Nachdem bereits zahlreiche Zentralbanken angekündigt hatten, sich mit CBDCs zu beschäftigen oder die Arbeit an diesen digitalen Währungen zu intensivieren hat auch die schwedische Riksbank die Prüfung einer E-Krone bestätigt. Das Projekt sei bereits seit 2017 im Gange.
Die schwedische Zentralbank, welche an diesem CBDC-Pilotprojekt arbeite, ist zudem die älteste Zentralbank der Welt. Das Pilotprojekt soll über einen Zeitraum von einem Jahr laufen, Ziel sei es, die Lebensfähigkeit einer blockchainbasierten, zentral emittierten nationalen Währung zu testen, die bestehende Zahlungsnetzwerke ersetzen soll.
Projekt zur Untersuchung einer E-Krone läuft bereits seit 2017
In einer Publikation der Zentralbank betonte diese die bevorstehende Aufgabe, ein sicheres und effizientes Zahlungssystem zu fördern. Die Riksbank sieht in einem Szenario, dass Bargeld in Zukunft von der Mehrheit der Haushalte und Unternehmen nicht mehr als Zahlungsmittel verwendet wird. Die Riksbank führt weiter aus, dass die Bank bereits im Frühjahr 2017 ein Projekt gestartet hat, dass die Möglichkeiten einer so genannten E-Krone untersuchen soll.
Die E-Krone würde der Öffentlichkeit Zugang zu einer digitalen Ergänzung des Bargeldes geben, bei der der Staat den Wert des Geldes garantieren würde. Derzeit bietet die Riksbank nur Banken und anderen RIX-Teilnehmern digitales Geld an. Um den Bedarf an einer E-Krone zu analysieren, hat die Riksbank im Dialog mit mehreren nationalen und internationalen Akteuren die Bedürfnisse erörtert und rechtliche Fragen untersucht.
In Schweden nimmt die Bargeldnutzung immer weiter ab
In Schweden ist es extrem schwer, Papier- oder Münzgeld wieder loszuwerden. Das Land möchte zu einer "bargeldlosen" Gesellschaft werden, was durch bargeldlose Restaurants in den Städten deutlich offenbart wird. Selbst Musiker auf der Strasse passen sich an und nutzen moderne und beliebte Bezahl-Apps um elektronische Geldüberweisungen der Passanten zu erhalten. Laut der Schwedischen Zentralbank wurden bereits 2017 nur noch rund 19% der gesamten Bezahlvorgänge elektronisch abgewickelt. In Deutschland lag dieser Wert bei 74%.
Kooperation mit Accenture zur technischen Umsetzung
Nun führt die Riksbank gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Accenture ein Pilotprojekt durch, welches darauf abzielt einen Vorschlag für die technische Umsetzung der E-Krone zu entwickeln. Die Bank hat dem Schwedischen Parlament (Riksdag) den Vorschlag unterbreitet, dass die Notwendigkeit der E-Krone von einer Gruppe von Experten untersucht werden sollte. Weiterhin betont die Bank auch, dass es essentiell ist, sowohl mit der Öffentlichkeit als auch den Teilnehmern des Zahlungsmarktes und anderen zentralen Stellen in einem Dialog zu stehen.
In zwei ausführlichen Projektberichten zur E-Krone hat die Bank ausserdem diverse Details hinsichtlich des Projektes veröffentlicht. Die Publikationen sind hier (Teil Eins) sowie hier (Teil Zwei) einsehbar.
CBDCs sind derzeit ein gefragtes Thema
CBDCs sind seit der Ankündigung von Facebooks Libra-Projekt in aller Munde und werden derzeit von mehreren Staaten geprüft oder in ersten Projekten ausgearbeitet. So prüft beispielsweise die Australische Notenbank den Einsatz eines CBCDs, sechs weitere grosse internationale Banken haben erst kürzlich ein Treffen in Washington hinsichtlich der Konzeptionierung eines CBDCs angekündigt.