Die Einführung neuer Krypto-ETFs steht auf der Kippe: Ein US-Regierungsstillstand lähmt die SEC und verzögert die Genehmigung lange erwarteter Altcoin-ETPs, darunter Solana, XRP und Cardano.
Im September 2025 setzte die SEC neue generische Listing-Standards für Spot-Krypto-ETFs durch. Damit sollen Zulassungsverfahren deutlich beschleunigt werden – von bisher bis zu 240 Tagen auf rund 75 Tage. Diese Reform galt als Meilenstein in der Akzeptanz von Altcoin-ETFs und als Signal an den Markt, dass die Integration digitaler Vermögenswerte in regulierte Strukturen Fahrt aufnimmt.
Doch just in dem Moment, als die ersten Anträge für Solana, XRP oder Cardano in diesen neuen Prüfungsrahmen fallen sollten, legte ein US-Government-Shutdown die SEC-Maschinerie lahm. Viele der Hoffnungen auf schnelle Genehmigungen geraten ins Stocken.
SEC operiert mit Minimalbetrieb
Laut offiziellen Hinweisen der SEC bleiben während der Haushaltsblockade zwar Einreichungen über EDGAR möglich, doch aktive Prüfungen, Kommentare oder Beschleunigungen entfallen. Auch die sonst übliche Kommunikation mit Emittenten ruht weitgehend. Juristisch gesehen könnten einzelne Registrierungserklärungen theoretisch nach zwanzig Tagen automatisch in Kraft treten – gestützt auf § 8(a) des Securities Act. In der Praxis wird dieser Mechanismus derzeit nur vereinzelt und mit Vorsicht angewandt, da die SEC trotz des Ausnahmezustands eine gewisse inhaltliche Kontrolle beibehalten will.
Für ETF-Strukturen ist das Verfahren komplexer: Hier greift zusätzlich die Division of Trading & Markets, die für Handelszulassungen zuständig ist. Da diese Abteilung derzeit kaum besetzt ist, können neue Produkte nicht final freigegeben werden. Zahlreiche ETF-Anträge, die bereits weit fortgeschritten waren, liegen deshalb auf Eis. Reuters und MarketWatch berichten übereinstimmend, dass mehrere Anbieter ihre Zeitpläne für Solana- und XRP-ETFs anpassen mussten.
SEC-Pipeline eingefroren
Am 19. September wurden in den USA mehrere Krypto-ETFs genehmigt, darunter Produkte auf XRP und Dogecoin. Diese Lancierungen markierten den Auftakt einer breiteren ETF-Welle, die in den folgenden Wochen auch Solana, Cardano und weitere Altcoins einschliessen sollte.
Der anschliessende Regierungsstillstand durchkreuzte jedoch alle Zeitpläne. Die für Anfang Oktober erwarteten Produkte, insbesondere Solana-ETFs, zusätzliche XRP-Varianten und Cardano-Strukturen, verzögern sich nun auf unbestimmte Zeit. Mehrere Anträge stecken in der SEC-Pipeline fest. Zwar nimmt das elektronische Einreichungssystem weiterhin Dokumente entgegen, doch die internen Prüf- und Genehmigungsverfahren liegen weitgehend still. Die ETF-Pipeline bleibt blockiert, bis der Regierungsstillstand endet und die Behörde ihre Arbeit wieder vollständig aufnehmen kann.
Rascher Aufholprozess erwartet
Verzögerungen hin oder her, sobald der Regierungsstillstand endet, dürfte die SEC den Rückstand rasch aufholen. Beobachter rechnen damit, dass der Normalbetrieb Ende Oktober oder Anfang November wieder aufgenommen wird. Da die neuen Standards bereits verabschiedet sind, könnten zahlreiche Anträge in kurzer Zeit freigegeben werden. Damit stellt sich weniger die Frage, ob, sondern wann ein grosser Teil des Krypto-Universums über regulierte Wall-Street-Vehikel zugänglich gemacht wird.








