Das Entwicklerteam der Solana-Blockchain kündigte im Sommer 2022 das erste Web3-Mobiltelefon an: das Solana Saga. Ein Jahr lang blieben die Verkaufszahlen enttäuschend niedrig. Der rapide Anstieg des Memecoins BONK, von denen ein Teil an Saga-Besitzer verteilt wurde, änderte dies innert Kürze.
Solana Labs enthüllte das Solana Saga Mobiltelefon erstmals an einer Konferenz. Mit 12GB RAM und 512GB Speicher wurden native Anwendungen auf der Solana-Blockchain lauffähig und direkt in das Handy integriert. Für den Preis von 1'000 USD enttäuschte die Leistung des Telefons allerdings viele Enthusiasten. Das Entwicklerteam musste den Preis des Handys Mitte 2023 aufgrund tiefer Verkaufszahlen auf 600 USD senken. Was damals noch niemand wusste: Innerhalb des Solana Saga befanden sich BONK-Token, die bereits bald den Wert des Telefons überschreiten sollten.
Solana Saga: das schlechteste Mobiltelefon des Jahres?
Die Hardware des Solana Saga ist mit Flaggschifftelefonen zwar vergleichbar, liegt jedoch in den meisten Kategorien leicht zurück. Den ursprünglichen Preis von 1'000 USD wollte Solana Labs mit Web3-Funktionalität gerechtfertigen. Durch ein zusätzliches, in das Gerät integriertes "Secure Element" hält der sogenannte "Seed Vault" private Schlüssel, Seed-Phrasen und sonstige Geheimnisse von der Anwendungsschicht getrennt. Damit ist das Solana Saga eine Mischung aus Hardware- und Hot-Wallet. Für reine Mobiltelefon-Enthusiasten reichte dies nicht ganz aus. So verlieh der bekannte Tech-Youtuber Marques Brownlee in seinem Jahresrückblick dem Solana Saga den Preis des "schlechtesten neuen Mobiltelefons 2023".
NEW: YOUTUBER @MKBHD GIVES “WORST NEW PHONE OF 2023” AWARD TO @solanamobile SAGA
— DEGEN NEWS (@DegenerateNews) December 20, 2023
Aber auch bei Leuten aus der Web3-Branche stiess das Solana Saga auf begrenzte Resonanz. Bis im August 2023 wurden nur 2'100 Exemplare verkauft. Solana Labs senkte den Preis auf 600 USD. Trotzdem blieben die Verkaufszahlen niedrig. Vor zwei Wochen erklärte Solana Gründer Anatoly Yakovenko im Interview mit der Krypto-Journalistin Laura Shin, das ursprüngliche Verkaufsziel des Entwicklerteams habe bei 25'000 bis 50'000 Exemplare gelegen. In einem eher bedrückten Ton erkläre Yakovenko, dass der Markt ein solches Gerät möglicherweise gar nicht wolle.
BONK-Airdrop rettet das Solana-Handy
Die Rettung für das Mobiltelefon sollte der einzigartige Saga Pass NFT sein. Jeder Solana Saga Besitzer kann diesen nach Aufsetzen des Telefons prägen (engl. = minten). Und einige Solana-Projekte verteilten über das vergangene Jahr gratis Kryptowährungen (Airdrops) an die NFT-Halter. So beispielsweise der Memecoin BONK. Jeder Besitzer eines Solana Sagas erhielt 30 Mio. BONK-Token, die Anfang des Jahres nur wenige Dollar wert waren. Dies sollte sich über die vergangenen Monate schlagartig ändern.
Seit Mitte Oktober legte der Preis des Solana-Memecoins um mehr als +10'000% zu. Plötzlich waren die 30 Mio. BONK mehr wert als die 600 USD für das Solana Saga. Es dauerte nicht lange, bis Leute eine Arbitragemöglichkeit sahen. Während die schleppenden Verkaufszahlen Anfang Dezember bei rund 2'500 standen, war das auf 20'000 Stücke limitierte Mobiltelefon Mitte des Monats ausverkauft. Und nach Ankündigung weiterer Protokoll-Airdrops erwarben einige Leute ein Solana Saga für über 4'000 USD auf eBay. Jetzt bleibt es abzuwarten, ob auch Entwickler dem Rummel folgen.