Über den gesamten "Krypto-Winter" schrieb die führende US-Kryptobörse Coinbase (Ticker: COIN) stets rote Zahlen. Das neu aufgeblühte Interesse im vierten Quartal 2023 drückte den Broker und Verwahrer zum ersten Mal seit zwei Jahren in den schwarzen Bereich.
Am 14. April 2021 schrieb die US-Kryptobörse Coinbase Geschichte. Der Dienstleister schloss durch eine direkte Notierung an der Nasdaq zu einer Bewertung von über 100 Mrd. USD den bis dato grössten Börsengang eines Krypto-Akteurs ab. Der Börsengang galt als Meilenstein und erste massgebliche Anerkennung des Bereichs durch die Wall Street. Über die zwei harten Jahre für die Krypto-Märkte musste die Börse allerdings schwere Rückschläge bei den Umsätzen hinnehmen. Erst im vierten Quartal 2023 wurde Coinbase wieder profitabel.
Wie verdient Coinbase Geld?
Anders als viele andere reine Kryptobörsen verfügt Coinbase über mehrere Einnahmequellen. Rund die Hälfte des Gesamtumsatzes stammt aus Gebühren auf den Kryptohandel über die Plattform. Wie in vergangenen Quartalen machten Retail-Händler einmal mehr den Löwenanteil davon aus (492.5 von 529.3 Mio. USD). Doch auch Einkommen aus Zinserträgen des Stablecoins USDC (171.6 Mio USD), Staking-Belohnungen (95.1 Mio. USD) und weitere Dienstleistungen verhalfen Coinbase zu einem Quartalsumsatz von 953 Mio. USD.
In den vergangenen zwei Jahren reichte der Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich nicht für einen Nettogewinn aus. Die Kryptobörse war jedoch zusätzlich zu höheren Einnahmen in der Lage, ihre Ausgaben zu kürzen - unter anderem durch Personalentlassungen. Insgesamt verzeichnete Coinbase im vierten Quartal 2024 einen Gewinn von 273.4 Mio. USD oder 1.04 USD pro Aktie, verglichen mit einem Verlust von 557 Mio. USD oder 2.46 USD pro Aktie im Vorjahr.
2024: ein weiteres Wachstumsjahr?
Wall Street-Analysten erwarteten weitgehend einen weiteren Quartalsverlust für die Kryptobörse. Das positive Resultat bereits vor den Bitcoin-ETF-Genehmigungen überraschte. Im kommenden Jahr möchte Coinbase auf den Umsatztreibern des vergangenen Quartals aufbauen. Namentlich sollen weitere Einnahmen durch Handelsgebühren und USDC-Bestände generiert werden. Aber auch die Verwahrung für einige der Bitcoin-ETFs sowie das eigene Layer-2-Netzwerk Base könnten zu einem Wachstumsjahr beitragen.
Analysten von JP Morgan korrigierten ihr COIN-Kursziel kurz vor dem Quartalsergebnis - nur wenige Wochen nach einem Downgrade - nach oben. Der Aktienpreis reagierte positiv und wird vorbörslich um +13.2% höher gehandelt.