Goldman Sachs, MCSI und Coin Metrics arbeiten an einem neuen Datenfeed namens Datonomy. Er soll es Anlegern ermöglichen, Trends auf den Krypto- und DeFi-Märkten zu verfolgen. Die amerikanische Grossbank wagt damit einen weiteren Schritt in Richtung digitaler Blockchain-Technologien.
Laut einer Pressemitteilung arbeitet die multinationale Investmentbank Goldman Sachs gemeinsam mit anderen Unternehmen an der Entwicklung eines Rahmenwerks für digitale Vermögenswerte. Das Rahmenwerk zeigt ein besonderes Interesse an dezentralen Finanzanwendungen (DeFi). Dennoch konzentriert sich die "Taxonomie digitaler Assets" auch auf andere Trends.
Beobachtung der DeFi-Märkte
Das System soll Anlegern helfen, den Markt sowie alle seine Trends und Nischen im Auge zu behalten. In der Pressemitteilung werden insbesondere dezentrale Finanz- und Smart Contract-Plattformen als zwei Beispiele genannt. Das Tool soll über einen direkten Datenabonnement-Feed von den drei Unternehmen zugänglich sein. MSCI bietet Aktien-, Renten- und Immobilienindizes sowie Tools zur Analyse von Multi-Asset-Portfolios an. In ähnlicher Weise ist Coin Metrics ein Krypto-Intelligence-Unternehmen, das verschiedene Markt- und Datenlösungen anbietet.
"Wir sind der festen Überzeugung, dass ein konsistenter und standardisierter Rahmen für die Klassifizierung von digitalen Vermögenswerten unerlässlich ist, um die Fähigkeit von Anlegern zu unterstützen, den Markt zu bewerten. Wir nutzen unsere allgemeine Erfahrung mit Klassifizierungssystemen für Aktien, um ein effizientes Anlageinstrument anzubieten. Dieses hilft Kunden, Trends bei digitalen Vermögenswerten zu verstehen. Zudem können sie Anlagemöglichkeiten identifizieren und die Exponierung ihrer Portfolios messen." - Stéphane Mattatia, Managing Director bei MSCI
Goldman Sachs Krypto-Volumen wächst
Goldman ist bereits vor geraumer Zeit in den Kryptomarkt eingestiegen. Die Grossbank bietet Produkte wie ausserbörslich gehandelte Ether-Optionen an und hat einen DeFi ETF-Antrag eingereicht. Die Bank glaubt, anders als noch vor einigen Jahre, dass Bitcoin eine Zukunft als alternative Assetklasse hat. Kürzlich gab Goldman Sachs auch bekannt, dass ihr Krypto-Handel gute Zahlen aufweist.
Laut Andrei Kazantsev, Leiter des Krypto-Handels bei Goldman Sachs, sind die Zahl der eingehenden Kundenanrufe in allen Bereichen gestiegen. Kazantsev erwähnte während der Crypto Assets Conference in Frankfurt, dass nicht mehr nur Hedgefonds an Kryptowährungen interessiert seien.
"Alle sagen, dass es sich um eine Anlage mit hoher Volatilität handelt. Wie kann er für grosse Vermögensverwalter investierbar sein? Tatsächlich sind viele Vermögensverwalter bereits in Währungen mit sehr hoher Volatilität engagiert. Bei Devisen haben wir viele Episoden lokaler Volatilität erlebt, zum Beispiel in der Türkei, in Russland, in Brasilien und in vielen Schwellenländern. Das ist also nichts Neues." - Andrei Kazantsev, Leiter des Krypto-Handels bei Goldman Sachs
Institutionelles Interesse ungebrochen
Ein weiterer Beleg für die zunehmenden institutionellen Investitionen ist eine Umfrage von Fidelity Investments. Fidelity veröffentlichte kürzlich seine vierte jährliche Fidelity Digital Assets Study und die Ergebnisse sind eindeutig. Die Studie hat ergeben, dass 87% der institutionellen Investitionen auf Krypto-Hedgefonds und VC-Fonds entfallen. In Asien liegt der Anteil digitaler Vermögenswerte bei 69%, gefolgt von Europa mit 67% und den USA mit 42%.
In den letzten Wochen gab es mehrere Ankündigungen auf Seiten etablierter Finanzinstitute. Die japanische Investmentbank Nomura Holdings lancierte eine neue, auf Krypto spezialisierte VC-Einheit namens Laser Venture Capital. In Hongkong plant die Firma C Ventures des Milliardärs Adrian Cheng, 200 Millionen Dollar für Investitionen in diesem Bereich zu sammeln.