Der Schöpfer der NBA Top Shot NFTs muss sich einer Klage wegen Verkauf unregistrierter Wertpapiere stellen, wie ein US-Richter entscheidet. Das wegweisende Gerichtsurteil könnte erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft von nicht-fungiblen Token (NFTs) und deren Regulierung haben.
In einer im Jahr 2021 eingereichten Klage beschuldigen die Käufer von Top Shot Moments, bei denen es sich um digitale Aufnahmen bemerkenswerter Momente aus NBA-Basketballspielen handelt, Dapper Labs des Verstosses gegen die US-Wertpapiervorschriften. Das Unternehmen habe die Top Shot NFTs ohne eine Registrierung bei den zuständigen Aufsichtsbehörden angeboten. Die Kläger behaupten ausserdem, Dapper Labs habe seine Macht über diese begehrten Sammlerstücke missbraucht. Der Gerichtsfall wird nun in die nächste Phase übergehen.
Was sind NBA Top Shot NFTs?
NBA Top Shot NFTs sind digitale Sammlerstücke, die von der National Basketball Association (NBA) in Zusammenarbeit mit Dapper Labs erstellt und verkauft werden. Jeder Top Shot NFT zeigt einen einzigartigen Moment aus einem Basketballspiel: beispielsweise einen Slam Dunk oder einen spielentscheidenden Treffer. Der hauseigene Marktplatz ermöglicht es Sammlern, diese digitalen Sammlerstücke zu kaufen, zu verkaufen und miteinander zu handeln. Auf diese Weise entstand ein lebendiger Sekundärmarkt.
Die 2020 lancierte Kollektion wurde als erste ihrer Art rasch zu einer Sensation. Das von Dapper Labs entwickelte NFT-Projekt generierte seit Bestehen ein Handelsvolumen von über 1 Mrd. USD - ein Meilenstein, den bisher nur sechs andere Kollektionen erreichen konnten. Eine potenzielle Einstufung als Wertpapier hätte somit auch Implikationen für führende NFT-Emittenten.
Klage wird nicht verworfen
Dapper Labs hatte die Abweisung der Klage vor dem Gerichtsverfahren beantragt; US-Bezirksrichter Victor Marrero lehnte diesen Antrag jedoch ab. Nach Meinung des Richters ist die Begründung der Kläger, dass es sich bei Top Shot NFTs um Wertpapiere handelt, ausreichend für den Fortgang des Verfahrens. Marrero wies ferner darauf hin, dass der Handel mit Top Shot Moments auf die Dappers Blockchain "Flow" beschränkt ist. Dadurch seien die Käufer von der Expertise, dem Management und dem Fortbestand von Dapper abhängig.
"Angenommen, Upper Deck oder Topps, zwei langjährige Hersteller von physischen Sport-Tauschkarten, würden ihr Geschäft aufgeben. Der Wert der von ihnen verkauften Karten bliebe davon völlig unberührt und könnte sogar steigen, ähnlich wie bei posthum entdeckter Kunst. Dies ist hier nicht der Fall. Die Kläger behaupten, dass das durch den Verkauf von Top Shot NFTs generierte Kapital die Flow-Blockchain gestützt hat. Somit sei der Wert von Top Shot NFT mit dem Erfolg dieser Blockchain und des Unternehmens Dapper Labs verknüpft." - US-Bezirksrichter Victor Marrero
Dies würde die Anforderungen für den Howey Test erfüllen. Der Howey Test ist ein rechtlicher Standard, mit dem bestimmt wird, ob eine Transaktion einen Investitionsvertrag und damit ein Wertpapier darstellt. Im vorliegenden Fall argumentieren die Kläger, dass NBA Top Shot NFTs als Wertpapiere gelten, weil die Käufer in der Erwartung eines Gewinns in sie investieren und sich darauf verlassen, dass das Management und das Fachwissen von Dapper Labs den Wert ihrer Investition steigern. Der Entscheid des Bezirksrichters ist keinesfalls abschliessend und bedeutet lediglich die Fortsetzung des Gerichtsprozesses.