Die U.S. Wertpapieraufsichtsbehörde (SEC) und das Finanzministerium nehmen zwei Pfeiler des Krypto-Ökosystems ins Visier: Bored Ape Yacht Club Gründer Yuga Labs und Krypto-Börse Bittrex stehen unter Druck, nicht-registrierte Aktivitäten durchgeführt zu haben.
Berichten zufolge ermittelt die SEC gegen Yuga Labs, das Unternehmen hinter dem Bored Ape Yacht Club (BAYC), wegen möglicher Verstösse gegen die Offenlegungsvorschriften für Anleger im Zusammenhang mit dem Verkauf seiner nicht-fungiblen Token (NTFs). Gleichzeitig verhängt das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des Treasury Department und das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) eine Geldstrafe gegen die Krypto-Börse Bittrex wegen Verletzung von Sanktionen.
SEC bisher nichts in der Hand gegen Yuga Labs
Der Bored Ape Yacht Club ist eine Sammlung von 10'000 algorithmisch generierten NFTs mit Profilbildern von Affen, die auf der Ethereum Blockchain leben und ihren Besitzern die Mitgliedschaft in einem exklusiven Club ermöglichen. Der Bored Ape Yacht Club wurde im April 2021 von Yuga Labs lanciert und hat prominente Besitzer wie Justin Bieber, Jimmy Fallon, Gwyneth Paltrow und Snoop Dogg.
Bislang befindet sich die SEC noch in der Anfangsphase ihrer Untersuchung gegen Yuga Labs. Nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Person geht es bei der Untersuchung der SEC um die Frage, ob bestimmte NFTs Aktien ähneln und daher denselben Offenlegungsvorschriften unterliegen sollten. Die Bundesbehörde untersucht auch den Vertrieb von ApeCoin, einem Krypto-Asset, das von Yuga Labs im März 2022 lanciert wurde. Es soll ein handelbares Asset im Web3-Ökosystem des Unternehmens sein. Darüber hinaus hat auch die Universal Music Group kürzlich hochkarätige Produzenten angeworben, um den Sound für ihre kommende virtuelle Rockband Kingship auf der Grundlage der BAYC NFT-Kollektion zu gestalten. Yuga Labs hat jedoch bereits eine Erklärung gegenüber Bloomberg abgegeben.
"Es ist bekannt, dass politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden mehr über die neuartige Welt des Web3 erfahren wollen. Wir hoffen, mit dem Rest der Branche und den Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um das aufkeimende Ökosystem zu definieren und zu gestalten. Als führendes Unternehmen in diesem Bereich verpflichtet sich Yuga, bei allen Anfragen auf dem Weg dorthin umfassend zu kooperieren." - Yuga Labs
Bittrex unter Druck der OFAC
Inzwischen haben die OFAC und FinCEN zwei separate Vollzugsmassnahmen gegen die Krypto-Börse Bittrex erlassen. Laut einer Pressemitteilung des U.S. Finanzministeriums hat Bittrex Kunden aus Ländern, die von den USA sanktioniert wurden, durch eine lasche Kundenprüfung während des Anmeldeprozesses an Bord geholt. Die sanktionierten Unternehmen haben dann zwischen März 2014 und Dezember 2017 digitale Vermögenswerte im Wert von über 250 Millionen US-Dollar gehandelt. Bittrex hat sich bereit erklärt, rund 24 Millionen US-Dollar zu zahlen, um die zivilrechtliche Haftung zu begleichen.
Die Einwilligung von Bittrex, für die Verletzung von Grundsätzen des Bankengeheimnisses (Bank Secrecy Act) in Bezug auf Geldwäsche zu zahlen, kam nicht überraschend. Laut FinCEN ist die Börse ihrer Verantwortung für eine angemessene Transaktionsüberwachung nicht nachgekommen und hat es versäumt, sich mit den Risiken zu befassen. Diese waren von den auf ihrer Plattform gehandelten datenschutzfreundlichen Kryptowährungen ausgegangen. Ausserdem hat die Krypto-Börse es versäumt, zwischen Februar 2014 und Mai 2017 Berichte über verdächtige Aktivitäten einzureichen. Das FinCEN wird die an das OFAC gezahlten 24 Millionen Dollar gutschreiben, was bedeutet, dass Bittrex "nur" rund 29 Millionen Dollar zahlen wird.