Der FinTech-Gigant Stripe schliesst durch die Akquisition des Stablecoin-Unternehmens Bridge für 1.1 Milliarden US-Dollar seine bisher grösste Übernahme ab. Damit signalisiert der Zahlungsanbieter einen tieferen Vorstoss in die Krypto-Welt.
Bridge wurde durch zwei Coinbase-Alumni entwickelt, um Unternehmen bei der Akzeptanz von Stablecoin-Zahlungen zu unterstützen. Laut Forbes erhielt das Duo dazu 58 Millionen USD von Investoren wie Index Ventures und Sequoia Capital zu einer Bewertung von 200 Mio. USD. Die Übernahme durch Stripe bedeutet für Bridge einen Sprung auf 1.1 Milliarden USD, wie TechCrunch-Gründer Michael Arrington auf X (vormals Twitter) bestätigte. Dabei handelt es sich um die bisher grösste Akquisition in der Krypto-Branche.
Stripe steigt wieder ins Krypto-Geschäft ein
Bereits 2014 experimentierte Stripe mit Krypto-Zahlungen. Allerdings kam das damals junge Startup einige Jahre später zum Schluss, Bitcoin sei noch nicht bereit für Massenadoption. Im Jahr 2019 gehörte Stripe dann zu den Gründungsmitgliedern von Facebooks Stablecoin Libra (später Diem). Das Unternehmen zeigte sich offen für Zahlungswege, die den globalen Online-Handel für Menschen erleichtern. Doch aufgrund zunehmenden regulatorischen Drucks und zahlreicher Kontroversen zog sich Stripe gemeinsam mit anderen namhaften Partnern aus dem Projekt zurück. Fünf Jahre später steigt der FinTech-Gigant erneut in den Bereich ein.
Denn künftig wird die Option für Krypto-Zahlungen direkt in die Stripe-Schnittstelle eingebaut, wie das Unternehmen an einer Konferenz im April verkündete. Damit erhalten Kunden von Giganten wie Walmart, Amazon, Apple, Samsung, Google und weitere neue Zahlungsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr wickelte das Unternehmen über 1 Billion US-Dollar in Transaktionen ab. Die Integration ist massgebend für die Adoption von Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Durch die Akquisition der Stablecoin-Plattform Bridge könnte Stripe den Einstieg erheblich beschleunigen.
Ausbau der Infrastruktur
Stand August wickelte Bridge ein annualisiertes Zahlungsvolumen von fünf Milliarden USD ab, wie aus einem Investorenbrief des Investors Sequoia Capital hervorgeht. Zu den Kunden zählen Regierungsbehörden wie das US-Aussenministerium und das US-Finanzministerium sowie Unternehmen wie SpaceX und Coinbase. Vor Bridge gründeten die beiden Unternehmer den Venmo-Konkurrenten Evenly, den sie 2013 an Block verkauften. Ihre Expertise kommt Stripe jetzt zugute.
Crypto is back. @Stripe will start supporting global stablecoin payments this summer. Transactions instantly settle on-chain and automatically convert to fiat. Join the waitlist https://t.co/hws2OsU3Id and watch the demo (h/t @Solana) from Sessions. pic.twitter.com/zGKYW2FM6i
— John Collison (@collision) April 25, 2024