Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Nachdem die SEC 2024 erstmals Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum genehmigte, folgten zahlreiche Anträge für Solana (SOL), XRP und andere Altcoins. Analysten halten eine Zulassung dieser Fonds für wahrscheinlich. Doch bisher hat die SEC keinen genehmigt. Im Mai verschob die Behörde die Entscheidung über Spot-Solana-ETFs von Bitwise und 21Shares. Immerhin wurde ein Antrag bereits im Februar offiziell anerkannt – ein wichtiger Schritt, da die SEC solche Anträge zuvor regelmässig ablehnte. Nun gilt eine Entscheidungsfrist bis Oktober 2025. Zudem forderte die SEC ETF-Emittenten kürzlich auf, ihre S-1-Anmeldungen zu überarbeiten, was auf eine baldige Genehmigung hindeuten dürfte.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat die Emittenten von börsengehandelten Solana-Fonds (ETFs) aufgefordert, ihre S-1-Anmeldungen zu aktualisieren.
Nur 50 Mio. USD Strafe für Ripple
Nach fast fünf Jahren Rechtsstreit wollen Ripple und die SEC ihre Auseinandersetzung beenden. Gemeinsam beantragen sie, die 2024 verhängte Verkaufsbeschränkung aufzuheben und die 125-Millionen-Dollar-Strafe aufzuteilen. Der Konflikt begann im Dezember 2020, als die SEC Ripple vorwarf, XRP als nicht registriertes Wertpapier verkauft zu haben. Im Juli 2023 entschied ein Gericht, dass institutionelle Direktverkäufe gegen das Wertpapierrecht verstiessen, Börsenverkäufe jedoch legal waren. Im August 2024 folgte ein Urteil mit Verkaufsverbot und 125 Millionen Dollar Strafe – vorerst blockiert auf einem Treuhandkonto. Nun sollen 50 Millionen an die SEC gehen, der Rest bei Ripple verbleiben.
Ripple und SEC beantragen Aufhebung der XRP-Verkaufssperre und Aufteilung von 125 Mio USD Strafe – ein Ende des Rechtsstreits in Sicht.
Erster Dollar-Stablecoin einer europäische Bank
Société Générale bringt im Juli über ihre Tochter SG-FORGE den Stablecoin USD CoinVertible (USDCV) auf den Markt. Der Token ist vollständig durch US-Dollar gedeckt, verwahrt von BNY Mellon. Damit wird SocGen zur ersten europäischen Bank mit eigenem Dollar-Stablecoin. USDCV unterliegt der MiCA-Regulierung als e-Money-Token und richtet sich an institutionelle sowie private Investoren. Geplante Einsatzbereiche sind On-Chain-Trading, grenzüberschreitende Zahlungen, FX, sowie Cash- und Collateral-Management. Ein Listing auf mehreren Börsen ist vorgesehen. Traditionsbanken sichern sich allmählich ihren Platz im Stablecoin-Markt.
Société Générale launcht Dollar-Stablecoin USD CoinVertible auf Ethereum & Solana – erster grosser euro‑basierter Stablecoin‑Bankvorgang.
Pilotprojekt für CBDCs
Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) testet im Rahmen eines Pilotprojekts Echtzeit-Zahlungen zwischen digitalen Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies, CBDCs) und Stablecoins. Beteiligt sind unter anderem Visa, Fidelity und ANZ. Zum Einsatz kommt Chainlinks Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP), das die nahtlose Verbindung zwischen verschiedenen Blockchains ermöglichen soll. Im Fokus steht der Echtzeit-Tausch der tokenisierten e-HKD gegen den australischen Stablecoin A$DC. Ziel des Tests ist die Erprobung grenzüberschreitender Zahlungen mit digitalen Zentralbankwährungen.
Hongkong testet Chainlink CCIP für grenzüberschreitende CBDC-Zahlungen – Pilotprojekt verbindet e-HKD mit Stablecoins und Smart Contracts.
Anstieg des Krypto-Betrugs
Ausserdem: Die globale Kryptobörse Bitget hat gemeinsam mit SlowMist und Elliptic einen Anti-Scam Report veröffentlicht. Demnach wurden 2024 weltweit 4.6 Milliarden USD durch Krypto-Betrug gestohlen – häufig unter Einsatz von KI. Deepfakes, Social Engineering und automatisierte Trojaner machen Scams effizienter und schwerer erkennbar. Statt einfacher Phishing-Mails nutzen Kriminelle heute gefälschte Zoom-Interviews, Fake-Projekte auf NFT- oder DeFi-Basis und täuschend echte Videos. Besonders gefährlich sind Social-Engineering-Angriffe über Telegram oder Discord, bei denen Nutzer von angeblichen Admins zur Herausgabe ihrer Wallet-Zugänge verleitet werden.
Bitget-Report enthüllt: 4,6 Mrd. USD Verluste durch KI-gestützten Krypto-Betrug – neue Massnahmen und Schutzsysteme im Fokus.