Diese Woche hat die Federal Reserve Bank ihre fragwürdigen Richtlinien - die einem defacto Verbot gleichkamen - zu Krypto-Aktivitäten von Banken aufgehoben.
Damit folgt die US-Notenbank der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC), die ähnliche Massnahmen bereits zuvor ergriffen hatten. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wandel in der US-Krypto-Politik und bedeutet das Ende der umstrittenen „Operation Choke Point 2.0“.
Hintergrund: Von Überregulierung zu Deregulierung
Die ursprünglichen Richtlinien, eingeführt unter der Biden-Regierung, verlangten von Banken eine Genehmigung, bevor sie in Krypto-Assets oder Stablecoin-Projekte investieren durften. Diese Massnahmen wurden als Teil der sogenannten „Operation Choke Point 2.0“ kritisiert, einer inoffiziellen Strategie, die darauf abzielte, Krypto-Unternehmen vom traditionellen Bankensystem auszuschliessen. Dokumente der FDIC und Aussagen von Branchenvertretern stützen diese Vorwürfe.
Die Entscheidung der Federal Reserve, ihre restriktiven Richtlinien zu Krypto-Aktivitäten von Banken aufzuheben, markiert nicht nur einen politischen Kurswechsel, sondern hat auch unmittelbare Auswirkungen auf zuvor betroffene Institute. Ein prominentes Beispiel ist Custodia Bank, ein auf digitale Vermögenswerte spezialisiertes Finanzinstitut mit Sitz in Wyoming. Im Jahr 2023 verweigerte die Federal Reserve Custodia den Zugang zum Zahlungssystem, was als Teil der inoffiziellen „Operation Choke Point 2.0“ galt. Diese Massnahme hinderte die Bank daran, grundlegende Finanzdienstleistungen wie das Clearing von Schecks oder den Transfer von Wertpapieren durchzuführen.
Mit der aktuellen Deregulierung könnten Banken nun erneut versuchen, vollständigen Zugang zum traditionellen Finanzsystem zu erhalten, was einen bedeutenden Schritt für die Integration von Krypto-Unternehmen in den regulierten Bankensektor darstellen würde.
Politischer Kurswechsel unter Trump
Die Aufhebung der Richtlinien erfolgt im Einklang mit Präsident Trumps Versprechen, die USA zur führenden Bitcoin-Nation zu machen. Bereits im März hatte Trump angekündigt, regulatorische Hürden für Krypto-Unternehmen abzubauen und klare Rahmenbedingungen für Stablecoins zu schaffen. Die aktuelle Entscheidung der Federal Reserve wird als Schritt in diese Richtung gewertet. Mit der Deregulierung könnten Banken nun verstärkt in den Krypto-Sektor einsteigen, was zu einer stärkeren Integration von digitalen Assets in das traditionelle Finanzsystem führen könnte.