt. Der Vertrieb eines eigenen Stablecoins könnte sich schwieriger gestalten haben als ursprünglich von Ripple erwartet. Durch ein monatliches Vesting von XRP-Token verfügt die Firma aber über erhebliche finanzielle Mittel. Laut dem Q4-Marktbericht hielt Ripple Ende des letzten Jahres 4.4 Mrd. XRP mit einem aktuellen Gegenwert von 9.7 Mrd. USD. Diese Gelder nutzt die Firma für strategische Akquisitionen. So hat Ripple hat eine Übernahme des konkurrierenden Stablecoin-Anbieters Circle, Emittent des USD Coins (USDC), für 4 bis 5 Milliarden USD vorgeschlagen. Das Angebot sei jedoch als zu niedrig abgelehnt worden.
Die Krypto-Firma Ripple hat eine Übernahme des konkurrierenden Stablecoin-Anbieters Circle für 4 bis 5 Milliarden USD vorgeschlagen.
Digitale Assets als Umsatztreiber für Revolut
Revolut, Europas wertvollstes Fintech-Startup, meldete für 2024 erstmals einen Gewinnsprung auf über 1 Milliarde Pfund. Einen erheblichen Teil des Umsatzes verdankt die Neobank dem boomenden Geschäft mit digitalen Assets. Der Bereich Vermögensverwaltung, der Aktienhandel und insbesondere Kryptowährungen umfasst, erwirtschaftete im Jahr 2024 rund 506 Millionen Pfund Umsatz – beinahe viermal so viel wie im Vorjahr. Der Geschäftsbereich verhalf Revolut bereits 2021 zu seinem ersten Jahresgewinn, als Privatanleger sich einen Anteil am Krypto-Boom sichern wollten. Das Fazit ist eindeutig: Wer seinen Kunden Kryptowährungen anbietet, profitiert massiv. Wer sich dem Bereich verschliesst, verliert Kunden.
Revolut steigert Gewinn auf über 1 Mrd. Pfund und erhält britische Banklizenz – Fokus auf Krypto, Kredite und globale Expansion.
Mastercard unterstützt Stablecoins
Diesen Grundsatz hat auch Mastercard erkannt. Der Zahlungsriese arbeitet seit Jahren an der Unterstützung von Stablecoins, Kryptowährungen mit einer 1:1 Bindung an den US-Dollar. Ausgewählte Händler können Zahlungen in Stablecoins wie USDC empfangen und sofort in Fiat umwandeln. Dies geschieht über das schnelle, blockchainbasierte Netzwerk von Circle. Kunden profitieren von einem modernen Checkout-Erlebnis, das digitale Assets direkt einbindet. Händler wiederum erfreuen sich geringerer Transaktionsgebühren, Echtzeit-Zahlungseingängen und eine höherer Kompatibilität mit globalen Zahlungskanälen.
Mastercard startet Stablecoin-Zahlungen mit USDC – schnelle, globale Transaktionen für Händler als Brücke zwischen Fiat und Blockchain.
21Shares reicht SUI-ETF ein
Ausserdem: Der regelrechte Sturm an Krypto-ETF-Anträgen bei der US-Börsenaufsicht (SEC) hält weiter an. Seit dem Regimewechsel bei der Behörde stehen über 70 neue Produkte zur Beurteilung bereit. Bereits in den nächsten vier Wochen könnten die ersten Altcoin-ETFs das grüne Licht erhalten, wie CVJ.CH berichtete. Solana und XRP befinden sich unter den vielversprechendsten Kandidaten. Durch die Einreichung eines ETFs auf Sui erweitert sich die lange Liste an anstehenden US-Fonds um eine weitere Kryptowährung. Die Auflegung des „21Shares SUI ETF“ steht unter dem Vorbehalt der Wirksamkeit des Formulars S-1 sowie der Genehmigung einer Formular 19b-4-Einreichung durch die SEC.
Der Schweizer Krypto-Produkteanbieter 21Shares hat bei der SEC einen Antrag für die Auflage eines ETFs auf Sui eingereicht.