Sygnum war mit SEBA (heute AMINA) eine der ersten beiden Krypto-Startups, die 2019 eine Schweizer Banklizenz erhielten. Nach fünf Jahren Aufbau meldet die Krypto-Bank jetzt, man habe im ersten Halbjahr die Gewinnzone erreicht. Dadurch soll international weiter expandiert werden.
Die Geschäftsergebnisse seien durch erweiterte Handelsfunktionen und -plattformen, strategische Partnerschaften mit führenden Finanzinstituten für digitale und traditionelle Vermögenswerte sowie ein vielfältiges, internationales Team mit mittlerweile über 250 Mitarbeitern ermöglicht worden. Sygnum verfüge nun über ein Kundenvermögen von 4.5 Mrd. USD sowie über 125 Mio. USD Kernkapital. Dies folgt auf eine Kapitalerhöhung von 40 Mio. USD im Januar zu einer Bewertung von 900 Mio. USD.
Der Krypto-Markt spielt mit
Dienstleister für Krypto-Assets sind oft von positiven Marktbedingungen abhängig. Wenn Preise und damit die Nachfrage steigen, nehmen Handelsplattformen mehr Gebühren ein. Bei Krypto-Banken ist es ähnlich, wobei diese etwas diversifizierte Einkommensströme anstreben. Laut einer Pressemitteilung habe sich das Spot-Volumen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Die neu ausgebaute Derivateplattform erzielte gar einen Anstieg von 500%. Zusätzlich seien die Geschäfte mit Staking und Lending signifikant gestiegen. Konkrete Umsatzzahlen nennt die Bank nicht.
Was ebenfalls zum positiven Halbjahr hätte beitragen dürfen, sind die B2B-Integrationen mit zwei Kantonalbanken und der PostFinance. Der Handel wird im Hintergrund über die Sygnum abgewickelt. Man habe im Juni 2024 den Meilenstein von über 20 B2B-Partnerinstituten erreicht. Damit ermögliche die Bank mehr als einem Drittel der Schweizer Bevölkerung den Handel mit Kryptowährungen über ihre Primärbanken. Über 1'000 Transaktionen pro Tag werden über dieses Angebot abgewickelt.
Expansion über das Crypto Valley hinaus
Um das Wachstum weiter zu beschleunigen, erweitere die Krypto-Bank ihre regulatorische Präsenz in den europäischen und asiatischen Heimatmärkten. Sygnum ist seit seiner Gründung in Europa aktiv und seit 2022 in Luxemburg - einem der weltweit führenden Fondszentren - lizenziert. Im ersten Quartal 2025 werde die Bank ihre regulierte Präsenz durch eine neue Niederlassung und Lizenzen im grössten Einzelmarkt der Welt, den 30 Ländern der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), erheblich erweitern. Mit dem starken Geschäftsergebnis sei man für den MiCA-konformen Markteintritt gewappnet. Markets in Crypto-Assets (MiCA) beschreibt das erste Regulationspaket der Europäischen Union, das digitale Assets behandelt. Das Rahmenwerk tritt im Januar 2025 in Kraft und erlegt Dienstleistern neue Vorschriften auf.
Darüber hinaus erweitere Sygnum die Präsenz auf dem asiatischen Markt über die langjährige Niederlassung in Singapur. Die Pläne für einen regulierten Betrieb in Hongkong befänden sich ebenfalls in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Bank habe ausserdem ein wachsendes Team in Abu Dhabi, wo sie lokalen Zugang zu einem Portfolio von in der Schweiz regulierten Finanzdienstleistungen bietet.