Das Crypto Valley gilt als eine der "kryptofreundlichsten" Regionen der Welt. Doch was tut sich konkret innerhalb des Blockchain-Ökosystems? Das "Crypto Valley Roundup" soll Einblick gewähren und beleuchtet ausgesuchte Ereignisse im Zweimonatstakt.
Durch die Ansiedlung der ersten Blockchain Unternehmen ab dem Jahr 2013 im Raum Zug wurde in Anlehnung an das "Silicon Valley" schon bald der Begriff "Crypto Valley" geboren. Die Schweiz konnte dank Politik und Regulation bereits früh die nötige Rechtssicherheit für ein blühendes Ökosystem rund um Blockchain und Kryptowährungen schaffen.
Der Regulator ist bereits seit 2015 im Sektor aktiv. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache erfreute sich die Region über neue Firmenansiedlungen und stetige Weiterentwicklung. Mittlerweile ist das Ökosystem in verschiedene Branchen vorangeschritten und auch geografisch ist das Crypto Valley weit über den Raum Zug herausgewachsen. Mit dem wiederkehrenden Format "Crypto Valley Roundup" werfen wir einen Blick auf die Highlights aus dem aufstrebenden Schweizer Blockchain Wirtschaftsraum.
Tochterfirma der Kryptobörse BitMEX startet in der Schweiz
BXM Link AG, Teil der BitMEX Group, erhielt im September die Mitgliedschaftsbestätigung des Vereins zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen (VQF) in der Schweiz. Durch die günstigen Bedingungen in der Schweiz stellt dies den ersten Standort der Tochterfirma in Europa dar. Das Unternehmen eröffnete im Januar 2022 sein erstes europäisches Büro in Zürich mit dem Ziel, ein Team in einem der europäischen Krypto-Hotspots zu etablieren und auszubauen.
Die Schweiz baue ein beeindruckendes Krypto-Ökosystem auf, das alle Merkmale eines attraktiven Standorts für Unternehmen wie BitMEX Link aufweise, die verantwortungsbewusst wachsen und innovativ seien. Die Firma sehe Investitionen in der Schweiz als entscheidend an, um ihr Dienstleistungsangebot zu erweitern und den globalen Einfluss zu vergrössern.
Ansturm auf NFTs des EV Zug (EVZ)
Seit 1967 steht der EV Zug für spannende Eishockey-Action. Jetzt schlägt die Zuger Mannschaft ein neues Kapitel auf. Sein unverkennbares Markenzeichen, der Stier, machte eine digitale Wandlung durch und erschien im Rahmen des ersten NFT Drop eines Schweizer Eishockeyvereins als digitales Sammlerstück. Die einzigartigen 67 „Platin EVZ Bulls“ waren innert 24 Stunden ausverkauft – der Erlös kommt dem EVZ Nachwuchs und dem Ausbildungskonzept „The Hockey Academy“ zugute.
Damit wagt sich der EV Zug als erste Eishockeymannschaft der Schweiz in den schnell wachsenden Krypto-Bereich. Die zweite NFT-Serie steht ebenfalls vor der Tür. Das Projekt erinnert an die NFT-Briefmarken der Schweizerischen Post. Nachdem die erste Edition der „Swiss Crypto Stamps“ letzten Winter innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft war, folgte diesen August die zweite Ausgabe. Diese zwang die Website der Post zwar nicht erneut in die Knie, trotzdem liess ein weiterer Ansturm alle 175’000 Exemplare innerhalb eines Tages verschwinden.
NFT-Kunst an den Schweizer Digitaltagen
An den Schweizer Digitaltagen 2022 wurden Technologien der KI-basierten Kunstschaffung und der damit verbundenen Prägung von NFTs thematisiert. Die Bevölkerung konnte sich über einen Touchscreen-Kunstgenerator an der kollaborativen Schaffung des Kunstwerks direkt beteiligen. Mittels Eingabe von zwei Begriffen zur Digitalisierung erzeugte eine künstliche Intelligenz ein einzigartiges Kunstwerk.
