Die Europäische Zentralbank (EZB) intensiviert ihre Bemühungen um die Einführung eines digitalen Euro. Aktuelle Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde deuten darauf hin, dass die Vorbereitungen beschleunigt werden, um bis Oktober 2025 einen wichtigen Meilenstein zu erreichen.
Die EZB befindet sich in der Vorbereitungsphase zur Einführung eines digitalen Euro, die im November 2023 begann und bis November 2025 andauern soll. Christine Lagarde betonte in einer Pressekonferenz am 6. März 2025, dass die EZB bis Oktober 2025 bereit sein möchte, was den Abschluss dieser Phase betrifft. Eine tatsächliche Einführung des digitalen Euro hängt jedoch von weiteren legislativen Schritten innerhalb der Europäischen Union ab.
Aktuelle Entwicklungen und Zeitplan
Die EZB hat im Oktober 2023 die Vorbereitungsphase für den digitalen Euro eingeleitet, die bis November 2025 andauern soll. In dieser Phase werden unter anderem das Regelwerk finalisiert und Anbieter für die Entwicklung der technischen Infrastruktur ausgewählt. Christine Lagarde erklärte in der Pressekonferenz am 6. März 2025, dass die EZB bis Oktober 2025 bereit sein möchte, was den Abschluss dieser Vorbereitungsphase betrifft. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der digitale Euro zu diesem Zeitpunkt eingeführt wird, sondern dass die internen Vorbereitungen abgeschlossen sein sollen.
Eine tatsächliche Einführung des digitalen Euro setzt den Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens innerhalb der Europäischen Union voraus. Erst danach kann der EZB-Rat über die Ausgabe des digitalen Euro entscheiden. Offizielle Dokumente und frühere Aussagen der EZB deuten darauf hin, dass eine Einführung des digitalen Euro frühestens 2027 oder 2028 realistisch ist. Die Beschleunigung der Vorbereitungen bezieht sich daher auf die Fertigstellung des Regelwerks, Tests und den Aufbau der Infrastruktur, nicht jedoch auf eine vorgezogene Einführung.
Technische Herausforderungen und Datenschutz
Ein zentrales Anliegen bei der Entwicklung des digitalen Euro ist der Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Die EZB betont, dass der Datenschutz von Anfang an ein integraler Bestandteil des Projekts ist. Es wird daran gearbeitet, sowohl Online- als auch Offline-Zahlungen mit dem digitalen Euro zu ermöglichen, wobei nur Zahler und Zahlungsempfänger die persönlichen Transaktionsdaten kennen sollen. Gleichzeitig ist eine effektive Betrugsprävention entscheidend für das Vertrauen in die neue digitale Währung.
Trotz Datenschutzversprechen birgt eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) wie der digitale Euro Risiken. Sie könnte programmierbar sein, sodass Ausgaben eingeschränkt oder an Bedingungen geknüpft werden. Negative Zinsen auf Guthaben, Kapitalverkehrskontrollen oder automatische Steuerabzüge wären technisch umsetzbar. Zudem könnte eine lückenlose Transaktionsüberwachung die finanzielle Privatsphäre erheblich einschränken. Klare gesetzliche Schutzmechanismen sind daher essenziell.
Stablecoins statt CBDCs – die USA gehen einen anderen Weg als Europa
Die globale Entwicklung digitaler Währungen beeinflusst die Dynamik des digitalen Euro. So hofft die EZB, dass der von US-Präsident Donald Trump unterstützte Plan für US-Dollar-gebundene Kryptowährungen den Gesetzgebungsprozess für den digitalen Euro beschleunigt.
Während die USA mit der Stablecoin Executive Order regulatorische Leitlinien für privat emittierte Stablecoins schaffen und deren Integration ins Finanzsystem fördern, haben sie gleichzeitig ein Verbot für eine staatliche CBDC beschlossen. Dies unterstreicht den fundamentalen Unterschied in der Herangehensweise: Während die EU mit dem digitalen Euro auf eine staatlich kontrollierte Zentralbankwährung setzt, priorisieren die USA ein dezentrales Modell mit privatwirtschaftlich organisierten Stablecoins.