Alle erzeugten Werke sind Motive für die nächsten Ausgaben der beliebten Krypto-Briefmarken der schweizerischen Post. Alle in den sieben Wochen entstandenen Werke wurden zu einem grossen Mosaik zusammengefügt und an der Schlussveranstaltung der Schweizer Digitaltage 2022 für einen guten Zweck versteigert. Der Kunstgenerator stand bis Mitte Oktober noch an diversen Standorten zur Verfügung, um selbst etwas zum Weltrekordversuch des grössten kollaborativ geschaffenen Kunstwerks beizusteuern.
21.co wird grösstes Krypto-Unicorn der Schweiz
Die Firma 21.co wurde als Muttergesellschaft von 21Shares, Amun und Onyx gegründet. Das Zuger Unternehmen wurde im September mit einer Bewertung von rund 2 Mrd. USD zum höchstbewerteten Krypto-Startup im Crypto Valley und konnte bei einer Finanzierungsrunde 25 Millionen USD sammeln.
"Meine Mitgründerin Ophelia und ich haben mit der simplen Vision begonnen, Kryptowährungen einfacher zugänglich zu machen. Seit heute sind wir eines der am höchsten bewerteten und grössten Tech-Startups in der Schweiz – und wir befinden uns immer noch in der Frühphase unseres Unternehmens. 21.co wird weiterhin innovative Produkte in den Umlauf bringen, um die Nachfrage der Investoren in dieser rasant wachsenden Anlageklasse zu sättigen." – Hany Rashwan, CEO und Mitgründer 21.co
Die Finanzierungsrunde wurde vom Londoner Hedgefonds Marshall Wace angeführt und resultierte in einer Bewertung von rund USD 2 Milliarden. Das neu aufgenommene Kapital soll es dem Unternehmen ermöglichen, das schnelle und gezielte Wachstum durch innovative Produkte, Marktexpansionen und strategische Rekrutierungen weiter voranzutreiben.
DeFi-Protokoll MakerDAO erwirbt traditionelle Assets über Schweizer Anbieter
MakerDAO, das Protokoll hinter dem führenden überbesicherten Stablecoin DAI, nimmt graduell eine Diversifizierung ihrer Bilanz in traditionelle Vermögenswerte vor. Dabei werden 500 Mio. USD in „Real World Assets“ (RWAs) fliessen und weitere 500 Mio. USD in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Die Diversifizierung in US-Anleihen erfolgt über die Schweizer Krypto-Bank Sygnum.
Während der Vorschlag mit einer klaren Mehrheit verabschiedet wurde, stellt die grössere Bewegung hin zu traditionellen Vermögenswerten für einige Kritiker einen Schritt in die falsche Richtung dar. Die Natur der Blockchain-Technologie ermöglicht vollständig automatisierte Vorgänge, die sich nicht auf einen Intermediär stützen müssen. Der Schritt zurück in die traditionelle Finanzwelt schalte diese Zwischenparteien wieder ein, was zu einer Minderung der Dezentralisierung und Erhöhung der Risiken mit sich bringe.
McDonald’s akzeptiert in Lugano Bitcoin
Die Plan B Stiftung, eine gemeinsame Wirtschafts-Initiative der Stadt Lugano und dem Technologieunternehmen Tether, hat jetzt eine Zusammenarbeit mit GoCrypto bekannt gegeben, um Bitcoin-, Tether- und LVGA-Zahlungen offiziell in der Stadt Lugano einzuführen. "Plan B" zielt darauf ab, die Akzeptanz von Bitcoin und Stablecoin in der gesamten Stadt zu erhöhen, um alle Facetten des täglichen Lebens der Einwohner von Lugano positiv zu beeinflussen.
Die Kampagne soll die Nutzung von Bitcoin beschleunigen und diese als Grundlage für die Umgestaltung der Finanzinfrastruktur der Stadt nutzen. Als Teil dieses Plans akzeptiert McDonald's seit Oktober neben den 19 Filialen in El Salvador in seinen Niederlassungen in Lugano Zahlungen in Bitcoin.